Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Schulzentrum Sandweg in RösrathDiskussion über neue Hol- und Bringzone

Lesezeit 3 Minuten
Die Stadt Rösrath hat „testweise“ eine neue Hol- und Bringzone am Ginsterweg eingerichtet.

Die Stadt Rösrath hat "testweise" eine neue Hol- und Bringzone am Ginsterweg eingerichtet.

Eine neue Hol- und Bringzone am Schulzentrum Sandweg in Rösrath sorgt für Diskussionen. Stimmen aus Politik und Elternschaft äußern Bedenken.

Für Diskussionen sorgt eine neue Hol- und Bringzone am Schulzentrum Sandweg, diese hat die Stadt Rösrath „testweise“ eingerichtet – sie steht seit Anfang dieser Woche zur Verfügung: Neu angeboten wird ein Parkstreifen am Ginsterweg – für Eltern, die ihr Kind im Auto zur Schule bringen oder es abholen. Die neue Hol- und Bringzone ist zusätzlich zu den vorhandenen in der Scharrenbroicher Straße und Brander Straße geschaffen worden.

Weggefallen ist eine bisherige Hol- und Bringzone in der Straße An der Merlenburg, die laut Stadt kaum genutzt wurde. Ziel der Stadtverwaltung sei es, „die teilweise unübersichtliche Verkehrssituation im Bereich Sandweg und Ginsterweg zu entzerren“, heißt es in einer Pressemitteilung. Die neue Regelung werde zunächst bis zu den Sommerferien getestet.

In der Scharrenbroicher Straße gibt es bereits eine Hol- und Bringzone.

In der Scharrenbroicher Straße gibt es bereits eine Hol- und Bringzone.

Die neue Hol- und Bringzone am Ginsterweg ist laut Stadt das Ergebnis eines Ortstermins von Polizei, Stadtverwaltung und der Leitung der Katholischen Grundschule (KGS) – die Gemeinschaftsgrundschule (GGS) Rösrath war demnach nicht beteiligt. Viele Eltern, die über den Sandweg anfahren, hätten meist hinter dem absoluten Halteverbot am Ginsterweg gehalten, um ihre Kinder abzusetzen, stellt die Stadtverwaltung fest.

Schulkinder, die zu Fuß unterwegs waren, hätten sich zwischen parkenden und entgegenkommenden Autos hindurchschlängeln müssen. Diese unübersichtliche Situation berge „Gefahren, die es zu vermeiden gilt“. Das sei Tenor des Ortstermins gewesen. Der Parkstreifen an der Ecke Ginsterweg/Sandweg werde daher nun zwischen 7 Uhr und 8.30 Uhr sowie zwischen 11.30 Uhr und 16.30 Uhr als Hol- und Bringzone genutzt.

Mehr "Elterntaxis" befürchtet

Bedenken gegen das Konzept der Stadt hat die Stadtratsfraktion ZLR. Fraktionschef Daniel Jaeckel befürchtet, dass die neue Hol- und Bringzone dazu beitrage, dass noch mehr „Elterntaxis“ unterwegs seien. Der damit zunehmende Autoverkehr mache die Situation für Kinder, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Schule kommen, noch unsicherer. ZLR hat daher einen Antrag gestellt, der im Ausschuss für Stadtentwicklung, Planung und Verkehr zu diskutieren ist: Die Stadt solle die „testweisen“ Neuerungen zurücknehmen und die vorherige Situation wiederherstellen.

Zudem beantragt ZLR, ein Verkehrsingenieurbüro solle den Schulwegplan der Stadt aus dem Jahr 2017 „weiterentwickeln“. Seine Fraktion sei aktiv geworden, nachdem aus der Schulpflegschaft und Elternschaft der GGS Kritik an der Neuregelung laut geworden sei, so Jaeckel. Zudem fehle es an einem „echten Schulwegekonzept“ für Rösrath. „Für die kommende Legislatur müssen wir einen umfassenden Schulwegeplan für die Wahrung der Verkehrssicherheit der Schulkinder im Fußverkehr auf die Beine stellen“, findet Jaeckel.

Eine andere Sicht der neuen Hol- und Bringzone am Ginsterweg äußert FDP-Fraktionschef Tom Höhne: Er erwartet nicht, dass sie mehr „Elterntaxis“ anziehen werde – den Autoverkehr reduzieren werde sie allerdings auch nicht. „Die Sorge einiger Eltern, dass das Vorfahren mit dem Auto bis vor das Schultor durch die blau markierte Haltefläche sozusagen moralisch ‚legalisiert‘“ werde, werde sich nach der Testphase „in Luft auflösen“. Denn, so Höhne: „Noch mehr Verkehr als bisher geht eigentlich gar nicht.“ Er will dem Konzept der Stadt „erst einmal eine Chance“ geben. Zugleich plädiert er für ein „Schulwegsicherungskonzept“ für die Stadt Rösrath.