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TrauerverarbeitungIm „Death Café“ in Rösrath soll über Tod und Trauer gesprochen werden

Lesezeit 3 Minuten
Auf einem Stein steht die Botschaft: "Zeit - jeder Moment hat seine eigene Bedeutung."

Mit der neuen Veranstaltungsform „Death Café“ will der Ökumenische Hospizdienst Rösrath ins Gespräch kommen über das Ende des Lebens.

Eine neue Veranstaltungsform bietet der Ökumenische Hospizdienst Rösrath mit dem „Death Café“ an.

Das „Death Café“ soll am 19. September zum ersten Mal in Schloss Eulenbroich stattfinden. Ziel ist, über die Themen Sterben, Tod und Trauer ins Gespräch zu kommen — möglichst mit vielerlei Interessierten, also nicht bereits haupt- oder ehrenamtlich in diesem Themenfeld Engagierten. Es gehe darum, das Thema „in die Mitte der Gesellschaft zu holen“, sagt Bernd Sievers, der beim Hospizdienst aktiv ist und bereits ein „Death Café“ in Düsseldorf erlebt hat.

„Ich war begeistert“, berichtet er von der dortigen Veranstaltung. Das Konzept sei weltweit verbreitet, daher sei auch die englische Bezeichnung vorgegeben. Der Ablauf ist, dass die Teilnehmenden in Kleingruppen an unterschiedlichen Tischen Platz nehmen und in der jeweiligen Gruppe über ein Thema sprechen, das in den Raum geworfen wird.

Nach 25 Minuten werden die Tische gewechselt

Nach circa 25 Minuten wechseln sie an einen anderen Tisch, treffen auf eine neue Gruppe und ein neues Thema. Die Themen sollen einen Anreiz zum Gespräch geben. „Wenn es eine Pille gäbe, die ewiges Leben ermöglicht — würden Sie sie nehmen oder nicht?“ ist ein Beispiel. Auch die Frage, ob Erinnerung an Verstorbene einen Ort braucht oder deren Asche auch im Meer verstreut werden kann, passt ins Konzept.

Zur Idee des „Death Café“ gehört, in einem Kreis von nicht vertrauten Personen zu sprechen: „In so einem Rahmen kann ich völlig frei assoziieren“, sagt Hospizdienst-Koordinatorin Katja Hinrichsen.

Irgendwie lebt es sich besser, wenn man über den Tod spricht
Hospizdienst-Koordinatorin Katja Hinrichsen

Sie freut sich darauf, ganz verschiedene Perspektiven kennenzulernen: „Es ist so spannend, weil die Menschen so unterschiedlich sind“, stellt sie fest. Sievers erklärt, die Teilnahme könne „persönlich bereichernd“ sein - wer teilnehme, suche im besten Fall eine Erfahrung für sich selbst oder auch Anstöße für seine Familie.

„Irgendwie lebt es sich besser, wenn man über den Tod spricht“, meint Hinrichsen. Das „Death Café“ sei dafür ein „niedrigschwelliges Angebot“. Anvisiert ist, drei bis vier Mal jährlich dazu einzuladen. Nach dem Auftakt am 19. September soll es im November das nächste „Death Café“ geben.

Der Eintritt ist frei - Getränke und Speisen müssen bezahlt werden

Bei dem ersten „Death Café“ am Dienstag, 19. September, treffen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von 18.30 bis 20 Uhr in Schloss Eulenbroich. Der Eintritt ist frei, Getränke und bei Bedarf kleine Speisen bezahlen die Einzelnen vor Ort.

Die künftigen Betreiber der Schloss-Gastronomie unterstützen das Angebot des Hospizdiensts und sorgen für den gastronomischen Service. Die Moderation des Abends übernimmt Simone Grünheid aus Düsseldorf gemeinsam mit Sievers.

Das Team des Hospizdiensts halte sich bei der Veranstaltung „im Hintergrund“, erklärt Hinrichsen, das „Death Café“ sei nicht „für Fachleute“. Dass die neue Veranstaltungsform angeboten werde, mache deutlich, dass es „neuen Wind“ im Hospizdienst gebe: „Das Ehrenamtlerteam hat sich vergrößert und verjüngt.“ Eine Hoffnung beim „Death Café“ sei auch, dass weitere Interessierte auf den Hospizdienst aufmerksam und vielleicht auch aktiv werden.

Anmeldung für das „Death Café“ ist erbeten unter 02205/898349 oder per E-Mail.