Kita-Neubau in ForsbachStadt Rösrath zahlt Millionen-Zuschuss für Projekt der Kirche

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Auf dem Kirchengrundstück an der Heilig-Geist-Kirche in Rösrath-Forsbach soll ein Kita-Neubau entstehen.

Auf dem Kirchengrundstück an der Heilig-Geist-Kirche in Rösrath-Forsbach soll ein Kita-Neubau entstehen.

Die Stadt Rösrath unterstützt einen Kita-Neubau der katholischen Kirche in Forsbach mit drei Millionen Euro. Ratsmitglieder äußerten Unbehagen.

Die Stadt Rösrath wird sich mit zwei Millionen Euro an dem geplanten Kita-Neubau der Katholischen Kirchengemeinde, der neben der Heilig-Geist-Kirche in Forsbach entstehen soll, beteiligen. Außerdem ist die Stadt bereit, zusätzlich mehr als eine weitere Million Euro für die vorübergehende Container-Unterbringung der vorhandenen vier Kitagruppen zur Verfügung zu stellen. Der Stadtrat gab dafür einstimmig grünes Licht.

Allerdings waren viele Ratsmitglieder gar nicht erfreut waren über die hohe vom Erzbistum Köln geforderte Summe zur Mitfinanzierung des Projekts. In der Diskussion schälte sich aber heraus, dass es zu der hohen finanziellen Beteiligung der Stadt keine greifbaren Alternativen gab.

Neubau statt Provisorium

Hintergrund der Neubaupläne ist, dass die katholische Kita St. Servatius nach der Flut vom Juli 2021 ihre Räume in Hoffnungsthal verlassen musste, sie ist seitdem provisorisch neben der katholischen Kita Arche Noah in Forsbach untergebracht. Geplant ist, die beiden zweigruppigen Kitas in einem Neubau zu einer viergruppigen Kita zusammenzuführen.

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In der Stadtrats-Diskussion stellte zunächst Fors-Park-Fraktionschef Yannick Steinbach in Frage, eine so hohe Summe wie vom Erzbistum gefordert bereitzustellen. „Was ist denn, wenn der Nächste anklopft?“, fragte er. Sebastian Gopp (FDP) fand Steinbachs Bedenken „völlig nachvollziehbar“, wandte aber ein, es handele sich um „sinnvoll investiertes Geld“. Die Forderung des Erzbistums, das nicht „das Ärmste“ sei, sei eine „Riesen-Zumutung“, sagte Gopp, doch er sehe keine Alternative: „Es hilft alles nichts, wir brauchen die Kitaplätze.“

Nein der Stadt würde "wesentlich teurer"

Auch Dirk Mau (parteilos) äußerte Verständnis für das „Unbehagen“, ein Nein der Stadt würde aber „wesentlich teurer“: Wenn die katholische Kirche ihr Projekt nicht realisiere, müsse die Stadt für die rund 80 Kitaplätze sorgen. Markus Heider (CDU) wies darauf hin, dass bei anderen Kitas die Träger von der Stadt hohe Mietkostenzuschüsse forderten. Im Fall des Kita-Projekts in Forsbach dagegen baue die katholische Kirche selbst, damit entstünden später keine hohen Mietkosten. Vor diesem Hintergrund sei der geforderte hohe städtische Anteil an den Investitionskosten „gerechtfertigt“.

Mehrere Ratsmitglieder kritisierten, dass der Sachverhalt in der Sitzungsvorlage der Stadtverwaltung nicht ausreichend dargestellt sei. Steinbach bedankte sich bei Heider, dass dieser die Sachlage gut erläutert habe — was eigentlich Aufgabe der Verwaltung gewesen wäre. Nun verzichte Fors-Park auf eine zuvor gewünschte Vertagung des Themas, die Fraktion könne zustimmen, so Steinbach.

Kommunalaufsicht empfahl öffentliche Beratung über Kita-Projekt

Dass der städtische Zuschuss zu dem Kita-Projekt im öffentlichen Teil der Stadtratssitzung behandelt wurde (und nicht im nichtöffentlichen Teil, wie von der Stadtverwaltung ursprünglich geplant), war auf eine Initiative von Fors-Park zurückzuführen, wie Steinbach gegenüber dieser Zeitung mitteilte: Er habe die Kommunalaufsicht eingeschaltet und sie gebeten zu prüfen, ob das Thema in die Öffentlichkeit gehöre.

Tatsächlich teilte Bürgermeisterin Bondina Schulze (Grüne) zu Sitzungsbeginn, bei der Beratung über die Tagesordnung, mit, die Kommunalaufsicht habe sich für eine Beratung des Themas im öffentlichen Teil ausgesprochen. Wie es dazu kam, dass die Kommunalaufsicht dazu Stellung nahm, erwähnte sie nicht.

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