Keller waren nach starken Regenfällen am Abend vollgelaufen. Straßen standen unter Wasser. Insbesondere Bedburg hat es stark getroffen.
380 Einsätze wegen StarkregensStadt Bedburg richtet Sammelstelle für Sperrmüll ein

In Bedburg standen ganze Straßenzüge unter Wasser.
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Insgesamt gab es 380 Unwettereinsätze, besonders betroffen waren Kerpen, Bergheim, Pulheim und allen voran Bedburg. Alleine in Bedburg gab es 280 Unwettereinsätze. Besonders betroffen waren die Innenstadt sowie Teile von Kaster und Kirchherten.
Es war eine lange Nacht für die Feuerwehrleute im nördlichen Rhein-Erft-Kreis. Bis Mitternacht waren die Feuerwehrleute in Bedburg zu rund 280 Einsätzen gerufen worden. Wie Bedburgs Feuerwehrchef Guido Garbe erklärte, waren viele Keller von Wohnhäusern und öffentlichen Gebäuden voll Wasser gelaufen. „Das Wasser steht zwischen 30 und 130 Zentimetern in den Häusern und Gebäuden“, erklärte er. Überflutet waren aber auch Straßen und Felder. Bei Pütz kam es aufgrund der Wassermengen zu einem Unfall.
Zudem seien zwei kommunale Pumpstationen ausgefallen, die Regenwasser und Abwasser abpumpen sollten. Das Technische Hilfswerk half mit seinen Pumpen weiter.
Bedburg: Feuerwehr ist noch im Einsatz
Die Feuerwehr Bedburg war in voller Mannschaftsstärke im Einsatz. Unterstützt wurde sie von Kollegen aus Elsdorf und den Ehrenamtlern des Technischen Hilfswerks – insgesamt etwa 150 Helferinnen und Helfer. Verletzt worden sei laut Garbe bisher aber niemand.

Aufgrund des anhaltenden Regens standen Felder unter Wasser, wie hier in Bedburg.
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Bedburgs Bürgermeister Sascha Solbach (SPD) kündigte noch in der Nacht bei Facebook an, dass die Verantwortlichen jetzt schauen werden, was bei künftigen Unwettern besser funktionieren soll. „Die Kanäle konnten die Masse an Wasser nicht aufnehmen. Es ist aber nicht so, dass die Kanäle nicht gespült waren und das Wasser nicht abfließen konnte." Es sei schlichtweg zu viel Masse in kurzer Zeit gewesen. Weil es in den vergangenen Wochen sehr trocken gewesen sei, hätten die Böden das Wasser nicht so schnell aufnehmen können.
Die Stadt Bedburg bietet betroffenen Bürgern an, ihren Sperrmüll zentral zu entsorgen. Dafür steht an der Lindenstraße in Bedburg (Höhe Hausnummer 35 c) ein Container bereit. Ebenso wird spätestens ab Samstagmittag auf dem Parkplatz an der Stresemannstraße in Kaster (vor der Tennishalle) eine zentrale Abgabestelle mit Containern eingerichtet. Dort können Bürgerinnen und Bürger ihren Müll kostenfrei abgeben. Elektromüll ist davon ausgeschlossen.
Landesstraße war überflutet und komplett gesperrt
Wer das Angebot nicht nutzen kann, der hat wie gewohnt die Möglichkeit, seinen Sperrmüll bei der Firma Schönmackers zur Abholung anzumelden. Dies ist über die Telefonnummer (02237-97424502), über die Homepage sowie über die App von Schönmackers (www.schoenmackers.de) möglich.
Durch die starken Regenfälle wurde die L279 zwischen der Ortslage Bedburg-Pütz und der A61-Anschlussstelle Bedburg überflutet. Nach Angaben eines Sprechers von Straßen NRW sollte die Lipper Straße (L279) daher zwischen Ortsausgang Bedburg-Pütz und der A61-AS Bedburg bis voraussichtlich Samstag (24. Juni) im Laufe des Tages, vollgesperrt bleiben, bis das Wasser vollständig abgelaufen ist und die Straße gereinigt wurde. Nachdem das Regenwasser im Laufe des Vormittags über die Straßenentwässerung abgeführt werden konnte, wurde die L279 nach Reinigung der Fahrbahn jedoch um 12.30 Uhr wieder für den Verkehr freigegeben.
Vollgelaufene Keller und Straßen sowie ein umgestürzter Baum mussten am Donnerstagabend von den Kräften der Feuerwehr Bergheim beseitigt werden. Zwischen 18.45 und 22 Uhr mussten sie zu insgesamt 17 unwetterbedingten Einsätzen ausrücken. Die meisten Einsätze wurden im Bereich Rheidt-Hüchelhoven und Fliesteden abgearbeitet.
Bergheim: Dank Unwetterwarnung waren die Feuerwachen vorbereitet
Gegen 18.45 Uhr waren die Feuerwehrleute zum ersten wasserbedingten Einsatz nach Paffendorf alarmiert worden. Es folgten weitere Einsätze innerhalb kürzester Zeit. Um die Kreisleitstelle zu entlasten, wurde die Kommunale Koordinierungsstelle (KKS) auf der Feuerwache Bergheim in Betrieb genommen. Aufgrund der umfangreichen Vorwarnungen zum möglichen Unwetter konnte der Betrieb bereits am Donnerstagmorgen vorbereitet werden, sodass die KKS zeitnah ihren Betrieb aufnehmen konnte.

Eine Frau versucht in Bedburg, eine Mülltonne zu sichern, die von den Wassermassen mitgezogen wurde.
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Zu einer Häufung von Einsätzen kam es gegen 19 Uhr im Bereich Rheidt-Hüchelhoven. Im Doppeldorf mussten sechs Einsätze abgearbeitet werden. In den meisten Fällen stand Wasser in den Kellern. In einem Fall musste an der Landstraße 279 im Bereich der Mönchhöfe ein umgestürzter Baum von der Fahrbahn beseitigt werden.
Am späten Abend versperrte ein weiterer Baum die Fortuna-Straße in Niederaußem. Dieser wurde ebenfalls beseitigt. Anschließend beseitigten die Kräfte der Einheit Niederaußem noch eine Gefahrenstelle durch ein loses Kabel an der Voltastraße in Niederaußem. Weitere Wassereinsätze wurden in Fliesteden, Quadrath-Ichendorf und Glesch/Paffendorf abgearbeitet.