AusstellungBedburger Gymnasium würdigt das Wirken von Juden

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Bei der Eröffnung stehen Schüler, Lehrer und Bürgermeister Sascha Solbach vor den Ausstellungswänden.

Im Bedburger Gymnasium wurde eine Ausstellung über jüdisches Leben in Deutschland eröffnet.

Das Bedburger Silverberg-Gymnasium würdigt mit einer Ausstellung das Wirken von Juden.

Im Bedburger Silverberg-Gymnasium ist Ende der vergangenen Woche eine Ausstellung über jüdisches Leben in Deutschland eröffnet worden. Sie trägt den Titel „Jüdische Nachbarn“. Die Geschichtspädagogin und -lehrerin Christina Lausberg hat die Ausstellung im Bedurger Silverberg-Gymnasium organisiert.

Nicht nur in der Vergangenheit, sondern auch in der Gegenwart spiele die jüdische Kultur eine wichtige Rolle, betont die Schulleitung in einer Pressemitteilung: „Jüdische Identitäten und Lebensweisen mit ihrer Vielfalt in vielen Lebensbereichen sind häufig kaum sichtbar, werden nur verkürzt oder gar verzerrt, ja manchmal auch falsch dargestellt.“ Umfragen zeigten, dass das Bild über jüdisches Leben bei jungen Menschen maßgeblich von der Shoah geprägt sei. Damit einher gehe oftmals eine Reduzierung des Judentums auf die Opfergeschichte während der NS-Zeit.

Auch die Silverbergs haben die Bedburger Kultur bereichert

Die Geschichte des Judentums sei hingegen mehr als eine Ausgrenzungs-, Verfolgungs- und Opfergeschichte. Zur Entwicklung von Prosperität und Demokratie in Europa gehören die Leistungen von Jüdinnen und Juden in Unternehmertum, Wissenschaft, Politik und Kultur, so die Schulleitung weiter: „Jüdinnen und Juden wohnten und wohnen in der Nachbarschaft, sind Kolleginnen und Kollegen, Freundinnen und Freunde, sind in ihren Wünschen, Sehnsüchten und Herausforderungen des Lebens unterschiedlich und vielschichtig.“

Und nicht zuletzt seien auch Adolf und Paul Silverberg Bedburger Juden gewesen, die das rheinische Wirtschaftsleben und die hiesige Kultur geprägt, bereichert und nachhaltig gefördert hätten. Das Bedburger Silverberg-Gymnasium ist nach ihnen benannt. Die nun projektierte Ausstellung zeigt anhand von 19 Biografien jüdisches Leben in der Stadt und auf dem Land. Sie richtet sich insbesondere an junge Menschen, einen persönlichen Zugang zum Thema zu entwickeln.

Ebenso sind auch Eltern und Bedburger Bürgerinnen und Bürger eingeladen, dieses erinnerungspädagogische Angebot wahrzunehmen. Bürgermeister Sascha Solbach und der stellvertretende Schulleiter Dr. Oliver Großmann eröffneten gemeinsam die Ausstellung, die noch bis zum 5. Februar im Pädagogischen Zentrum der Schule zu sehen ist.

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