Rot, Grün und Weiß. Die italienischen Farben bestimmen nun die Fassade der früheren Konditorei Linden am Bedburger Marktplatz. Es herrscht neues Leben in dem liebevoll renovierten Gebäude aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Die Geschwister Margherita und Francesco Attrice haben in dem Eckhaus eine Weinbar eingerichtet.

„Tony's“ heißt das Lokal. „Wir haben es nach unserem Vater benannt“, sagt der 24-jährige Francesco. Es solle einerseits eine Ehrbezeugung an den Familienvater sein, der in Italien lebe, zugleich sei der Name eingängig und international.

Bedburg: Wein kann auch gleich in Flaschen mit heimgenommen werden

International sind auch die Weine, die bei den Attrices in die Gläser und auf den Tisch kommen. „Wir haben Weine aus Spanien, Italien, Deutschland, Portugal, Frankreich, Südafrika, Österreich oder auch Australien“, sagt Margherita Attrice. Und ihr Bruder ergänzt: „Wein kennt keine Grenzen.“ Wer Gefallen am Geschmack eines Weins gefunden habe, könne in der Weinbar auch gleich ganze Flaschen für den heimischen Konsum erwerben. Ausgeschenkt werden aber natürlich auch andere Getränke, darunter Kölsch oder Kaffee.

Auf der Karte stehen nicht nur Weine, auch Panini, etwa mit Pistazien- oder Zucchinicreme, oder Bruschetta. Auch Platten mit Aufschnitt, Käse, Brot, Oliven, Konfitüren und Honig, Taglieri genannt, werden auf Bestellung gereicht. Da die Attrices schon um 10 Uhr öffnen, ist bei Tony's auch Frühstück möglich. Kuchen gibt es aus italienischer Herstellung. Geöffnet ist die Weinbar, von einer kleinen Pause abgesehen, bis 23 Uhr.

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„Wir wollten frischen Wind für Bedburg, wir wollten etwas Neues machen“, sagt Francesco Attrice. In Italien seien Weinbars geläufig, in Deutschland noch nicht. Seine Schwester und er stammen aus Neapel, beide haben schon in der Gastronomie gearbeitet.

In das Lokal am Marktplatz hätten sie sich auf Anhieb bei einem Besuch auf dem Stadtfest im vorigen Oktober verliebt, berichtet Francesco. Sie hätten den Vermieter, Rolf Dieffendahl, angesprochen, und die Chemie habe gleich gestimmt, denn der habe genau solch ein Konzept für das Gebäude gesucht.

Dieffendahl lobt nicht nur das Engagement der jungen Italiener, sondern auch die Zusammenarbeit mit der Stadt Bedburg, die vonnöten war auf dem Weg vom Kauf der Immobilie bis zur Eröffnung der Weinbar. „Ich bin froh, dass es für den schönsten Platz im Kreis endlich eine Weinbar gibt“, sagt Dieffendahl. Das Lokal verfüge über rund 50 Plätze im Erdgeschoss und weitere 60 draußen. Im Obergeschoss sollen noch knapp 25 Plätze eingerichtet werden. „Es wäre dann die einzige Gastronomie mit Blick von oben auf den Marktplatz“, sagt Dieffendahl.