BedburgSPD und CDU ringen um die Zukunft des Sportplatzes in Kirdorf

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Ein eingeschossiges Backsteingebäude steht neben einem Tennenplatz.

Es gibt Überlegungen, den Sportplatz in Kirdorf anders zu nutzen. Die CDU ist dagegen.

Die SPD Bedburg will die Bürger mit entscheiden lassen, die CDU und die beiden Fußballvereine wollen den Platz erhalten.

Bei der CDU ist die Aufregung groß. Der Antrag der SPD, der am Dienstag, 5. Dezember, 18 Uhr, auf der Tagesordnung des Stadtentwicklungsausschusses steht, stellt eine neue Nutzung des Sportplatzes in Kirdorf in den Raum. Da der Platz nur noch von zwei Vereinen zum Training genutzt werde, könne in einer Bürgerveranstaltung eine Nachfolgenutzung überlegt werden, bevorzugt eine „generationenübergreifende“.

„Mit dem Wegfall des Platzes und des Vereinsheims sind auch Aktivitäten wie Tanz in den Mai, Vatertagsfeste oder die Skat- und Schockabende in Kirdorf nicht mehr möglich“, sagt Ortsbürgermeisterin Angelika Dreikhausen (CDU) über das Vorgehen. „Auch der Treffpunkt für die jährliche Frühjahrsputzaktion mit anschließendem gemeinsamen Beisammensein fällt dann weg – kurzum, das gesellschaftliche Leben und Raum für Ehrenamtler finden in Kirdorf kaum noch Platz“.

Die beiden Fußballvereine üben Kritik

CDU-Fraktionsvorsitzender Michael Stupp sieht in dem Antrag und dem Tagesordnungspunkt gar den Versuch, das Engagement seiner Partei für das Ortsleben zu torpedieren: „Während wir alles dafür tun, das Vereinsleben in Kirdorf zu retten, plant man hinter unserem und dem Rücken der beiden Verein einfach anders. Unfassbar.“ 

Kritik gibt es auch von den beiden Fußballvereinen, dem SV Blerichen und dem BC Kirdorf-Blerichen, die eine gemeinsame Stellungnahme verfasst haben. „Auch wenn kein Ligabetrieb stattfindet, wird auf dem Platz regelmäßig trainiert“, sagen Franz Lamla vom SV Blerichen und Uwe Meier vom BC Kirdorf-Blerichen. Der SV Blerichen nehme regelmäßig an Fußballturnieren teil. Es fänden auch Spiele gegen andere Alte-Herren-Fußballmannschaften statt und der Verein verzeichne sogar wachsende Mitgliederzahlen.

„Wir sind enttäuscht, weil es keinerlei Kontakt zu uns von Seiten der SPD gegeben hat"

„Wir möchten nicht unerwähnt lassen, dass unsere beiden Vereine auch zum Erhalt und zur Pflege des Fußballplatzes beitragen“, heißt es weiter. „Wir sind enttäuscht, weil es keinerlei Kontakt zu uns von Seiten der SPD gegeben hat, um weder über unsere jetzigen Bedürfnisse noch über die zukünftige Entwicklung unserer Vereine und des Sportplatzes zu sprechen.“

„Wir wollen gerade die Bürgerinnen und Bürger mit ins Boot holen und mit ihnen gemeinsam überlegen, was man auf dem Platz machen kann“, sagt der SPD-Fraktionsvorsitzende Rudolf Nitsche. Das Beispiel des Tennenplatzes in Lipp, bei dem die Bedburgerinnen und Bedburger in einer Bürgerwerkstatt über die Gestaltung der nicht mehr genutzten Fläche mitgestalten konnten, sei dabei das Vorbild. „Das hat gut geklappt.“ Möglichkeiten gebe es viele. Auch Fußball könne weiter eine Option sein, wenn das das Ergebnis einer solchen Veranstaltung sei.

Auch die Verwaltung sieht in dem Antrag nicht den Versuch, „auf dem Sportplatz mehrgeschossigen Wohnungsbau zu ermöglichen“, sagt Torsten Stamm von der Stadtverwaltung. Bei einer Befragung der Vereine sei herausgekommen, dass es den Fußballern grundsätzlich um die „Möglichkeit gehe zu kicken - das kann auch auf einem Kleinfeld sein“.

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