Berliner Tribute-Formation Abba Royal ließ im Freibad die Hits der Schweden aus den 70er und 80er Jahren wieder aufleben. 300 Besucher mochten es.
Nostalgie statt ComedyBedburg tischt zum Kulturpicknick Abba auf

Stilecht servierte die Berliner Abba Royal-Showband beim Kulturpicknick im Bedburger Freibad fast alle großen Hits der legendären schwedischen Pop-Formation.
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Popsongs, die auch nach 40 oder 50 Jahren noch voll ins Ohr, ans Herz und in die Beine gehen, eine Glitzer-Show im Stil der Disco-Ära, Schlaghosen, Hot Pants und Plateauschuhe und eine gehörige Portion Nostalgie bildeten am Samstagabend (12. Juli) die Zutaten für eine Musik-Party der besonders fröhlichen Art. Die Erfolgsgaranten beim Kulturpicknick auf der Freibadwiese in Bedburg waren die vielen unvergessenen Hits der schwedischen Kultband Abba, stilecht dargeboten von der Berliner Tribute-Formation Abba Royal.
An die 300 Besucher hatten es sich auf Liegenstühlen, Bierbänken, Decken und in dicken Sitzkissen mit kühlen Getränken und Knabbereien bequem gemacht, um sich am lauen Sommerabend ganz entspannt auf eine musikalische Zeitreise zurück in die 1970er- und 1980er Jahre entführen zu lassen.
Diesmal wollten wir einfach mal was Neues ausprobieren
Ein Großteil des Publikums dürfte selbst mit Abba groß geworden sein. „Schön aber, dass auch gar nicht so wenige jüngere Musikfans gekommen sind. Abba hat halt zeitlose Songs gemacht, die auch heute noch viele Altersgruppen ansprechen“, freute sich der städtische Kulturmanager Hermann Jürgen Schmitz über die gute Resonanz. „Bei den fünf Freibad-Kulturpicknicks in den Vorjahren stand meist die Comedy-Sparte im Mittelpunkt. Diesmal wollten wir einfach mal was Neues ausprobieren.“
Schon beim Begrüßungssong „Mama Mia“ war Mitsingen angesagt, und in der Folge hieß es permanent: Wiederhören macht Freude. Denn Abba, deren Weltkarriere 1974 beim Eurovision Song Contest im englischen Seebad Brighton mit „Waterloo“ begann, hat bekanntlich eine ganz lange Liste mit unverwüstlichen Pop-Ohrwürmern vorzuweisen. Und Abba Royal hatte sie fast alle auf Lager: „Take A Chance“, „S.O.S.“, „Super Trouper“, „Dancing Queen“, „I Have a Dream”, „Voulez Vous“, Thank Yor For the Music“ und, und, und.

Das Original: Abba 1974 nach ihrem Sieg beim europäischen Schlagerwettbewerb Grand Prix d'Eurovision, dem Vorgänger des ESC.
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Zugegeben: Gesanglich kam das Berliner Quartett natürlich nicht ganz an das für seine ausgefeilten mehrstimmigen Vokal-Arrangements berühmte Original heran, und auch der Sound ließ phasenweise etwas zu wünschen übrig. Dafür punktete die Tribute-Band mit einer munteren Bühnenshow, von der sich das in Jugenderinnerungen schwelgende Publikum dankbar mitreißen ließ. Besonders gut war die Stimmung im letzten Drittel, als auch Disco-Hits von anderen Bands wie Boney M. oder den Village People erklangen.
Liebhaberinnen und Liebhaber des hintergründig-spitzzüngigen Humors waren derweil bereits am Vorabend auf ihre Kosten gekommen. Ein starkes Trio um Thorsten Hamer erwies dem unvergessenen Wirtschaftwunder-Komiker Heinz Erhardt mit einer literarisch-musikalischen Revue gekonnt die Ehre.
Der Erfolg der beiden Abende spornt Schmitz bereits an, auch 2026 wieder zum Kulturpicknick einzuladen: „Hier im Freibad herrscht eine immer eine wunderbare Atmosphäre. Der Schauplatz ist wie geschaffen auch für kulturelle Events.“