Große GeschichteWissenswertes über die Margarethenkapelle in Bedburg zusammengetragen

Die Margarethenkapelle liegt auf einer kleinen Anhöhe in Bedburg-Grottenherten.
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Bedburg-Grottenherten – Die kleine Kapelle hat eine große Geschichte. Geweiht ist das Gebäude in Grottenherten der heiligen Margarethe von Antiochia – die Wetterfahne auf dem Dachreiter stellt die Heilige dar, die einem Drachen die Kreuzfahne durch den Leib bohrt. Auf ihrem Kleid steht die Jahreszahl 1412.
Der Bedburger Geschichtsverein hat nun auf seiner Internetseite zusammengetragen, was über die Kapelle und die Legende bekannt ist, die dem kleinen Ort seinen Namen gab. Eine Grotte ist in Grottenherten weit und breit nicht zu finden, vielmehr soll der Frankenkönig Karl der Große für die Namensgebung verantwortlich gewesen sein.
Tagelang verschwunden
„Die Legende beginnt damit, dass kein Geringerer als Karl der Große mit Familie und Gefolge in den Wäldern um Hertene auf der Jagd gewesen sei“, schreibt Heinz-Toni Dolfen für den Geschichtsverein. Hertene hieß die Ortschaft. Das Wort bedeutet so viel „Ansiedlung auf bewaldeter“ Anhöhe. In dem Treiben der Jagdgesellschaft ging eine Tochter Karls des Großen verloren. Sie soll sich im Wald verirrt haben.
Tagelang war das Mädchen angeblich verschwunden, erst am Margarethentag, damals der 13. Juli, fand man sie. „Aus Dankbarkeit ließ Karl dort eine Kapelle bauen und gab ihr den Namen Margarethenkapelle“, schreibt Dolfen. „Den Ort nannte man danach Margarethenherten.“ Das Wort verkümmerte im Lauf der Jahrhunderte zu Grottenherten.
Erst 1978 Kriegsschäden beseitigt
Hermann-Josef Oster hat zu dem Beitrag Wissenswertes über die Kapelle beigesteuert. Das Bauwerk soll aus dem 11. oder 12. Jahrhundert stammen, im Schiff soll ein älterer, romanischer Kern stecken. Der Chor erfuhr im 15. Jahrhundert einen Umbau, ursprünglich soll auch er rechteckig gewesen sein.
Erst 1978 wurden die letzten Kriegsschäden bei einer Renovierung beseitigt. Die damals erneuerten Fenster zeigen Szenen aus dem Leben der heiligen Margarethe von Antiochia. Die 122 Kilogramm schwere Glocke aus dem Jahr 1761 trägt die Inschrift: „S. Margaretha heische ich. Die Lebenden ruffe ich. Die Doten beleuthe ich. Das Donnerwetter vertreibe ich.“