ProtestBergheimer sammeln Unterschriften gegen Umgestaltung der Grünen Lunge

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Peter Wittig (v.l.), Ursula Faßbender und Alexander Roentgen wollen, dass die Grüne Lunge in Bergheim so bleibt, wie sie ist.

Bergheim – Die Pläne für die Grüne Lunge, die Parkanlage am Amtsgericht und der kleinen Erft, kommen nicht bei allen Bergheimerinnen und Bergheimern gut an. Peter Wittig und Ursula Faßbender haben jetzt 180 Unterschriften dafür gesammelt, dass die Grüne Lunge so bleibt, wie sie ist.

Peter Wittig liegt die Grüne Lunge schon lange am Herzen. Vor 35 Jahren gehörte nach eigener Aussage zu der Gruppe junger Naturschützer, die sich nach dem Wegfall des Bethlehemer Waldes für den Park und das Grün eingesetzt haben. Auch heute sammelt er regelmäßig den Müll ein, den andere Menschen im Park hinterlassen.

180 Bergheimer haben unterschrieben

„Der Park wird so viel genutzt“, sagt Ursula Faßbender, die selbst fast täglich mit ihrem Hund durch das Grün spaziere. Deshalb will sie nicht, dass der Park umgestaltet wird. In der Grünen Lunge und der Fußgängerzone haben sie die 180 Unterschriften gesammelt. Unterstützt werden sie von Alexander Roentger. Auch er findet, die Grüne Lunge sei jetzt schon ein schöner Park.

Die Kita Grüne Erde an der Kennedystraße ist die jüngste Kita im Stadtgebiet, weitere werden folgen.

Die Kita Grüne Erde an der Kennedystraße ist die jüngste Kita im Stadtgebiet, weitere werden folgen.

Die rund vier Hektar große Parkanlage in unmittelbarer Nachbarschaft zur Kita Grüne Erde an der Kennedystraße soll zu einem Mehrgenerationenpark umgestaltet werden. Am 4. Oktober 2020 hatte dazu eine Bürgerveranstaltung stattgefunden. Die Stadtverwaltung hatte laut Claudia Schwan-Schmitz, technische Beigeordnete, die Anregungen der anwesenden Bürgerinnen und Bürger aufgenommen und in die Pläne eingearbeitet. Herausgekommen waren drei Schlagworte, unter denen der Park umgestaltet werden soll: Biodiversität, Bewegung und Bildung.

Bergheimer wollten Fitnessparcours und mehr Mülleimer

Unter anderem soll dort, wo jetzt der Spielplatz mit dem Holzschiff ist, eine Rollspielfläche entstehen. Das sei, ebenso wie ein Fitnessparcours, Spielgeräte und mehr Mülleimer, der Wunsch der Bürger auf der Bürgerbeteiligung gewesen, sagt Schwan-Schmitz.

Besonders an der Rollfläche stören sich die Naturschützer. Sie wollen den Jugendlichen nicht ihre Spielfläche nehmen, hätten aber gern einen anderen Standort, zum Beispiel den Torwachenplatz neben dem Aachener Tor, oder Flächen am Juze-Mitte am Chaunyring oder am Lukas-Podolski-Sportpark. „Wir wollen unseren schönen, ruhigen Park erhalten“, sagen Wittig und Faßbender.

Naturschützer wollen Bergheimer Bürgermeister Unterschriften übergeben

Claudia Schwan-Schmitz betont, dass gerade die Rollspielfläche wichtig für den Kindergarten nebenan sei. Dort könnten die Jungen und Mädchen zum Beispiel Inliner- oder Fahrradfahren lernen. Mit der Fläche würde man etwas für die Kinder tun, während der Fitnessparcours eher für Erwachsene und Senioren gedacht sei. Und für die versiegelte Fläche würde man unter anderem seltene Baumarten anpflanzen, ein Waldlabor einrichten oder Blühwiesen anlegen.

„Da stoßen unterschiedliche Vorstellungen aufeinander“, sagt Schwan-Schmitz. Die Planung berücksichtige jedenfalls das, was auf der Bürgerwerkstatt von den Menschen gewollt war.

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Wittig, Faßbender und Roentgen kritisieren auch die Veranstaltung als „Alibiveranstaltung“ und wollen noch weitere Unterschriften sammeln und sie demnächst dem Bürgermeister übergeben. Claudia Schwan-Schmitz kündigte an, das Anliegen in die geplanten Auftaktgespräche mit den Planern mitzunehmen. Gegebenenfalls könnte man dann im Planungsausschuss noch einmal darüber diskutieren.

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