CDU-Politiker fordern AbhilfeWie geht es mit dem Pranghof in Bergheim-Glessen weiter?

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Der Pranghof in Bergheim-Glessen.

Bergheim-Glessen – Seit Jahrzehnten ist der Pranghof an der Hohestraße nicht mehr bewohnt und vergammelt zusehends. Und die Stürme haben weiter an der Ruine gezerrt. Im Februar hat Sturmtief Zeynep Dachziegel auf den Bürgersteig gefegt, der daraufhin von der Feuerwehr abgesperrt wurde. Drei Glessener CDU-Politiker haben die Stadt jetzt aufgefordert, für Abhilfe zu sorgen.

„In den 80er-Jahren wurde auf dem Hof noch Ackerbau betrieben“, gewohnt habe aber schon damals niemand mehr in dem Anwesen, wie Ortsbürgermeisterin Anne Keller sich erinnert. Inzwischen haben sich die Erbenlinien verzweigt, und in Glessen wohnt, wie zu hören ist, keiner der aktuellen Besitzer.

Bergheim-Glessen: Gefahr für Passanten

Vor drei Jahren war, ebenfalls durch einen Sturm, bereits das Dachfenster auf Bürgersteig und Bushaltestelle gekracht und zersplittert. Jetzt ging von dem maroden Gebäudekomplex wieder Gefahr für die Passanten aus. Nachdem die Feuerwehr die Ziegelscherben in der Sturmnacht zusammengekehrt hatte, wurde der Bürgersteig auf der gesamten Frontbreite gesperrt und die Schulbushaltestelle um wenige Meter verlegt. So stellt sich die Situation bis heute dar. Die Fenster sind finstere Höhlen, ein Stallfenster ist zerbrochen, die Stallungen sind windschief, und mitten im Ort müssen Fußgänger die Fahrbahn überqueren.

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Der jüngste Zeynep-Sturm hat das Haus beschädigt.

„Wir sind der Auffassung, dass das Recht der Eigentümer, über ihr Grundeigentum völlig frei zu verfügen und weiteren Wertzuwachs vor einer späteren Nutzungsänderung abzuwarten, hinter dem Recht der Allgemeinheit auf eine ordnungsgemäße Nutzung des Areals vor allem für Wohnzwecke angesichts einer angespannten Situation auf dem Wohnungsmarkt zurückstehen muss“, schreiben Keller und die Stadträte Helmut Paul und Heiko Möller an die Stadtverwaltung.

Stadt Bergheim: Eigentümer soll Gebäude sichern

Der Eigentümer solle zur umgehenden Sicherung verpflichtet werden, ebenso wie zum Tragen der Kosten von Stadt und Feuerwehr. Zuletzt solle auch geprüft werden, ob den Eigentümern eine andere Nutzung, wohl nach Abriss der Gemäuer, auferlegt werden könne.

Aus dem Rathaus war zu erfahren, dass die Eigentümer aufgefordert worden seien, das Gebäude so zu sichern, dass die Absperrung wieder entfernt werden könne und dadurch wieder Fußgänger passieren und Busse dort halten könnten. Eine Antwort stehe noch aus, teilte Bau-Fachbereichsleiterin Silke Bergmoser auf Nachfrage mit. Auch die durch die Sicherung entstandenen Kosten würden in Rechnung gestellt, soweit sie auf den maroden Zustand des Gebäudes, und nicht allein auf den Sturm zurückzuführen seien, ergänzte Andrea Lehmann-Pedyna vom Fachbereich für öffentliche Ordnung. Nach einer Frist würde die Stadt dann die Stadt auf Kosten der Eigentümer das Gebäude sichern.

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Ob es möglich sei, die Eigentümer zum Handeln zu zwingen, sei noch nicht sicher. Zwar gebe es das Wohnraumstärkungsgesetz des Landes, dass den Eingriff in langjährige Schrottimmobilien zulasse. „Ob es sich um eine solche handelt, wird zurzeit geprüft“, sagte Bergmoser. Vorerst werden die Glessener weiterhin einen Bogen um das verfallende Gebäude machen müssen.

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