Bergheim live 4 YouDie ganze Innenstadt war voller Musik

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Zwei Musiker von Hillbilly Deluxe mit Gitarre und Cowboy-Hüten.

Mit rockigen Country-Krachern entfachten die Cowboys von Hillbilly Deluxe Partystimmung im kleinen Medio-Saal.

Das Kneipenfestival „Bergheim live 4 You“ hat in der Kreisstadt schon fast Tradition. Auch dieses Jahr lockte es Hunderte Besucher an.

Gleich mehrere Musiker gaben auf verschiedenen Bühnen den Bläck-Fööss-Evergreen „Langer Samstag en d'r City“ zum Besten. Der Song passte aber auch zu gut auf das, was sich am Samstag im Herzen der Kreisstadt abspielte. Hunderte Menschen schlenderten vom späten Nachmittag bis in den tiefen Abend hinein gut gelaunt durch die Fußgängerzone – zum Musikhören in Gaststätten und Restaurants beim Festival „Bergheim live 4 You“.

Die musikalische Kneipenrallye ist längst zum Dauerbrenner für Partyfans geworden. Bereits zum 16. Mal spielten beliebte regionale und lokale Bands bei freiem Eintritt zum Tanzen, Mitsingen und Feiern oder auch zum konzentrierten Zuhören auf. Diesmal waren 18 Bands in 14 Lokalitäten dabei.

Festivalerfinder Uwe Ulbrich war als Musiker dabei

Erfunden hat die muntere Sause einst der in der Bergheimer Musikszene bestens bekannte Uwe Ulbrich. Die Organisation hat er inzwischen an Petra Kokischs Team vom städtischen Citymanagement abgegeben, und so konnte er sich unbeschwert selbst als Musiker ins Vergnügen stürzen. Mit seinem Kumpel Martin Michalski bildet Ulbrich das auf kölsche Evergreens spezialisierte Duo „Hätz und Siel“.

„Eigentlich könnten wir beide auch Teil der aktuellen Ausstellung sein. Vielleicht stopft man uns ja irgendwann aus und stellt uns hier in irgendeine Ecke“, begrüßte der Sänger, Gitarrist und Akkordeonist launig und selbstironisch das Publikum im rappelvollen Bergheimat-Museum, wo derzeit die Schau „Bergheim von der Nachkriegszeit bis in die wilden 60er“ zu sehen ist.

Pop- und Folk-Arrangements im Augustinus-Café

Freude an dem munteren Treiben hatte auch Bürgermeister Volker Mießeler, der an einem besonderen Ort den Startschuss gab: Im erst vor wenigen Tagen eröffneten und von Menschen mit Behinderungen geführten „Augustinus-Café“ spielte die vorwiegend aus blinden Sängerinnen bestehende Vokalgruppe Tonbande auf und begeisterte das Publikum mit ganz feinen mehrstimmigen Arrangements aus Pop und Folk.

Mießeler genoss Musik und Schauplatz gleichermaßen: „Das Augustinus-Café wird sicher eine echte Bereicherung für unsere Innenstadt. Es ist betörend, wie herzlich und freundlich man hier begrüßt und bewirtet wird.“

Indische Klänge in der Georgskapelle

Betörend war auch das, was ein paar Meter weiter in der Georgskapelle zu hören war. Hier erzeugte der aus Indien stammende Hindol Deb mit seinem weit ausschweifenden Sitar-Spiel eine geradezu meditative Stimmung und gab den Zuhörerinnen und -hörern gleichzeitig eine Einführung in das Wesen der traditionellen indischen Musik.

Der Musiker Hindol Deb mit einer Sitar.

Die Georgskapelle war genau der richtige Schauplatz für die meditativen Sitar-Improvisationen des aus Indien stammenden Musikers Hindol Deb.

Wem das dann doch ein wenig zu exotisch klang, war beispielsweise im „Pittermännche“ beim unverwüstlichen Pop-Oldie-Duo Saitenwind, beim Local Hero Mr. Tottler Marcus Treinen in der grünen Ladenpassage oder bei den Bluesrockern von Think im „Treffpunkt“ bestens aufgehoben.

Ein Robbie-Williams-Tribut zum Ausklang

Gediegenen Jazzstandards servierte Carinas Jazz4U Collective im „Café Verweilchen“. Derweil sorgten die Musikcowboys von Hillbilly Deluxe im kleinen Saal des Medio mit deftigem Countryrock für Partystimmung.

Im „Brauhaus zur Krone“, im „Extrablatt“ und im „Café Meraki“ sowie etwas abseits vom Hauptgeschehen im „Hotel 52“, im Juze BM-Mitte und in „Eazy's Restaurant“ legten sich einige weitere Pop-, Soul- und Folkgruppen ins Zeug.

Für den peppigen Ausklang sorgte vor dem „Körper und Ballance“-Studio zur später Stunde die Formation Rock DJ mit einer starken Robbie-Williams-Tribute-Show.

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