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MissbrauchsvorwürfeGrundschule in Bergheim möchte Hermann Gmeiner aus Namen streichen

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Auf dem Foto ist ein Klettergüst auf dem Schulhof der Hermann-Gmeiner-Schule zu sehen, dahinter das Schulgebäude.

Die Hermann-Gmeiner-Schule möchte sich von ihrem Namensgeber lösen.

Der Gründer der SOS-Kinderdörfer war Namensgeber einer Grundschule im Rhein-Erft-Kreis. Die Verantwortlichen von Stadt und Schule zeigen sich betroffen.

Eine Grundschule in Bergheim im Rhein-Erft-Kreis prüft die Trennung von ihrem Namensgeber Hermann Gmeiner. Mit großer Bestürzung hätten die Kreisstadt als Schulträgerin und die Schulgemeinschaft der Hermann-Gmeiner-Schule im Stadtteil Glesch Medienberichte über die schweren Missbrauchsvorwürfe gegen den 1986 gestorbenen Gründer der SOS-Kinderdörfer, aufgenommen. Die Vorwürfe stünden im klaren Widerspruch zu den pädagogischen Werten und dem Leitbild der Grundschule, heißt es in einer Pressemitteilung aus dem Rathaus in Bergheim.

Und weiter: „Die jüngst bekannt gewordenen Missbrauchsvorwürfe gegen den Namensgeber unserer Schule haben unsere Schulgemeinschaft zutiefst getroffen. Allen Mitarbeitenden unserer Schule liegt besonders der Schutz aller Kinder am Herzen. Unsere Schülerinnen und Schüler lernen bei uns in einem sicheren und vertrauensvollen Umfeld“, erklärte die Schulleiterin.

Nicht auszuschließen, dass weitere Fälle auftauchen

Im Oktober war bekannt geworden, dass gegen Gmeiner, den Gründer der weltweiten Hilfsorganisation, glaubhafte Vorwürfe zu sexuellen und physischen Übergriffen vorlägen, sagte eine Sprecherin von SOS-Kinderdorf Österreich der Deutschen Presse-Agentur.

Auf dem Foto ist ein älterer Mann mit grauem Haar zu sehen. Er trägt ein blaues Jackett und eine rote Krawatte.

Gegen Hermann Gmeiner werden schwere Anschuldigungen erhoben.

Die Anschuldigungen gegen den Pädagogen betreffen acht männliche ehemalige Kinder und Jugendliche an vier Kinderdorf-Standorten in Österreich. Die Übergriffe sollen zwischen den 1950er und den 1980er Jahren verübt worden sein, hieß es in einer Stellungnahme der Organisation in Innsbruck. Es sei „nicht auszuschließen“, dass im Zuge der Aufarbeitung weitere Fälle auftauchen, sagte die Sprecherin. (jtü)