Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Vier VerletzteRauch im Treppenhaus schloss Bewohner eines Hauses in Bergheim ein

3 min
Zu sehen sind Feuerwehrleute beim Einsatz an dem Mehrfamilienhaus in Bergheim-Niederaußem.

Feuerwehrleute beim Einsatz an dem Mehrfamilienhaus in Bergheim-Niederaußem. Im Keller des Hauses war Gerümpel in Brand geraten.

Im auch von außen zugänglichen Keller des Mehrfamilienhauses in Niederaußem war Gerümpel in Brand geraten. Das Haus ist nun unbewohnbar.

Bei einem Kellerbrand in einem Mehrfamilienhaus am Bergheim-Niederaußemer Lohweg sind am Samstagabend (4. Oktober) drei Feuerwehrleute und eine Hausbewohnerin verletzt worden. Die Frau musste wegen des Verdachts einer Rauchgasvergiftung vom Notarzt behandelt und anschließend im Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden.

Die drei Feuerwehrleute erlitten leichte bis mittlere Brandverletzungen. „Einer von ihnen wurde direkt von der Einsatzstelle ins Krankenhaus gefahren“, berichtete der Sprecher der Feuerwehr Bergheim, Sebastian Draxl. Nach Rücksprache am Sonntagmorgen konnte Draxl mitteilen: „Allen drei Kollegen geht es gut.“

Bergheim: Dichter Rauch quoll aus dem Keller des Mehrfamilienhauses

Es war gegen 21.50 Uhr, als die Feuerwehr zu dem Mehrfamilienhaus gerufen wurde. Schon beim Eintreffen sahen die Einsatzkräfte den dichten Rauch, der aus dem Keller und dem Treppenhaus ins Freie quoll. Unter der Leitung von Brandamtsrat Jörg Bodewig waren bald mehr als 80 Feuerwehrleute der haupt- und ehrenamtlichen Feuerwehr in Bergheim im Einsatz. Unterstützung kam auch aus Frechen – ebenso von der Führungsgruppe des Rettungsdienstes aus dem Rhein-Erft-Kreis.

Im Keller des Hauses waren aus bisher noch nicht geklärter Ursache in einem auch von außen zugänglichen Raum alte Möbel und Gerümpel in Brand geraten. „Als wir eintrafen, waren auch immer noch Menschen in ihren Wohnungen“, schilderte Draxl die Einsatzlage. Und die massive Rauchentwicklung habe dann zunächst auch verhindert, dass diese Menschen das Gebäude verlassen konnten. „Das Treppenhaus war ja voller Rauch“, so Draxl.

Umgehend habe man mit der Brandbekämpfung begonnen. Doch obwohl die Feuerwehrleute Atemschutzmasken und hitzebeständige Einsatzkleidung trugen, mussten sie wegen der massiven Hitzeentwicklung im Kellerbereich die Löscharbeiten immer wieder unterbrechen. „In Kellerräumen kann sich die Hitze stauen – da können mitunter Temperaturen von 800 bis 1000 Grad entstehen“, erklärte der Feuerwehrsprecher.

Nach umfangreichen Belüftungsmaßnahmen konnten die Feuerwehrleute allerdings dann doch zum eigentlichen Brandherd vordringen. Dann hätten sie – gut 90 Minuten nach der Alarmierung - den Brand auch sehr schnell unter Kontrolle gehabt und gelöscht.

Bewohner des Hauses wurden in einem Bus untergebracht

Für die Bewohner des Hauses hatte die Feuerwehr einen Bus der Rhein-Erft-Verkehrsgesellschaft angefordert. Dort wurden die betroffenen Personen betreut. Als das Treppenhaus rauchfrei gelüftet war, konnte die Feuerwehrleute dann auch alle Wohnungen kontrollieren und die darin verbliebenen Bewohner ins Freie bringen. „Keiner der Bewohner war in seiner Wohnung zu irgendeinem Zeitpunkt während des Einsatzes in Gefahr“, betonte Draxl.

Insgesamt wurden 15 Menschen im Bus betreut. Das Gebäude ist laut Feuerwehr derzeit nicht bewohnbar. Die meisten Bewohner seien bei Freunden und Verwandten untergekommen. Für drei Personen konnte eine Unterkunft in einem Hotel organisiert werden.

Noch in der Nacht haben auch die Brandermittler der Kriminalpolizei des Rhein-Erft-Kreises die Untersuchungen zur Klärung der Brandursache aufgenommen. Noch stehen die Ermittlungen zwar ganz am Anfang. Wie ein Sprecher der Polizei am Sonntagmorgen erklärte, werde aktuell wegen des Verdachts der Brandstiftung ermittelt.