Mit Tesafilm wieder zugeklebtBergheimer bekommt Trauerkarten – Geld fehlt

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Das Geld aus den Kuverts mit Trauerkarten, die Willi Fetten erhalten hat, ist vermutlich entwendet worden.

Das Geld aus den Kuverts mit Trauerkarten, die Willi Fetten erhalten hat, ist vermutlich entwendet worden.

Bergheim – „Pietätlos“ nennt Willi Fetten das, was ihm passiert ist. Der Bergheimer hat kurz nach Weihnachten seine Frau verloren. Als er Trauerkarten von Bekannten erhielt, sei ein Teil der Kuverts geöffnet und das Geld herausgenommen gewesen, berichtet er.

Zwei Tage nach der ersten Zeitungsanzeige zum Tod seiner Frau habe er fünf Trauerkarten erhalten. „Von diesen fünf Briefen waren nachweislich drei unberechtigterweise geöffnet worden“, berichtet er. Ein Teil der Umschläge sei mit Tesafilm wieder zugeklebt worden. Das Geld, das sich darin befunden habe, sei weg. Das könne er nachhalten, sagt Fetten, weil er mit den Absendern gesprochen habe. Unter anderem habe ihm eine frühere Arbeitskollegin berichtet, dass sie Geld beigelegt habe.

Zehn weitere Kuverts geöffnet

Fetten wandte sich an die Post. Dort äußerte man Bedauern und versprach, dass das nicht noch einmal vorkommen werde, berichtet der Bergheimer. Vier Tage später, nachdem eine weitere Todesanzeige erschienen sei, habe er weitere 22 Trauerkarten erhalten, sagt Fetten, „von denen wieder mindestens zehn Kuverts geöffnet waren“. Und wieder habe Geld gefehlt.

Einen Zusteller habe Willi Fetten darauf angesprochen. „Er hat gesagt, er sei es nicht gewesen und das sei eine Schweinerei“, erzählt er. „Und der kann ja auch nichts dafür“, sagt Fetten verständnisvoll.

Schwachstelle wird geprüft

Der Bergheimer räumt ein, dass ihm und auch den Absendern bekannt sei, dass man Geldscheine nicht per Post verschicken sollte, aber normal sei das Ganze nicht. Man solle Geld nicht nur nicht verschicken, man dürfe es gar nicht, klärt Postsprecher Achim Gahr auf. Das verstoße gegen die Geschäftsbedingungen. Dennoch, sagt Gahr, sei natürlich jeder Brief, der in welcher Weise auch immer beschädigt sei, einer zu viel. In einem solchen Fall sei leider kaum nachzuweisen, was mit dem Geld geschehen sei.

Betroffene sollten sich bei der Post unter 0228/4333112 melden. Derartige Beschwerden würden an den Chef der Postboten weitergeleitet. Dafür habe man eine Sicherheitsabteilung. „Dann müssen wir prüfen, ob es eine Schwachstelle gibt.“

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Wenn man unbedingt Geld mit der Post verschicken wolle oder müsse, solle man es als Wertbrief senden. Der sei versichert und man bekomme eine Quittung. So könne man nachweisen, dass sich Geld im Umschlag befunden habe. „Dafür haften wir dann auch“, sagt Gahr.

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