Bergheimer InnenstadtPlanerin wirbt für Kino – Einzelhandel ist dagegen

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So könnte das Kino Am Jobberath in Bergheim aussehen.

So könnte das Kino Am Jobberath in Bergheim aussehen.

Bergheim – In der Diskussion um ein mögliches Kino an der Beißelstraße melden sich jetzt die Münchner Kinoplanerin Anne Batisweiler und der Bergheimer Unternehmensberater Jürgen Haas zu Wort.

Batisweiler hatte im Mai im Ausschuss für Wirtschaft, Finanzen und Liegenschaften Pläne für ein Kino vorgestellt. Die Grünen befürworten das Projekt ohnehin, auch die „Bürger für Bergheim“ sind grundsätzlich für ein Kino. Während sich die CDU noch unentschlossen zeigt, kamen von SPD und FDP eher skeptische Stimmen. Dabei ging es unter anderem darum, ob sich ein Kino in Bergheim rechnen würde und um die Auswirkungen für den Einzelhandel.

Der Einzelhandelsverband Wig hatte sich gegen ein Kino an der Beißelstraße ausgesprochen, weil zu viele Parkplätze wegfallen würden und die Gastronomen im Kino in Konkurrenz zu denen in der Innenstadt träten. In der nächsten Ausschusssitzung sollen ein Wig-Vertreter und ein Mitglied des Dachverbandes der Kinobetreiber ihre Einschätzung abgeben.

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Kino als Erlebnis beim Innenstadtbesuch

Batisweiler und Haas haben jetzt Stimmen und Erfahrungen aus anderen Teilen der Bundesrepublik gesammelt, in denen es Kinos in der Innenstadt gibt.

„Wir als Bundesvereinigung City und Stadtmarketing Deutschland sehen Kinos als Bestandteil einer lebendigen, multifunktionalen Innenstadt, die insbesondere das Thema Ökonomie fördert, den Bedeutungsverlust des Handels ein Stück weit ausgleicht und der zunehmenden Bedeutung des Faktors »Erlebnis« beim Innenstadtbesuch gerecht wird“, zitieren sie Frank Simon, Referent für Stadtmarketing in Kooperation mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Dabei müsse man auf eine räumliche und bauliche Integration achten und darauf, Anwohner möglichst wenig zu belasten.

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Als Befürworter führt Batisweiler ebenso die Wirtschaftsförderung Eckernförde („Auch der örtliche Handel erwartet dadurch zusätzliche Frequenz“) und das Stadtmarketing Bruchköbel („Laut Stadtmarketing wurden dort ebenfalls positive Effekte für den stationären Handel verzeichnet“) an. Auch das das Stadtmarketing Hanau sehe ein Kino in der Innenstadt geradezu Publikumsgenerator und Garant dafür an, dass die Kaufkraft in der Region verbleibe, berichtet die Planerin.

Abschließend zitiert sie das British Filminstitute in London: „Es gibt eine Ausarbeitung der UK Cinema Association für das Ministerium für Digitales, Kultur, Medien und Sport der britischen Regierung, in der festgestellt wird, dass Kinos wichtige Treiber für den Fußabdruck im Einzelhandels- und Freizeitbereich sind.“

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