Der Bergheimer TC Grün-Weiß schaut auf 100 Jahre Vereinsgeschichte zurück.
„Längst kein elitärer Verein mehr“Bergheimer Tennisclub feiert 100-jähriges Bestehen

An langen Stellwänden erzählt der Verein seine Geschichte in Bildern nach
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Tennisbegeisterte Bergheimer um Heinz Kuhl gründeten 1923 den Klub für Tennissport, der 1926 in den bis heute geführten Namen Tennisclub Grün-Weiß umbenannt wurde.
Mit zahlreichen Veranstaltungen feiert der Club übers Jahr sein 100-jähriges Bestehen. Zunächst gingen die 48 Mitglieder, davon elf Jugendliche, ihrem neuen Sport auf einem Asphaltplatz an der Schützenstraße – heute steht dort das Polizeigebäude – nach.
Schon bald konnten zwei Aschenplätze angelegt werden. Umkleiden gab es nicht, Gastmannschaften hätten sich in einer nahen Privatwohnung „etwas waschen“ können, heißt es in der Vereinschronik. Ab 1930 war es den weißen Sportlern gestattet, das Jugendheim als Umkleide zu nutzen. 1933 wurde das Areal für ein Lager des Reichsarbeitsdienstes requiriert, der Verein ruhte seitdem. 21 Jahre später nahm der Verein einen zweiten Anlauf.
Der Club im Lauf der Zeit
Neben Heinz Kuhl war auch ein junger Mann dabei, der heute einer der bekanntesten Söhne der Stadt ist. „Im Jahr 1954 fand im Hotel am Bahnhof eine Neugründung statt, die ich zusammen mit meinen Eltern besuchte“, berichtet der heute 80-jährige Schauspieler Peter Bongartz in der Festschrift zum Vereinsjubiläum. In den 60er-Jahren war Bongartz Kreismeister und schaffte mit der Herrenmannschaft den Aufstieg in die erste Verbandsklasse.
Da spielte der Verein schon auf der 1954 mit drei Plätzen eröffneten Anlage am Uhlesgraben, heute Kennedystraße. 1982 stand abermals ein Umzug an. Seitdem fliegen die Bälle im Sportpark Zieverich übers Netz. Der Tennisboom, ausgelöst durch Steffi Graf und Boris Becker, ließ den Verein auf 650 Mitglieder anwachsen. Die zehn Plätze waren ebenso gefragt, wie das Clubrestaurant. Die Herrenmannschaft schaffte es 2013 bis in die Regionalliga. Damals schon im Team war Jakob Haas, der seit 2011 den Verein, der zurzeit 302 Erwachsene und 92 Kinder und Jugendliche zählt, führt. „Wir sind längst kein elitärer Verein mehr“, betont Haas. „Sport für jedermann und Jugendförderung sind unsere großen Anliegen.
Barrierefreier Umbau der Anlage
Dazu passt auch der jüngst abgeschlossene barrierefrei Umbau auf den Plätzen und im Restaurant der Vereinsanlage. Zudem besuchen die Trainerinnen und Trainer regelmäßig Bergheimer Schulen und bieten kostenlose Schnupperkurse an. „Für die Unterstützung sind wir auch dem Förderverein und seiner Vorsitzenden Maria Pfordt dankbar“, sagt Haas. Ein Programmpunkt am Festwochenende, das am Samstag, 5., und Sonntag, 6. August, auf dem Vereinsgelände gegenüber dem Lukas-Podolski-Sportpark stattfinden wird, ist eine Rollstuhl-Tennis-Demonstration. „Vielleicht bekommen wir künftig eine Rollstuhltennis-Gruppe zusammen“, hofft Haas.
Daneben haben Uwe Ulbrich, bei dem die Fäden für die Festivitäten zusammenlaufen, und sein Team ein Nostalgie-Match in historisierender Tenniskleidung ebenso geplant, wie eine Party „Night in White“ mit Mitternachtsshow und einen Festakt mit viel Lokalprominenz und Ehrungen. „Ein schönes Ereignis zum Jubiläum war die Teilnahme am Karnevalszug mit 40 Clubmitgliedern“, sagt Ulbrich. „Es gibt schon Pläne, auch im nächsten Jahr als Gruppe mitzugehen.“ Schon seit Wochen hängen im und vor dem Vereinshaus Bildergalerien zur Vereinsgeschichte. Weitere Veranstaltungen zum 60-jährigen Bestehen sind die Ausrichtung des beliebten Hit-Cups von Mittwoch, 13., bis Sonntag, 17. September, und die Festa-Finale-Party zum Abschluss der Jubiläumssaison am Samstag, 23. September.