Nach einem Tag abgegebenNeue Besitzer für Schäferhündin Luna gefunden – offene Fragen bleiben

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Schäferhündin Luna landete einen Tag nach ihrem Kauf im Tierheim Bergheim. Auf diesem Bild schaut sie in Richtung der Kamera und streckt dabei die Zunge raus. Sie wird an der Leine geführt.

Schäferhündin Luna landete einen Tag nach ihrem Kauf im Tierheim Bergheim.

Luna landete einen Tag nach ihrem Kauf im Tierheim. Nun hat ihre Geschichte die Chance auf ein Happy End.

Die vierjährige Schäferhündin Luna wurde vom Ordnungsamt ins Tierheim Bergheim gebracht, viele schwer vermittelbare Hunde warten dort auf neue Herrchen und Frauchen. Luna soll ihrer Besitzerin aus Erftstadt entlaufen sein. Diese hatte die Hündin offenbar erst am Tag zuvor in Mainz erworben und nutzte die Gelegenheit, das Tier schnell wieder loszuwerden, wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtete.

„Mal schnell gekauft und dann wieder verschenkt/verkauft, wenn es nicht den Vorstellungen entspricht. Solche Geschichten erleben wir in letzter Zeit unglaublich oft“, steht es in der Beschreibung zu der Schäferhündin auf der Webseite des Tierheim Bergheim.

Dort steht in Klammern hinter Lunas Namen aber auch ein „reserviert“ – Lunas Geschichte hat nun die Chance auf ein Happy End.

Lunas neue Besitzer haben genügend Zeit und Erfahrung mit großen Hunden

Nach vier Jahren verlor die Schäferhündin ihr Zuhause und somit auch ihre feste Bindung. Heike Bergmann vom Tierheim Bergheim zufolge sei die neue Besitzerin aus Erftstadt mit Luna überfordert gewesen, die Hündin entwischte ihr einen Tag nach dem Kauf mit einem Sprung über den Gartenzaun. In einem Wald wurde sie später von Feuerwehr und Ordnungsamt eingefangen und im Tierheim Bergheim abgegeben.

Die frühere Besitzerin wollte Luna nicht mehr zurück, umso mehr aber freuen sich die neuen Besitzer auf die sensible Schäferhündin: „Die lieben sie jetzt schon abgöttisch“, lässt Heike Bergmann vom Tierheim Bergheim auf Nachfrage wissen. Dabei handele es sich um ein Ehepaar, beide Mitte 50, die genügend Zeit und einen großen, eingezäunten Garten hätten. Zudem hätte das Ehepaar auch in der Vergangenheit große, Schäferhunden ähnliche Hunde gehabt.

Vom Hund muss auch ein Go kommen
Heike Bergmann vom Tierheim Bergheim

Einfach vorbeigehen und mitnehmen funktioniert beim Tierheim Bergheim aber nicht. „Zehn- bis zwölfmal“ sollen die neuen Besitzer bei Luna vorstellig geworden sein, zuvor gab es E-Mail- und Telefonverkehr. „Wir verkaufen hier keine Stühle“, so Bergmann, „wir müssen uns alle sicher sein, dass es die richtige Entscheidung ist. Vom Hund muss auch ein Go kommen.“ 

Als „Go“ eines Tieres gilt beim Tierheim Bergheim, wenn sich das Tier über den erneuten Besuch potenzieller neuer Besitzer freut, damit das Tier bei erfolgreicher Übermittlung auch freudig mit den neuen Frauchen und Herrchen nach Hause geht und bereits eine Bindung besteht.

Hintergründe um Lunas Verkauf weiter unbekannt

Heike Bergmann hatte auf Nachfrage dieser Zeitung öfters versucht, die ursprünglichen Vorbesitzer aus Mainz, die Luna nach vier Jahren nach Erftstadt verkauft hatten, zu erreichen. Diese sollen auf die Anrufe aber nicht reagiert haben. Es bleibt somit unklar, warum die Schäferhündin verkauft wurde und auch, was es mit dem polnischen Chip, den sie am Halsband trägt, auf sich hat.

Mittlerweile weiß man im Tierheim Bergheim aber, warum Luna für eine Schäferhündin so schlank sei. Sie habe eine Pankreasinsuffizienz, eine Bauchspeicheldrüsenschwäche, und könne Futter nicht so verwerten wie andere Tiere. Die neuen Besitzer wüssten laut Heike Bergmann aber, damit umzugehen und würden eine entsprechende Therapie mit der Hündin angehen.


Neben finanzieller Unterstützung suchen Tierheime in der Region auch ehrenamtliche Helfer und Helferinnen sowie oft Spendenfutter. Wie Sie die Tierheime unterstützen können, lesen Sie hier. Mehr Informationen zum Tierheim Bergheim finden Sie auf der Homepage.

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