Zeltstadt in Bergheim-PaffendorfWie immer und doch ganz anders

Lesezeit 2 Minuten
Chillen unter freiem Himmel: Mit Workshops und Zeltleben bietet die Zeltstadt Urlaub ganz in der Nähe.

Chillen unter freiem Himmel: Mit Workshops und Zeltleben bietet die Zeltstadt Urlaub ganz in der Nähe.

  • Mit Workshops und Zeltleben bietet die Zeltstadt in Bergheim-Paffendorf Urlaub ganz in der Nähe.
  • Doch wegen der Corona-Pandemie ist es nicht so wie sonst.
  • Sollten sich Teilnehmer mit Corona infizieren, wäre das eine Katastrophe für den Trägerverein.

Bergheim-Paffendorf – Ein junger Mann names „Hut“, der so heißt, weil er ständig einen trägt, ruht am Freitagnachmittag mit ausgebreiteten Armen von der Nachtwache aus. In der Sonne liegt er auf einem der zunehmend verwitterten Kanalrohre rund um den Lagerfeuerplatz. Teilnehmer sitzen zusammen, plaudern, holen sich im großen Kneipenzelt was zu trinken – die Bionade lässt grüßen. Im Küchenzelt hört man allenfalls hinter der Plane ein Rumoren, bis zum Abendessen ist es noch weit.

Eigentlich sollte es in einem Workshop um die Fertigung von Rauchbomben gehen, stattdessen geben sich alle der Ferienstimmung im Sonnenschein hin. Die einen mit schwarzen, die anderen mit rosa oder lila Bändchen am Handgelenk. Überall da, wo Menschen mit unterschiedlichen Farben am Handgelenk zusammensitzen, tragen sie einen Mund-Nasen-Schutz.

Fast wie immer

In der Zeltstadt sieht es fast so aus wie immer: Bühne, Kneipe, Küche, Open-air-Duschen, Toilettenwagen. Aber jenseits des Buchungszelts ist es ziemlich leer, die Gruppenzelte fehlen, in denen sonst die „Kidz“ von sieben bis zwölf Jahren mit Betreuern übernachten. Ausgerechnet für die jüngsten Besucher fällt die so reizvolle Übernachtung aus.

Andernfalls müssten die Zelte täglich desinfiziert werden, eine schwierige Prozedur. Denn: „Wenn man die Zelte mit Desinfektionsmittel abreibt, ist nicht nur das Virus, sondern auch die Imprägnierung hin“, erklären Birgit Hefner und Maike Zöllner von der Teamleitung.

„Natürlich haben wir Schiss“, gibt Birgit Hefner zu. Sollten sich Teilnehmer mit Corona infizieren, wäre das eine Katastrophe für den Trägerverein Woanders. Ohnehin sei das Team kurz davor gewesen, das fast fünf Wochen dauernde Zeltlager zu streichen. Die Verantwortung habe vielen zu schwer gewogen. Dann hätten jedoch befreundeten Psychologen und Sozialarbeitern von der Überforderung der Familien berichtet. Von Gewalt, Alkoholismus und sich mehrenden psychischen Erkrankungen sei die Rede gewesen. Spätestens da habe das Zeltstadtteam die Herausforderung angenommen.

Das könnte Sie auch interessieren:

48 Menschen dürften gleichzeitig auf dem Platz sein. Und das Bedürfnis der Familien nach Entspannung gebe ihnen recht, sie seien Woche für Woche bis Ende Juli ausgebucht mit „Kidz“, den älteren „Teenz“ und „Generationz“, also ganze Familien, berichten die Frauen.

KStA abonnieren