E-Scooter-Verleiher geben reihenweise aufIn Brühl endet Ära der kleinen Flitzer

Lesezeit 2 Minuten
Viele Fußgänger und Radfahrer beschwerten sich über kreuz und quer abgestellte Elektroroller.

Viele Fußgänger und Radfahrer beschwerten sich über kreuz und quer abgestellte Elektroroller.

Brühl – Nachdem im vergangenen Jahr einem ersten Verleiher von E-Scootern vier weitere folgten, steht nun der allgemeine Abschied an. Anfang Februar werde mit dem Unternehmen Bolt nur noch ein Anbieter übrig bleiben, teilte die Stadtverwaltung mit. Die Firma Spin, im Dezember 2020 noch der erste Verleiher der kleinen Flitzer im Stadtgebiet, wird seine 150 orangefarbenen E-Scooter wieder einsammeln. Das gilt auch für die Roller von Bird, Lime und Dott.

Einzig Bolt will seine 120 mit Akku und Elektromotor ausgestatteten Roller weiterhin zur Ausleihe per Smartphone-App bereitstellen. Während das Unternehmen Spin unlängst angekündigt hatte, künftig generell nicht mehr in Deutschland aktiv sein zu wollen, haben sich die übrigen Anbieter offenbar zunächst nur gegen den Standort Brühl entschieden. Nach Einschätzung der Verwaltung liegt dies an „neu auferlegten Rahmenbedingungen“.

Achtlos abgestellte Roller

Die Stadt hatte nämlich auf wiederkehrende Beschwerden über achtlos abgestellte Roller auf Gehwegen und in Grünanlagen reagiert und dafür gesorgt, dass Verleiher künftig eine Sondernutzungserlaubnis vorweisen müssen. Diese kostet je Roller und Jahr 50 Euro. „Diese Gebühren verhindern nach Aussagen von Lime und Dott einen weiteren wirtschaftlich tragbaren Betrieb der Fahrzeuge“, ließ die Verwaltung wissen.

Bolt als letzter verbliebener Anbieter muss sich von Juli an auch in einem veränderten System bewähren. Aus dem noch geltenden sogenannten „free-Floating“, also der Möglichkeit, die E-Scooter nahezu an jeder Straßenecke zu platzieren und nach Mietende wieder abstellen zu lassen, wird ein stationsbasiertes Modell mit fest vorgegebenen Abstellflächen.

Das könnte Sie auch interessieren:

Dafür erarbeite man gerade ein Konzept, heißt es aus dem Rathaus. Die Stationen sollen lediglich mit einem Schild und einer Bodenmarkierung gekennzeichnet werden. Wie viele es sein werden, ist noch offen. Man werde jedoch beachten, dass Kunden in der Regel maximal 200 Meter Fußmarsch zu einer E-Scooter-Station in Kauf nähmen.

KStA abonnieren