Auf 500 Quadratmetern sind fünf Patientenzimmer mit zehn Betten und ein Raum für Bewegungstherapie entstanden.
Alterstraumazentrum eingesegnetBrühler Klinik bietet ganzheitliche Medizin für alte Patienten

Mathilde Poschmann fühlt sich nach einem Sturz mit bösen Folgen im Brühler Alterstraumazentrum gut aufgehoben.
Copyright: Oliver Tripp
Es seien nur ein paar Stufen gewesen, über die sie zu Hause gestolpert sei, erzählt Mathilde Poschmann. Für einen Bruch der Hüfte habe es gereicht. In verschiedenen Krankenhäusern habe sie seit dem Vorfall Anfang Mai schon gelegen.
Für das Alterstraumazentrum des Marienhospitals Brühl, kurz ATZ, sprach sie eine deutliche Empfehlung aus: „So viele nette, junge Pfleger, Schwestern und Ärzte sind hier, die alle ein gewisses Fingerspitzengefühl für die Menschen mitbringen.“
Eine der führenden Schwestern des Ordens war zur Einsegnung gekommen
Bereitwillig hatte sie dem Wunsch der Fotografen bei der Einsegnung des ATZ zugestimmt, ein Foto von ihr am Krankenbett machen zu dürfen. Als Dankeschön für ihren spontanen Einsatz stellte ihr die Bereichsleiterin Martina Grabnitzki eine Blume in einer Vase auf den Beistelltisch.
Die Einsegung des Zentrums durch den Pfarrer der Kirchengemeinde St. Margareta, Joachim Thull, im katholisch geführten Haus zeige das Einstehen für Glaubenswerte, für Fürsorge, Respekt und Blick auf die Würde des Menschen, erläuterte der kaufmännische Direktor Stephan Muhl in seiner Begrüßung. Schwester Mediatrix Nies, eine der führenden Schwestern des Franziskanerordens, war zur Einsegnung gekommen.

Die Freude am neuen Alterstraumazentrum war bei an der Planung Beteiligten wie Gästen groß (v.l.): Bürgermeister Dieter Freytag, der kaufmännische Direktor Stephan Muhl, ATZ-Koordinator Dr. med. Karsten Polley-Pieper, ATZ-Leiter Dr. med. Armin Bauer, ATZ-Koordinator Dr. med. Florian Breiig, Pfarrer Joachim Thull, Schwester Mediatrix Nies und ATZ-Leiter Dr. med. Bert Wulllenkord.
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Auf 500 Quadratmetern seien im vierten Obergeschoss von Oktober 2022 bis September 2024 fünf Patientenzimmer mit zehn Betten und ein Raum für Bewegungstherapie entstanden – alles unter Einhaltung des Kostenrahmens, sagte Muhl.
Mit der Bewilligung von 1,66 Millionen Euro Fördermitteln habe das Land NRW nicht nur auf das Konzept des Alterstraumazentrums gesetzt, sondern klar auch auf die Zukunft des Standortes Brühl, sagte Muhl. 840.000 Euro habe die Gemeinnützige Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe als Träger zugeschossen.
Brühl: Alte Menschen sollen so schnell wie möglich wieder auf die Beine kommen
Im einzigen Zentrum seiner Art setzten die Notfallmedizin und die Geriatrie auf interdisziplinäre Zusammenarbeit zur besseren Versorgung der Patienten. Brühls Bürgermeister Dieter Freytag empfahl das im April in Betrieb genommene ATZ älteren Patienten aus Brühl und dem Kreisgebiet, die nach Operationen oder Stürzen Mobilität und Eigenständigkeit zurückgewinnen wollten.
Das zertifizierte Zentrum steht unter der gemeinsamen Leitung von Dr. med. Armin Bauer als Chefarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie und dem Leiter der Geriatrie, Dr. med. Bert Wullenkord. Das ATZ habe sich zum Ziel gesetzt, alte Menschen so schnell wie möglich wieder auf die Beine zu bringen und zurück in ihren Alltag, war sich die Leitungsspitze einig.