Beitritt zur ChartaFriedhöfe in Brühl gehören nun zum immateriellen Unesco-Kulturerbe

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Das Foto zeigt den Eingang zum Friedhof mit der Tafel, die auf die Mitgliedschaft in der Charta hinweist.

Der Brühler Bürgermeister Dieter Freytag unterzeichnete die Beitrittsurkunde zur Charta der Friedhofskultur. Auf diese Mitgliedschaft weist auch ein Schild am Eingang hin.

Brühl will die Friedhöfe im Sinne der Charta als Stätte der Trauer, der Kultur und des Naturschutzes fördern.

Die Stadt Brühl will Kultur, Geschichte und Naturschutz an besonderen Orten im gesamten Stadtgebiet fördern. Bürgermeister Dieter Freytag (SPD) unterzeichnete nach einem entsprechenden Beschluss der Politik die Beitrittsurkunde zur Charta der Friedhofskultur.

Die Gestaltung, Pflege und Würdigung der Begräbnisstätten ist in Deutschland seit rund drei Jahren im Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgelistet. Die Weichen dafür stellte damals die Kultusministerkonferenz auf Empfehlung der Deutschen Unesco-Kommission.

Freytag betonte die vielschichtige Bedeutung von Friedhöfen. „Es sind Orte, die Halt in Zeiten der Trauer bieten“, sagte er. Friedhöfe seien aber auch Areale, die im Zeichen „aktiven Klima- und Naturschutzes stehen, die Begegnungen nach Trauerfällen ermöglichen und damit der Vereinsamung entgegenwirken“. Auf Friedhöfen werde Geschichte sichtbar und täglich neu geschrieben. Ein weiterer Aspekt sei die Mahnung für den Erhalt des Friedens, ergänzte das Stadtoberhaupt mit Blick auf die Soldatenfriedhöfe für die Gefallenen der beiden Weltkriege.

Hinweistafel an Brühler Friedhof

Mit der Unterzeichnung der Charta und einer großen Hinweistafel am Eingang des Südfriedhofs an der Bonnstraße würdigt die Stadt nun die Bedeutung der Gräber, Trauerhallen und des umgebenden Grüns. „Mit der Beschilderung machen wir dieses Anliegen und das Bekenntnis zur Pflege und zum Erhalt sichtbar“, erläuterte Freytag.

Besondere Aktionen seien vorerst nicht geplant, denn in Brühl gebe es bereits Führungen über die Friedhöfe, gemeinsames Totengedenken und eine umfassende Beratung im Trauerfall, erklärte er.

Die Initiatoren der Charta verfolgen auf nationaler Ebene unterschiedliche Ambitionen. Ihnen geht es unter anderem um eine „Willkommenskultur“ für Besucher von Friedhöfen, die Auszeichnung besonderer Stätten und eine Umweltkampagne gegen LED-Grablichter.

„Die Friedhofskultur prägt unser Leben und unser Selbstbild mit. Ihre identitätsstiftende Kraft reflektiert die Leistungen unserer Vorfahren sowie die Geschichte und Strukturen unserer Gesellschaft“, heißt es dazu auf der Homepage des in Unna ansässigen Kuratoriums immaterielles Erbe Friedhofskultur.

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