Große SorgeArbeitskreis Palästina Brühl-Battir reagiert bestürzt auf Gewalteskalation in Israel

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Zu sehen sind die drei Mitglieder des Arbeitskreises Palästina Brühl-Battir sowie ein Gemälde, das den Ort im Westjordanland zeigt.

Michael Exeler, Almut Zimmermann und Khaled Shomali vom Arbeitskreis Palästina Brühl-Battir machen sich Sorgen.

Die Initiative, die eine Projektpartnerschaft mit einem Ort im Westjordanland aufgebaut hat, fordert Frieden und eine gerechte Lösung des Nahost-Konflikts.

Mit großer Sorge und Bestürzung verfolgen die Mitglieder des Arbeitskreises Palästina Brühl-Battir die Ereignisse in Israel und den Palästinensergebieten. Die wenige Kilometer südwestlich von Jerusalem gelegene Ortschaft Battir habe bislang stets als ruhige Zone abseits heftiger Auseinandersetzungen gegolten, berichtet Almut Zimmermann, die zu den Gründungsmitgliedern des Brühler Arbeitskreises gehört. Sie hoffe, dass dies so bleibe. „Wir verurteilen die Gewalt ausdrücklich“, sagt sie zum nun eskalierten Konflikt.

Sie wolle in den kommenden Tagen versuchen, Kontakt zu den Bekannten in Battir aufzunehmen, um sich nach deren Wohlergehen zu erkundigen. Seit der Gründung des Arbeitskreises 2018 habe man mit der Stadt Brühl eine Projektpartnerschaft mit Battir aufgebaut. Ziel sei es, die Völkerverständigung zu fördern. „Im Mittelpunkt stehen kulturelle Projekte und die Unterstützung beim Aufbau des Tourismus in Battir“, sagt Zimmermann, die zweimal in Palästina zu Besuch war.

Brühl pflegt Projektpartnerschaft mit Battir

Zuletzt gehörte sie einer Delegation um Bürgermeister Dieter Freytag an. Dort habe sie auch von den Repressalien erfahren, die die Besetzung für die Palästinenser mit sich brächten. Vortrag im Begegnungszentrum Sie fordert, trotz aller Bestürzung über den Angriff durch die Hamas nach den Ursachen der Gewalt zu suchen.

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Dies betont auch Khaled Shomali, der ebenfalls zu den acht Aktiven des Arbeitskreises zählt. Der 64-jährige Palästinenser wuchs in Bethlehem auf und lebt seit 2000 in Brühl. Er habe diese Entwicklung befürchtet, sagt er.

Solange es keine gerechte Lösung für den Konflikt etwa durch die Umsetzung der Resolutionen der Vereinten Nationen und eine Zwei-Staaten-Lösung gebe, sei immer wieder Gewalt zu erwarten. Wenn jetzt Hilfen für die Palästinensergebiete eingestellt würden, nütze das nur den Extremisten. „Wer für Frieden ist, wird gerade in eine Ecke getrieben“, sagt er. Shomali treibt die Sorge vor einer Ausweitung der eskalierenden Gewalt auch auf das Westjordanland um, wo seine Geschwister leben.

Arbeitskreis will Arbeit fortsetzen

Zimmermann sagt, man wolle sich weiter für den Frieden in der Region und Gerechtigkeit für alle Beteiligten einsetzen. „Wir geben nicht auf und werden unsere Arbeit auf jeden Fall fortsetzen“, macht sie deutlich. Dazu gehöre auch, die Brühler Bevölkerung über den Nahostkonflikt zu informieren.

Der für Mittwoch, 18. Oktober, 18 Uhr, im Begegnungszentrum Margaretas, Heinrich-Fetten-Platz, geplante Vortrag mit dem Israeli Rotem Levin und dem Palästinenser Osama Eliwat finde nach jetzigem Stand statt. Die beiden Vortragenden engagieren sich in der israelisch-palästinensischen Menschenrechtsorganisation „Combatants for Peace“, die sich für ein selbstbestimmtes Leben aller Bewohner Palästinas und Israels einsetzt.

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