Platz für alle schaffenSo barrierefrei ist die Brühler Innenstadt

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Inklusionsbeirat der Stadt Brühl an einem Stand in der Innenstadt.

In Brühl prüften Studierende, Mitglieder des Inklusionsbeirates und Politiker die Stadt auf Barrierefreiheit und stellten ihre Ergebnisse vor.

Der Inklusionsbeirat suchte Brühl gemeinsam mit Studierenden der TH Köln und Politikern nach Barrieren ab und wurde fündig.

Sie wollen für die Bedürfnisse der Menschen mit Einschränkungen sensibilisieren, dazu mit Menschen ins Gespräch kommen und so die nächsten Schritte auf dem Weg zu einer barrierefreien Stadt aufzeigen. Dazu haben die Mitglieder des städtischen Inklusionsbeirats unter der Regie der Vorsitzenden Silke Katzfuß und Ralf Bauer ein Projekt angestoßen, in dem untersucht wurde, wie zugänglich für alle die Innenstadt ist.

Wissenschaftliche Unterstützung gab es von der Technischen Hochschule Köln. Unter Führung der in Brühl lebenden Professorin Dr. Lilo Schmitz wurde im Sommersemester ein entsprechendes Seminar initiiert. An vier Terminen haben Studenten, Vertreter des Inklusionsbeirats und Kommunalpolitiker die Stadt vom Stern über den Markt bis zur Heinrich-Esser-Straße und Comesstraße mit Blick auf den Einzelhandel, die Gastronomie und andere Dienstleister unter die Lupe genommen.

Am Freitagnachmittag präsentierten sie vor dem Rathaus ihre Ergebnisse. „Zahlreiche Geschäfte haben Treppenstufen am Eingang, die für Menschen im Rollstuhl oder mit einem Rollator ein Hindernis bedeuten. Viele Aufsteller, Werbeschilder auf den Straßen, zunehmend mehr Stühle in der Außengastronomie verengen die Wege“, resümierte die Studentin Nicole Pützer.

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Rampen, Klingeln und Erklärungen in einfacher Sprache können Barrieren beseitigen

Das Pflaster in der Innenstadt weise ein starkes Gefälle auf, sich mit einem Rollstuhl oder Kinderwagen dort zu bewegen, sei nicht immer einfach. Sie erlebe Brühl an vielen Stellen als „barrierebesetzt“. Abhilfe könnten mobile Rampen schaffen, Klingeln an Geschäften, die sichtbar und auf entsprechender Höhe angebracht sind, empfahl Pützer.

Was Dirk Stauber, der bei der Untersuchung dabei war, sich wünscht, sind Erklärungen in einer vereinfachten Sprache, zum Beispiel in Telefonläden oder in Banken. Hier fehlten oftmals solche Informationsmaterialien. „Man sollte mit einem Blick erkennen können, was die Kugel Eis kostet“, findet Silke Katzfuß. „Hier könnten klare Beschilderungen und das Arbeiten mit Bildern und Piktogrammen bereits eine gute Hilfe sein“, meinte Studentin Mona Freitag.

„Wir haben uns 183 Geschäfte angeschaut“, berichtete Ralf Bauer. „Davon waren 43 Läden mit Rampen ausgerüstet und sechs Gastronomiebetriebe für uns barrierefrei.“ Diese Feldforschung sei ein Anfang gewesen, betonte er. „Wir wollen weiter mit den Menschen, mit den Geschäftsleuten und der Verwaltung im Gespräch bleiben, um zu schauen, wie können wir was gemeinsam ändern, um ein Brühl für alle zu schaffen.“

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