Fachleute der Polizei waren zu Gast im Seniorenheim Haus Wetterstein und rieten zum Tragen reflektierender Kleidung, um besser gesehen zu werden.
VerkehrssicherheitPolizei stellte Aktion „Funkeln im Dunkeln“ in Brühler Seniorenheim vor

Im Brühler Seniorenheim Haus Wetterstein wurden die Bewohner darüber informiert, wie wichtig reflektierende Bekleidung im Straßenverkehr sein kann.
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„Je mehr Sie funkeln, desto besser werden Sie gesehen“, sagte Polizeihauptkommissar Erhard Linhart. Um für Sicherheit im Straßenverkehr zu werben, war der Verkehrssicherheitsberater mit seiner Kollegin Polizeihauptkommissarin Leila Reyes Soler am Freitagnachmittag ins Seniorenwohnheim Haus Wetterstein gekommen. Thema des Nachmittags war: „Funkeln im Dunkeln“. Genau so heißt die Informationskampagne, mit der die Polizei im Rhein-Erft-Kreis auch in diesem Jahr wieder ältere Menschen sensibilisieren will, sich bei Dunkelheit gut erkennbar zu machen.
Die Zahlen seien nämlich alarmierend: Wie die Polizisten erklärten hat es 2021 im Rhein-Erft-Kreis 791 Unfälle mit Senioren gegeben. Davon wurden 341 Mal Menschen leicht bis schwer und bei neun Unfällen tödlich verletzt. Mit 807 Unfällen mit älteren Menschen ging das Jahr 2022 in die Unfallstatistik des Kreises ein. 385 Senioren erlitten dabei leichte oder schwere Verletzungen, sieben Menschen kamen ums Leben. Bereits im vergangenen Jahr gab es die Aufklärungskampagne. Gezielt seien dabei auch Leuchtwesten an Senioren verteilt und Rollatoren mit Reflektoren ausstaffiert worden.
Im laufenden Jahr verunglückten weniger Senioren im Verkehr
Und die Unfallzahlen mit Senioren sind im laufenden Jahr tatsächlich gesunken. Stand Anfang November hat es demnach bisher 528 Unfälle gegeben an denen Senioren beteiligt waren. 230-mal wurden dabei ältere Menschen leicht oder schwer und zweimal tödlich verletzt. In einer Videopräsentation machte die Polizei deutlich, wie schwer es für Autofahrer ist, dunkel gekleidete Fußgänger auf der Straße zu erkennen.
„Bei Tempo 50 beträgt bei einer Gefahrenbremse der Bremsweg 28 Meter“, erläuterte Linhart. Da müsse dann aber alles stimmen, Reifen, Straßenbeschaffenheit und Reaktion. Ein winziger Blick aufs Handy verlängere den Bremsweg bereits um 14 Meter. „Mit einer Warnweste wird man schon aus 150 Metern Entfernung gesehen“, ergänzte Leila Reyes Soler. Und je früher der Fußgänger oder Radfahrer gesehen werde, desto schneller und besser könne der Pkw-Fahrer reagieren. „Jeder Tote und jeder Verletzte ist einer zu viel“, betonte auch Horst Unruh.
Er ist Mitglied der Seniorenvertretung im Haus Wetterstein und hat den zweiten Teil der Veranstaltung, die Liveshow organisiert – die Präsentation der verschiedenen Leuchtmittel. „Es gibt längst Jacken, Mützen, Schirme und Taschen die im Hellen völlig unauffällig sind und nur dann aufleuchten, wenn sie in den Lichtkegel der Scheinwerfen geraten“, erklärte er. Tatsächlich gibt es sogar Wolle mit reflektierenden Fäden, mit denen Mützen, Schals, Handschuhe und Pullover gestrickt werden können.
Mit Unterstützung der Bewohnerinnen Hilde Offermanns und Irmgard Bach, die die verschiedenen Leuchtmittel auf der dunklen Bühne präsentierten, konnten sich auch die Besucherinnen und Besucher ihr eigenes Bild machen. Teil der Kampagne ist es auch, dass in den nächsten Tagen alle Senioren im Haus Wetterstein ihre Rollatoren und Gehhilfen freiwillig mit Reflektoren ausstatten lassen können. Die Kosten dafür trägt laut Unruh das Haus.