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Ampeln sollen helfenStadt Brühl ergreift Maßnahmen gegen Verkehrschaos am Phantasialand

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Zu sehen ist ein Verkehrsschild, das auf das Phantasialand hinweist.

Auf den Zufahrtsstraßen zum Brühler Phantasialand geht es nicht immer wieder so ruhig zu. Staus kommen immer wieder vor und nerven die Anwohner.

Zunächst bis zum Ende des Wintertraum-Programms in dem Brühler Freizeitpark sollen mobile Ampel den Verkehr an der Autobahnzufahrt regeln.

Die Stadtverwaltung reagiert auf Unfälle sowie die Klagen genervter Anwohner und will etwas gegen die wiederkehrenden Staus auf den Zufahrtswegen zum Phantasialand tun. „Verkehrsflussoptimierung“ nennen die Verantwortlichen ihre Ambition. Kern der Idee ist es, von nun an bis 25. Januar mobile Ampeln an der Autobahnanschlussstelle Brühl-Süd aufzustellen. Diese sollen die Benutzung der Nord- und Südrampe zur Phantasialandstraße regeln.

Ende Januar endet in dem Freizeitpark das Wintertraum-Programm, das nicht nur Lichterzauber und tägliches Feuerwerk verspricht, sondern viele Besucher – großenteils in Autos – anzieht. „Von der örtlichen Straßenverkehrsbehörde wurde das Vorhaben legitimiert; dem vorausgegangen war ein intensiver Abstimmungsprozess mit den Straßenbaulastträgern, der Polizei und Autobahnpolizei sowie den Aufsichtsbehörden der örtlichen Straßenverkehrsbehörde, Rhein-Erft-Kreis und Bezirksregierung“, so die Verwaltung. Man nutze einen Passus der Straßenverkehrsordnung, der Anordnungen zur Erprobung geplanter verkehrssichernder oder -regelnder Maßnahmen erlaube.

Stadt spricht von ökonomischer Lösung

Mobile Ampeln seien zudem im Vergleich zu baulichen Veränderungen, wie etwa einer Fahrspurerweiterung oder der Anlage eines Kreisverkehrs, „eine deutlich ökonomischere und ökologischere Variante“. Nun will man die Auswirkungen der Anlagen auf den Verkehrsfluss beobachten und bei Bedarf kurzfristig Anpassungen vornehmen. Zwar erwarte man keine negativen Folgen, gleichwohl könne man die Bedarfsampeln auch wieder abschalten.

„Wichtig ist zu beachten, dass die Maßnahme nicht gänzlich die Rückstauungen auf der Autobahn verringert. Hierfür wären weitaus größere, bauliche Veränderungen notwendig. Die Einrichtung der Anlagen soll zunächst den Verkehrsfluss von den Anschlussstellen auf die Landesstraße L 194 regeln und sicherer gestalten sowie eine Pförtnerwirkung aus Richtung Weilerswist entfalten“, betont die Stadt. Dies sei nicht zuletzt deshalb geboten, weil es beim Einfahren in die L 194 „jüngst zu einem gehäuften Unfallgeschehen“ gekommen sei.

Steuergeld wird in die neue Verkehrsregelung nicht gesteckt. „Die Kosten der Maßnahme trägt das Phantasialand als Adressat der verkehrlichen Anordnung und Verursacher der – insbesondere durch den An- und Abreiseverkehr des Wintertraums – auftretenden Beeinträchtigungen des fließenden Verkehrs“, teilt die Stadt mit.

Sollte sich die Maßnahme bewähren und der Verkehr tatsächlich besser rollen, sei eine dauerhafte Einrichtung von Ampeln, mit Inbetriebnahme zu den Stoßzeiten, denkbar. Darüber hinaus würden die Stadtverwaltung und das Phantasialand gemeinsam die Planung weiterer verkehrsflussoptimierender Maßnahmen vorantreiben, heißt es.

Umweltschutzverein Bovivo sieht Erfolg der Unterschriftenaktion

Dr. Michael W. Müller, Vorsitzender des Umweltschutzvereins Bovivo zeigte sich vorsichtig optimistisch. Der Verein hatte die Verkehrsbelastung rund um das Phantasialand wiederholt kritisiert. „Wir müssen abwarten, ob sich der Ansatz in der Praxis bewährt. Dass sich etwas getan hat, ist gut und hat sicherlich auch mit unserer Unterschriftenaktion in dieser Angelegenheit zu tun“, so Müller. Die Zustände seit Start des Wintertraum-Programmes seien nicht tragbar. „Es war teils chaotisch auf den Straßen, das kann man der Bevölkerung auf Dauer nicht zumuten.“