Brühler Schlosspark blüht aufGärtner pflanzen 20.000 Blumen

Rund 20000 Blumen werden bald die Beete des Schlossparks schmücken.
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Brühl – Meter für Meter wird es bunter im Brühler Schlosspark. Die Mitarbeiter um den Gärtnerischen Leiter Ufuk May und seine Stellvertreterin Carmen Hauptmann setzen fleißig Blumen in die Beete des zum Weltkulturerbe gehörenden Gartens. Der triste Anblick des Parks verwunderte zuletzt so manchen Besucher. Immerhin herrschten teils sommerliche Temperaturen, und in privaten Gärten blühte es längst prächtig.
Die Verantwortlichen des Parks warteten jedoch die Eisheiligen ab, also jene Tage Mitte Mai, die Landwirte und Gartenbauer fürchten, weil sie in der Vergangenheit immer wieder mit Nachtfrösten Pflanzen schädigten. „Das Warten hat sich bewährt“, sagt May, wohlwissend, dass Pankratius, Servatius, die kalte Sophie & Co in diesem Jahr alles andere als unterkühlt daherkamen. „Unsere Planung orientiert sich an diesen Tagen, weil uns in der Vergangenheit manchmal empfindliche Pflanzen kaputtgegangen sind“, so der Experte.
Auf den Spuren der alten Zeit
Nun aber geht es mit Volldampf voran. Rund 20.000 Blumen werden binnen fünf Wochen gepflanzt. Tagetes, Heliotropium, Dahlien und Kugelamarant gehören dazu. „Wir verwenden die gleichen Arten wie in den vergangenen Jahrhunderten“, so Hauptmann. Ein exakter Pflanzplan soll zudem ein abwechslungsreiches Farbenspiel garantieren.
Einen erfolgreichen Testlauf hat man derweil bei den aus den Subtropen stammenden Canna-Pflanzen gestartet. „Wir haben die Wurzelknollen erstmals zum Überwintern in den frostfreien Kellerräumen des Schlosses eingelagert. Ende Februar wurden sie dann eingetopft und im Gewächshaus angezogen, jetzt gehen wir ans Auspflanzen“, so Hauptmann.Besonderes Augenmerk werden weiterhin die Buchsbaumhecken genießen, die den Beeten ihre barocke Ornamentik verleihen. Den niedrig geschnittenen Sträuchern haben in den zurückliegenden Jahren die Raupen des Buchsbaumzünslers, einer ursprünglich aus Ostasien stammenden Falterart, zugesetzt.
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„Wir versuchen, mit Nachpflanzungen die Schäden zu beseitigen“, so May. Zudem bemühe man sich um die Bekämpfung des Schädlings mit dem Bakterium Bacillus thuringiensis, das die Larven des Zünslers tötet. Angesichts der rund acht Kilometer langen Hecken sei dies jedoch eine langwierige Aufgabe. Nahezu machtlos ist man dagegen gegen die Gänse, die sich die Blumenpracht in den vergangenen Jahren schmecken ließen.
Aufgrund der Unwetter wird der Park noch bis einschließlich Montag für Besucher geschlossen bleiben.