EigenheimImmobilienpreise in Rhein-Erft sollen laut KSK-Marktbericht wieder steigen

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Mehrere Häuser in einem Neubaugebiet.

Die Talsohle bei den Verkaufspreisen für Immobilienan Rhein und Erft ist nach Ansicht von Immobilienexperten erreicht.

Grund für den voraussichtlichen Preisanstieg könnte der Zuwachs an Einwohnern bei gleichzeitigem Mangel an Immobilien sein.

Die Immobilienmarkt-Analysten der Kreissparkasse Köln gehen davon aus, dass die Zeiten sinkender Preise vorbei sind. Das ist das Fazit des „Marktberichts 2024“, den die Kreissparkassen-Tochter KSK-Immobilien veröffentlicht hat. Es sei „schon bald wieder mit wachsenden Immobilienpreisen“ zu rechnen – gestützt auf die Prognose, dass die Bevölkerungszahl steigt und der Bedarf in der Region schlecht abgedeckt ist.

Die Auswertung der Immobilienpreise zeigt demnach, dass die Preise für Bestandseigentumswohnungen im Kreis im Vergleich zum Frühjahr 2022, „dem Hochpunkt des Immobilienbooms“, um rund zehn Prozent gesunken seien. Bei Eigenheimen lag der Preisrückgang sogar bei 18 Prozent. Betrachte man jedoch nur die Preisentwicklung der vergangenen Monate, dann sei zu sehen, dass die Phase der sinkenden Preise bereits ein Ende gefunden habe.

Der Markt an Rhein und Erft stabilisiert sich

„Wir beobachten seit Mitte des Jahres 2023 eine stetige Stabilisierung des Marktes“, sagt Matthias Wirtz, Leiter Research und Unternehmenskommunikation der KSK-Immobilien. „In den ersten Monaten 2024 ist sogar eine Trendwende spürbar. Die Stimmung auf der Seite der Nachfragenden hellt sich auf, und in Teilmärkten können wir bereits leicht steigende Immobilienpreise feststellen. Die Phase sinkender Immobilienpreise hat somit ein Ende gefunden, die Talsohle ist erreicht.“

Allerdings lasse sich die Aussage nicht verallgemeinern, denn der regionale Immobilienmarkt habe sich in den letzten Jahren stark auseinander differenziert. So seien etwa hohe Preisnachlässe weiterhin bei Häusern mit schlechter Energiebilanz gängig.

Auch bei für Kapitalanleger und Kapitalanlegerinnen typischen Immobilien, zum Beispiel vermietete Bestandswohnungen, zeichne sich noch keine Trendwende ab. Eine Sonderrolle nimmt laut KSK Immobilien der Markt für Neubauimmobilien ein, wo Preisrückgänge in Folge der Zinswende im Frühjahr 2022 ausgeblieben seien.

„Aufgrund der gestiegenen Finanzierungskosten und hoher Baukosten sind Bauträger nicht in der Lage, Preise zu senken“, sagt Kai Hansen, Geschäftsführer der KSK-Immobilien. „Das hat zu einem starken Einbruch des Neubaugeschäfts beigetragen.“ In den vergangenen Wochen sei jedoch auch hier eine Belebung des Marktes spürbar.

Die teuersten Häuser stehen in Pulheim

Trotz der Preisnachlässe in den vergangenen zwei Jahren zählt der Rhein-Erft-Kreis nach Angaben der KSK Immobilien weiterhin zu den hochpreisigen Standorten in NRW. Ende 2023 lag der durchschnittliche Immobilienpreis für eine Bestandseigentumswohnung demnach bei 2905 Euro pro Quadratmeter. Mit etwas mehr als 3700 Euro je Quadratmeter zeigte sich Hürth als teuerstes Pflaster im Kreis. In Bedburg, Bergheim, Elsdorf und Kerpen betrugen die Mittelwerte Ende 2023 hingegen weniger als 2500 Euro für den Quadratmeter.

Bei den Eigenheimen wurden im Kreis Ende 2023 im Schnitt Preise von etwas mehr als 450.000 Euro bezahlt. Hochpreisig ist hier vor allem Pulheim, wo für mindestens fünf Jahre alte, frei stehende Häuser im Durchschnitt etwa 615.000 Euro verlangt wurden. Am Ende der Preisskala rangierte Bedburg mit etwa 380.000 Euro für ein Eigenheim.

Die Mieten steigen derweil weiter an und erreichten im Rhein-Erft-Kreis 2023 im Mittel 10,20 Euro pro Quadratmeter. Das ist laut KSK Immobilien ein Anstieg um 4,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreswert. Während in Hürth und Frechen die Grenze von elf Euro für den Quadratmeter im vergangenen Jahr überschritten wurde, lagen die Durchschnittsmieten in Bedburg, Bergheim und Elsdorf bei etwas unter neun Euro für den Quadratmeter Wohnraum.

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