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Deutsch-französische FreundschaftElsdorf möchte Städtepartnerschaft vertiefen

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Die Bürgermeister lächeln in die Kamera, einer sitzt an einem Tisch und ist im Begriff, ein Schriftstück zu unterzeichnen.

Die Bürgermeister François Lemaire (l.) und Andreas Heller unterzeichneten beim Herbstempfang in der Festhalle einen Vertrag über die Intensivierung der Städtepartnerschaft. 

1990 hatten der damalige Bürgermeister Harald Schröder und sein französischer Amtskollege Michel Vancaille die Partnerschaft besiegelt.

„Wir sollten uns mehr treffen und gemeinsam unternehmen. Oft nehmen wir uns zu wenig Zeit, denn Bürgermeister zu sein ist hier und da kein Zuckerschlecken“, übersetzte Isabelle Lemaire mit charmantem französischem Akzent die Zielsetzung, die ihr Mann, Bürgermeister François Lemaire aus Bully-les-Mines, formulierte.

Festgeschrieben wurde die Absicht in einem erneuerten Städtepartnerschaftsvertrag zwischen Elsdorf und der Partnerstadt im nordfranzösischen Département Pas-de-Calais. Die Delegation aus Bully, zu der auch Vertreterinnen des Kultur- und des Jugenddezernats der Partnerstadt gehörten, war zum Herbstempfang in der Festhalle angereist.

Elsdorfer Realschule war Motor der Städtepartnerschaft

Schon 1990 hatten der damalige Bürgermeister Harald Schröder und sein französischer Amtskollege Michel Vancaille, Schwiegervater von Lemaire, die Partnerschaft der beiden Städte besiegelt, denen die Kohle und der Strukturwandel gemein sind. Im Elsdorfer Rathaus hat der ehemalige Stadtarchivar Christoph Hoischen, der die Delegation auch jetzt sprach- und sachkundig begleitete, mit Schulen und Vereinen die Partnerschaft von Beginn an mit Leben erfüllt.

Seit der Schließung der Elsdorfer Realschule als einer der Motoren wurde es ruhig um die „Jumelage“. Seit einigen Jahren gibt es wieder offizielle und informelle Besuche hüben wie drüben. Eigentlich sollte das 30-jährige Bestehen der deutsch-französischen Partnerschaft vor drei Jahren begangen werden. Corona verhinderte damals eine gemeinsame Feier. Jetzt wurde dies nicht nur nachgeholt, sondern es wurde eine erneute Intensivierung per Vertrag beschlossen.

Die Bürgermeister beider Städte, Lemaire und Heller, sicherten einander zu, „dass diese freundschaftliche Verbindung unserer Städte, die sich in der Vergangenheit so gut bewährt hat, in Zukunft noch enger gestaltet werden soll. In diesem Sinne wollen wir den Austausch auf allen Gebieten, insbesondere die Pflege der Freundschaft zwischen Familien, Schulen und Vereinigungen, fördern und intensivieren, um damit die Verbindungen zwischen den Bürgerinnen und Bürgern beider Städte weiterhin zu festigen und zu der Verständigung zwischen unseren Völkern beizutragen“, lautet der Vertragstext.

„Es ist mir wichtig, dass dies partnerschaftlich und mit gegenseitigem Respekt geschieht“, sicherte Andreas Heller vor Unterzeichnung der Urkunde zu. François Lemaire befand es als wichtig, Verbindungen zu knüpfen, um Respekt zu fördern und gemeinsam voranzuschreiten in einer „komplexen historischen Epoche“.

Nach der Unterzeichnung tauschten die Bürgermeister Gastgeschenke aus. Lemaire erhielt eine fotorealistische Zeichnung der Kirche Saint Maclou in Bully aus der Feder des Elsdorfer Zeichners Gerd Pütz. Lemaire revanchierte sich mit einer grafischen Zeichnung der bergbaulichen Industrieanlagen seiner Heimatstadt.