Der französische Campervan-Hersteller verkauft seine Fahrzeuge neuerdings am ehemaligen Standort der Gebrüder Conrad Automobile GmbH.
Trend „Vanlife“Antilope Van eröffnet erste deutsche Filiale in Erftstadt

Geschäftsführer Christian Gudorf (l.) und Gaulthier Duprez, Leitung Verkauf Deutschland.
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Aufwachen mit Blick auf das Meer, draußen kochen, unter freiem Himmel duschen: Camping steht für Freiheit und ist für viele die einfachste Art zu verreisen. Nun hat ein neuer Anbieter seine Türen geöffnet: Der französische Campervan-Hersteller Antilope Van hat seinen ersten Standort in Deutschland eröffnet, in Erftstadt-Liblar, Klosengartenstraße 49.
Die Marke Antilope Van gibt es in Frankreich seit fünf Jahren. Das Unternehmen ist eine Tochtergesellschaft von AAA Groupinvest. Mit dem Ziel, „den Campervan-Markt in Frankreich zu revolutionieren“, sagt Geschäftsführer und Gesellschafter Christian Gudorf des Erftstädter Standortes. Die Fahrzeuge seien immer komplett ausgestattet.
Erftstadt: Campervans mit Toilette, Außendusche und Kühlschrank
Die Campervans werden alle auf Basis des Renault Trafic hergestellt. Hauptstandort und Produktion befinden sich in der Bretagne, dort statten Gudorf zufolge Ingenieure, Tischler, Elektriker oder auch Näher die Fahrzeuge aus.
In Deutschland gibt es zwei Versionen: Einen Campervan für zwei Personen und für bis zu fünf Personen. Sie sind unter anderem ausgestattet mit einem Heckzelt, einer Markise, Tisch und Stühlen, einem Bett im Aufstelldach, einer Außendusche, Toilette, Kühlschrank, Lithium-Batterie und einem Fahrradanhänger.
Auch mit einem Solarpanel mit 190 Watt seien sie immer ausgerüstet, sagt Gudorf. Licht, Heizung sowie Standheizung seien vorhanden. Außerdem können die Autos laut dem Geschäftsführer zwei Tonnen ziehen, wie zum Beispiel ein Boot.
Deutschland ist der größte Markt in Europa
In den vergangenen Jahren hat sich „Vanlife“, also das Reisen oder sogar Leben in einem Campervan, zu einem großen Trend entwickelt. „Die Deutschen sind absolute Camping-Freunde und richtig Camping-verrückt“, sagt auch der Geschäftsführer. Und: „Deutschland ist der größte Markt in Europa.“
Christian Gudorf glaubt, dass der Trend „Vanlife“ an der Corona-Pandemie lag. „Corona hat uns gezeigt, wie verletzlich wir alle sind.“ Mit einem Campervan habe man eine große Freiheit und sei nicht auf Hotels angewiesen. Die Camper seien komplett autonom und autark.
Erftstadt ist einziger Standort von Antilope Van in Deutschland
Nicht nur Erftstädter dürften den Standort bereits kennen. Zuvor befand sich dort die Gebrüder Conrad Automobile GmbH. Da Erftstadt der einzige Standort in Deutschland ist, hat Gudorf ein Botschafter-System mit Kunden entwickelt. Interessenten können sich die Fahrzeuge bei den Kunden zu Hause anschauen. Vergangene Woche seien so die ersten beiden Fahrzeuge verkauft worden. Dieses Jahr habe er 100 Autos zur Verfügung, sagt er. Seit Februar habe er bereits 40 Fahrzeuge verkauft. Gudorf: „Unser Ziel in Deutschland ist, relativ schnell zu wachsen.“
Zurzeit arbeiteten in Erftstadt inklusive ihm insgesamt vier Personen, so Gudorf. Fachkräfte seien eine Herausforderung. Denn Mitarbeiter müssten Deutsch und Französisch sprechen. Christian Gudorf selbst lebt seit 30 Jahren in Hürth. Zuvor war er fast 30 Jahre in der Versicherungswirtschaft tätig.
Antilope Van stehen am neuen Standort 1800 Quadratmeter zur Verfügung. Das Grundstück hat laut Gudorf eine Fläche von 7500 Quadratmetern. Es habe die ideale Größe, um auch in anderen Geschäftsbereichen tätig zu werden.
So möchte er neben dem Verkauf der Campervans zum Beispiel einen Handel für Zubehör eröffnen, den man nicht nur für Fahrzeuge von Antilope Van verwenden kann. Im kommenden Jahr wolle man auch in die Vermietung gehen.
Eine große Eröffnung steht noch aus, die möchte der Geschäftsführer aber auch in den nächsten Monaten feiern. Weitere Informationen hier.