Im „Einwurf“ spricht Colin Greis über seine gemeinsame Zeit mit den El Mala-Brüdern und die kommende Begegnung des FC gegen den FCA.
EinwurfColin Greis von Germania Erftstadt-Lechenich: „Der 1. FC Köln wird mit 3:1 gewinnen“

Colin Greis setzt auf einen FC-Sieg gegen Augsburg.
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Nach der Länderspielpause empfängt der 1. FC Köln am Samstag den FC Augsburg zum Heimspiel (15.30 Uhr). Während sich FC-Trainer Lukas Kwasniok derzeit an der Entwicklung seines Nachwuchsspielers Said El Mala erfreuen kann, hält Junioren-Trainer Dustin Esser (SC Germania Erftstadt-Lechenich) große Stücke auf seinen unverhofften Königstransfer des Sommers, den 18-jährigen Colin Greis.
Mit aktuell acht Scorerpunkten aus sechs Partien gehört das ehemalige Eigengewächs von Viktoria Köln zu den besten fünf Offensivakteuren der laufenden Mittelrheinliga-Saison. Im Einwurf mit Matthias Breuer berichtet Greis über seine gemeinsame Zeit mit den El Mala-Brüdern und welche Rolle Said in der anstehenden Begegnung einnehmen wird.
Herr Greis, bis zur vergangenen Saison spielten Sie drei Jahre lang auf dem absolut höchstmöglichen Niveau im nationalen Jugendfußball. Warum haben Sie sich in dieser Spielzeit den A-Junioren der Germania angeschlossen?
Colin Greis: Meine letzte Spielzeit beim TuS Königsdorf verlief leider nicht so, wie ich mir das vorgestellt hatte. Zunächst wollte ich in der Herren-Bezirksliga neu starten, mein Verein zog sich aber vor Saisonbeginn zurück. Mein Berater konnte mir ein Probetraining mit Testspiel beim SV Elversberg für die Junioren-Bundesliga organisieren, welches gut verlief. Aber ich bin ehrlicherweise ein Familienmensch und wollte nicht von Zuhause wegziehen. Letztendlich hat sich Germanias Junioren-Trainer, Dustin Esser, bei mir gemeldet und mir das Gefühl gegeben, dass ich bei der Germania in meinem letzten Junioren-Jahr ebenso einen großen Entwicklungsschritt unter familiären Bedingungen gehen kann – und um die Junioren-Bundesliga spiele ich hier ja auch.
Mein Traum bleibt natürlich, Bundesliga zu spielen
Der Traum vom Profi-Fußball ist für Sie also noch nicht ausgeträumt?
Der Schritt nach Erftstadt ist ligatechnisch vielleicht ein Schritt zurück. Für mich ist es jedoch eher ein Schritt zur Seite, mit dem ich zwei Schritte nach vorne machen könnte. Mein Traum bleibt natürlich, Bundesliga zu spielen. Aber der Weg dorthin ist nicht der einfachste. Darum arbeite ich weiter täglich dafür, dass meine fußballerische Karriere so hoch geht, wie es eben möglich sein wird.
2024 standen Sie zusammen mit FC-Shootingstar Said und seinem älteren Bruder Malek El Mala auf dem Trainingsplatz der U19 von Viktoria Köln. Wie haben Sie das Brüderpaar im Trainingsbetrieb erlebt?
Said war ein extrovertierter Typ, der immer coole, lockere Sprüche auf Lager hatte. Als Spieler des jüngeren Jahrgangs habe ich nicht extrem oft mit ihm gesprochen. Aber wenn wir mal im Abschlusstraining zusammen gespielt haben, hat er mich immer motiviert, uneigennützig Tore vorgelegt und sich mit mir gefreut. Malek war eher ein introvertierter Typ. Einmal stand ich nur mit ihm im Kraftraum und wir haben uns gut unterhalten. Er wirkte auf mich wie jemand, der eher wenig spricht, aber genauso nett wie sein Bruder ist.
Während Said El Mala bereits sein Startelf-Debüt geben durfte und das FC-Team im Alleingang zum Sieg schoss, muss Malek auf seine ersten Spielminuten in der Bundesliga geduldig warten. Trauen Sie den El Mala-Brüdern zu, dass diese als FC-Sturmduo die Liga unsicher machen könnten?
Auf jeden Fall kann ich mir das vorstellen. Für Malek ist es aktuell ein bisschen schwieriger, um sich bei den Profis durchzusetzen. Wenn er aber verletzungsfrei bleibt und weiterhin seine Tore in der Regionalliga für die U23 macht, dann bin ich mir sicher, dass er vielleicht schon zum Jahreswechsel seine Chancen erhalten und nach spätestens zwei bis drei Spielen nutzen wird – so wie er es bei der Viktoria in der 3. Liga getan hat.
Der kommende Gegner der Kölner, der FC Augsburg, präsentierte zu Saisonbeginn mit Sandro Wagner einen neuen Trainer an der Seitenlinie, der viele Vorschusslorbeeren erhielt. Was halten Sie derzeit von Wagner als Chef-Trainer der Fuggerstädter?
Ich weiß, dass sich Sandro Wagner nicht bei jedem unbedingt beliebt gemacht hat. Aber ich mag ihn und seine lockere Art. Er hat als Spieler eine gute Mentalität mitgebracht, die er als Trainer sicherlich in seinem Team einpflanzen will. Der FCA hat erst sechs Punkte, was keine gute Ausbeute ist. Aber ich bin mir sicher, dass Wagner den FCA noch auf eine Erfolgsstufe bringen kann.
Gerade die Bundesliga-Duelle der beiden kommenden Kontrahenten boten bislang eher ein Remis an. Können die FC-Fans ein weiteres Tor ihres Shootingstars zum Sieg bejubeln?
Der FC wird mit 3:1 gewinnen, und Said wird zu dem Erfolg mindestens eine Torbeteiligung beisteuern. Die Augsburger wissen, dass sie jetzt langsam punkten sollten, um nicht in den Abstiegskampf gehen zu müssen. Darum wird FCA-Trainer Wagner seinen Spielern ordentlich einheizen. Die Geißböcke sind allerdings in der besseren Verfassung und werden aufgrund der guten Stimmung im Stadion auf ihrer positiven Welle weiter reiten.