GVG HürthAnlage für Sonnenstrom bald neben der Autobahn bei Erftstadt

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Die GVG Hürth baut in diesem Jahr eine Fotovoltaik-Anlage bei Erftstadt-Gymnich.

Die GVG Hürth baut in diesem Jahr eine Fotovoltaik-Anlage, ähnlich dieser, bei Erftstadt-Gymnich.

Die GVG baut eine der größten Photovoltaik-Anlagen im Rhein-Erft-Kreis. Strom soll noch dieses Jahr produziert werden.

Bei Gymnich baut der in Hürth ansässige Energiedienstleister eine Freiflächen-Photovoltaikanlage. Nahe der Autobahn 61 sollen die Module aufgestellt werden. Seit 2017 verfolgt die GVG Rhein-Erft, eine Tochtergesellschaft der Rhein-Energie, den Photovoltaikplan. Sie hat 22 000 Quadratmeter Land gepachtet, die überbaute Fläche wird rund 8700 Quadratmeter groß sein. Auch in der Erftstädter Stadtverwaltung sind die Weichen für das Projekt gestellt, ein Durchführungsvertrag ist geschlossen worden, sodass der vorhabenbezogene Bebauungsplan aufgestellt werden kann.

Die Anlage hat eine Leistung von 1,8 Megawatt
GVG Rhein-Erft

„Einen niedrigen einstelligen Millionenbetrag“ investiere die GVG, heißt es aus dem Unternehmen. Und weiter: „Die Anlage hat eine Leistung von 1,8 Megawatt. Bei einem für die Region üblichen solaren Ertrag von 1010 Kilowattstunden pro Kilowatt installierter Leistung beläuft sich der produzierte Strom auf 1 818 000 Kilowattstunden beziehungsweise 1818 Megawattstunden pro Jahr.“ Zur Einordnung: Eine vierköpfige Familie verbraucht im Jahr bis zu 5000 Kilowattstunden. In unmittelbarer Nähe der künftigen Photovoltaik-Anlage fließt die Kleine Erft, das Gelände liegt im ausgewiesenen Überschwemmungsgebiet. Kein Problem, heißt es von der GVG, für die Unterkonstruktion der Module würden Pfähle in den Boden gerammt, sodass sie auf tragfesten Schichten ständen. Außerdem würden die Solarzellen so hoch gesetzt, dass das Wasser ungehindert darunter durchfließen könne.

Unter den Modulen sollen Gräser wachsen

Auch Nebenanlagen wie beispielsweise Trafostationen würden hochwassersicher installiert, versichert das Unternehmen. Die Erftstädter Stadtverwaltung hat sich trotzdem abgesichert, im Durchführungsvertrag wird darauf hingewiesen, dass dem Vorhabenträger das Risiko bekannt sei. Die Fundamente der Anlage verringerten das Hochwasservolumen im Überschwemmungsgebiet um einige Kubikmeter, heißt es dort weiter. Die Verwaltung sei bereit, dafür im Süden von Lechenich Ausgleich zu schaffen. Dort sei „eine Maßnahme zur Schaffung von Hochwasserrückhaltevolumen“ in Vorbereitung.

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Die Kosten für dieses Ausgleichsvolumen trage die GVG. Klar geregelt ist zwischen Stadtverwaltung und Energieversorger auch, was mit dem Boden unter den Modulen geschieht. Er wird mit Gräsern eingesät und extensiv landwirtschaftlich genutzt – also entweder gemäht oder beweidet. Auch dazu gibt es klare Regelungen im Vertrag: Weil sich eine artenreiche Wiese entwickeln soll, darf nicht gedüngt werden. Sollte vor dem 15. Juni gemäht werden, muss darauf geachtet werden, dass keine Gelege von Bodenbrütern zerstört werden.

Schutzzaun soll Löcher für kleine Tiere haben

Und das Baufeld muss jetzt bald geräumt werden, denn das darf nur von September bis Februar passieren. Der Zaun, der um die PV-Anlage gerichtet wird, soll Schlupflöcher für kleine Tiere wie Kaninchen bekommen. Außerdem wird eine Hecke gepflanzt, nicht nur als Sichtschutz, sondern auch als Lebensraum für Vögel und andere Kleintiere. Noch in diesem Jahr sollen die Module bei Gymnich den ersten Strom liefern. Und die Anlage in Erftstadt soll nicht die einzige bleiben, die die GVG baut: „Weitere Projekte befinden sich in Vorbereitung“, teilt das Unternehmen kürzlich mit.

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