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Thomas HeilErftstadt verliert seinen Kämmerer

Lesezeit 3 Minuten

Die Karriereleiter hinaufsteigen wird Kämmerer Thomas Heil

Erftstadt – Schon zweimal hatte er sich auf einen anderen Posten beworben. Und stets die Bewerbungen zurückgezogen, dafür dann auch prompt Lob vom Rat der Stadt für seine Treue zu Erftstadt erhalten. Doch Kämmerer Thomas Heil gab seine Bemühungen nicht auf und guckte sich weiterhin nach anderen Posten um.

Nun hat es geklappt für den 42-jährigen Brühler. In nichtöffentlicher Sitzung ist er am Donnerstagabend vom Kreistag des Kreises Viersen zum neuen Kämmerer gewählt worden. Er wird dort Nachfolger von Wilhelm Horster, der in den Ruhestand treten wird.

Heil wird mit Beginn des Monats Juli Dezernent und erhält ein umfangreiches Aufgabengebiet. Es besteht aus den Bereichen Finanzen, Ordnung, Ausländerrecht, Veterinärangelegenheiten und Lebensmittelüberwachung.

„Kräftiger Rückenwind“

Heil erhielt bei zwei Enthaltungen die Stimmen aller Fraktionen im Kreistag von Viersen. „Das ist für mich natürlich ein tolles Ergebnis und kräftiger Rückenwind“, freut der gelernte Diplom-Kaufmann sich.

„Ich kann mit meinem Wissen und den Erfahrungen nahtlos an das anknüpfen, was ich in Erftstadt kenne. Die neue Stelle ist für mich hochspannend“, so Heil.

Die brisante finanzielle Situation Erftstadts sei nicht der Grund für seinen Wechsel gewesen, stellt der Freidemokrat klar: „Denn als ich im September 2007 den Posten des Kämmerers in Erftstadt übernommen habe, sah es hier finanziell ja auch schon nicht mehr rosig aus.“

Bis Mitte des Jahres werde er seine Aufgaben in Erftstadt weiterhin mit ganzer Kraft wahrnehmen. Wegen des Stellenwechsels werde er jedoch das Rheinland verlassen und nach Viersen ziehen, kündigte Heil an.

Beeindruckendes Abstimmungsergebnis

„Dieses beeindruckende Abstimmungsergebnis zeigt, was für einen hervorragenden Mitarbeiter wir in der Verwaltung verlieren“, kommentiert Erftstadts Beigeordneter Volker Erner den bevorstehenden Weggang von Heil.

Nach dem Rücktritt von Bürgermeister Dr. Franz-Georg Rips ist dies nun binnen kurzer Zeit die zweite große personelle Veränderung in der ohnehin dünn besetzten Verwaltung. Neben Erner gibt es keinen anderen Dezernenten in Erftstadt. Früher waren es sogar mal drei, nämlich für Kultur, Bauen und Finanzen.

FDP-Parteimitglied Heil war zwar nicht Dezernent, sollte aber wegen der vakanten Bürgermeisterstelle sich stärker um die städtischen Eigenbetriebe kümmern. So wurde er Anfang des Jahres nach dem Rücktritt des Bürgermeisters zum jeweils zweiten Leiter der Eigenbetriebe und zum allgemeinen Vertreter des Bürgermeisters ernannt.

Wie geht es nun weiter? Beigeordneter Erner informierte noch gestern die Fraktionsvorsitzenden über die Personalie in der Verwaltungsspitze. „Die Veränderung stellt uns vor nicht unerhebliche Probleme.

Starker Nachfolger gesucht

Ich werde mich um ein zügiges Verfahren zur Ausschreibung der Stelle bemühen, und zwar in Abstimmung mit den Fraktionschefs. Wir brauchen eine starke Nachfolge, die zudem eine gestandene Persönlichkeit ist“, so Erner.

Der neue Kämmerer müsse angesichts der finanziellen Lage der Stadt in der Lage sein, einen Weg aufzuzeigen, wie es in Erftstadt weitergeht. Erner: „Das wird eine Herkulesaufgabe.“