„Bielo“So erinnert dieses neue Restaurant in Frechen an tödlich verunglückten Hürther

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Das Bild zeigt Hermann Donnik, Georg, Angela und Helmut Pfeiffer, die gemeinsam in Frechen das Restaurant „Bielo“ eröffnen.

Hermann Donnik, Georg, Angela und Helmut Pfeiffer (v.l.n.r.) eröffnen gemeinsam in Frechen das Restaurant „Bielo“.

Ein Gericht auf der Speisekarte des Restaurants Bielo in Frechen, das jetzt neu eröffnet, erinnert an einen Hürther, der bei einem Unfall tödlich verunglückte. 

Exquisite Tapas, saftige Steaks und ausgesuchte Weine - die Speisekarte des neuen Restaurants „Bielo“ an der Kölner Straße 76 in Frechen widmet sich konsequent der spanischen Küche. Und doch findet sich bei den Hauptspeisen plötzlich der kölsche Klassiker „Himmel und Äd“, dazu noch mit dem merkwürdigen Namen „Stefan und Harald mit Bernadette“.

Der Hintergrund des kulinarischen Ausflugs in die traditionelle Brauhausküche ist tragisch: Der Hürther Stefan Seidel wollte im vergangenen Sommer am gleichen Ort ein exklusives Steakhaus eröffnen. Alles war geplant, vorbereitet und sorgsam eingerichtet, doch nur zwei Tage vor der Eröffnung hatte der 43-Jährige einen schrecklichen Autounfall und verstarb am 17. Juli.

„Das Gericht soll an Stefan erinnern“, erläutern die neuen Eigentümer des Lokals, Helmut und Georg Pfeiffer. „Stefan ist der Himmel, sein Vater Harald die Äd und seine Mutter Bernadette das süße Apfelmus.“ Bewegt berichten die Brüder, dass das Restaurant lange leer gestanden habe, bis der Vater des Verunglückten in ihnen einen Nachfolger gefunden habe, der passte. „Wir haben alles gekauft, und als wir ihm von dem speziellen Gericht auf unserer Karte erzählt haben, hatte er Tränen in den Augen."

Voller Elan an den Start

Emotionen sind für die beiden Gründer, die mit ihrem Koch und Partner Hermann Donnik voller Elan an den Start gehen, auch für die gemeinsame Geschäftsphilosophie wichtig. Unser Slogan lautet: „Man kommt als Gast und geht als Freund“. Familiär sei auch das Verhältnis zu den neun Mitarbeitern: „Unser Team steht, wir zahlen übertariflich und halten zusammen. Aushilfen suchen wir noch.“

Mit im Restaurant dabei ist auch Mutter Angela, die schon Jahrzehnte in der Gastronomie tätig ist. „Eigentlich wollte ich mich mit 68 Jahren langsam zurückziehen, dann kam das Angebot von meinen Jungs. Sie haben immer schon zusammen gearbeitet, ich finde das gut“, erzählt sie stolz. Das Restaurant bietet auf 540 Quadratmetern 90 Plätze im Innenraum und 60 Plätze auf der Terrasse.

Ein alter Kiwibaum wurzelt auf der Terrasse

Sie ist etwas schief – und soll auch so bleiben: Ein alter Kiwibaum wurzelt dort. „Unsere Kiwi-Terrasse ist besonders zur Blütezeit ein beliebtes Fotomotiv, wir erwarten über 100 Früchte“, erzählen die Brüder. Für Events gibt es auch noch einen zweiten Gastraum mit bis zu 150 Plätzen, einer Terrasse und Bühne.

Zudem steht einmal im Monat ein Event, wie eine Weinverkostung auf dem Programm. Für das Wochenende ist nun erneut eine große Eröffnung geplant: Am Sonntag, 2. Juli, ab 14 Uhr, geht es los – um eine Reservierung unter 02234/6959191 wird gebeten. Tags zuvor gibt es für geladene Gäste eine Preview – die Eltern von Stefan Seidel wollen auch vorbeischauen. Informationen im Internet.

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