Warum der Stadtbetrieb Frechen auf den Winter gut vorbereitet ist und was die Bürgerinnen und Bürger selbst machen müssen.
Wir öffnen Türen Salzlager des Stadtbetriebs Frechen ist gut gefüllt – Winter kann kommen

Schnee und glatte Straßen im Januar 2025 im Stadtgebiet Frechen.
Copyright: Stadtbetrieb Frechen
Die Adventszeit: Sie hat etwas Magisches, etwas Besinnliches und etwas Geheimnisvolles. Wir treten mit Ihnen bis Heiligabend durch Türen, die üblicherweise verschlossen bleiben oder für die nur wenige Menschen den Schlüssel haben. Wir blicken in die verborgenen Räume hinein und erzählen die Geschichten, die sich hinter den Türen verbirgt. Heute geht es ins Salzlager der Stadtbetriebe Frechen.
Der erste Schnee ist zwar noch nicht gefallen, aber der Stadtbetrieb Frechen ist auf den ersten richtigen Wintereinbruch vorbereitet. Wir öffnen heute die Türe zum Salzlager auf dem Betriebshof an der Gottlieb-Daimler-Straße in Frechen, wo tonnenweise Salz und Sole liegen. Geschäftsführer Hans Peter Wolle schaut dem Winter entspannt entgegen. „Wir sind gut vorbereitet – der Winter kann kommen.“
Das große Tor der Halle rollt buchstäblich wie geschmiert und nahezu lautlos über die Führungsschiene. Der Blick auf einen Berg von 350 Tonnen Salz ist beeindruckend, weitere 25.000 Liter Sole warten in einem Silo darauf, beim Kälteeinbruch verteilt zu werden. Über einen Wetterdienstleister erhält Ralf Harff, der die Leitung des Winterdienstes innehat, im Bedarfsfall mehrmals täglich lokale Prognosen.
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Ralf Harff, Leiter Winterdienst, öffnet die Halle zum Salzlager.
Copyright: Udo Beißel
Wenn der Winter kommt, stehen die Abläufe genau fest. Wolle und Harff überlassen nichts dem Zufall. In einem 39-seitigen Handbuch ist alles festgeschrieben. Die Rufbereitschaft der Einsatzleitung ist wöchentlich geregelt und steht seit Monaten fest. Insgesamt kann Harff auf knapp 30 Mitarbeiter in diesem Bereich zurückgreifen. Hans Peter Wolle: „Wenn so viel Schnee liegen sollte, dass beispielsweise die Müllabfuhr nicht mehr fahren kann, dann können wir auf dieses Personal auch zurückgreifen.“
Auf maximal fünf maschinellen Streuwagen und neun Geräten für den manuellen Einsatz können die Trupps zurückgreifen. In dem ausführlichen Handbuch sind im „Streuplan“ die Einsatzstellen wie Bushaltestellen, Überwege, öffentliche Wege und so weiter festgehalten. Die Straße unterliegen einer Priorisierung von 1 bis 3. Bonn- und Hubert-Prott-Straße zählen beispielsweise zu höchsten Priorität 1, während die Kreuzbergstraße im Stadtzentrum oder die Ellernbende in Bachem nachrangig angefahren werden.

Bevor die meisten Bürgerinnen und Bürger in Frechen im Winter zur Arbeit fahren, sorgen die Mitarbeiter der Stadtbetriebe Frechen für befahrbare Straßen.
Copyright: Stadtbetrieb Frechen
Insgesamt sind die Mitarbeiter für 343 Straßen mit einer Strecke von 180 Kilometern zuständig. Ob Salz oder Sole verteilt wird, ist von der jeweiligen Wetterlage und Temperatur abhängig und wird kurzfristig entschieden. Harff: „Zu viel Salz kann falsch sein, ebenso zu wenig. Die Mischung muss zur Wetterlage passen.“
Frechen: Bürger müssen auch selbst räumen
Für die Bürgersteige vor den Häusern ist der Stadtbetrieb in aller Regel nicht zuständig. Das obliegt den Bürgern, die dort wohnen. In der Streupflichtsatzung sind die grundlegenden Aufgaben der Anlieger geregelt. Darin heißt es, dass in der Zeit zwischen 7 und 20 Uhr gefallener Schnee und entstandene Glätte auf dem Gehweg unverzüglich nach Beendigung des Schneefalls beziehungsweise nach Glätteentstehung zu beseitigen sind. Nach 20 Uhr gefallener Schnee und entstandene Glätte sind werktags bis 7 Uhr und sonn- und feiertags bis 9 Uhr zu beseitigen.

Die genaue Salzmischung ist von der Außentemperatur abhängig. Über einen Drehteller wird das Salz auf die Straße gebracht.
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Wer sich selbst etwas Gutes tun möchte, sollte den Schnee nicht auf die Fahrbahn räumen. Denn wenn der Streuwagen mit dem Schild zunächst den Schnee wegräumt, wird er wieder auf den Gehweg geschoben. Es reicht, wenn der Anlieger den Bürgersteig auf einer Breite von 1,50 räumt.
Ob dieses Jahr ein strenger Winter dem Rheinland bevorsteht, darauf wollen sich die Experten noch nicht festlegen. Harff gibt eine vorsichtige Prognose ab: „Wenn, dann rechne ich mit einem Wintereinbruch erst im Januar.“

