Das Ehepaar wurde vermutlich durch Dämpfe nach einem Kabelbrand vergiftet. Der Königsdorfer kämpfte in der Uniklinik Köln vergeblich um sein Leben.
Drama im Ägypten-UrlaubNach seiner Frau ist nun auch der Frechener Udo Wolter gestorben

Karoline und Udo Wolter genossen eine Auszeit in ihrem Lieblingsland Ägypten, als ein tragisches Schicksal zuschlug. Vermutlich durch einen Kabelbrand drangen giftigen Dämpfe in die Wohnung.
Copyright: Familie Wolter
Gebangt, gehofft und doch verloren: Familie und Freunde trauern um den Königsdorfer Udo Wolter. Der 64-Jährige ist am Donnerstag (10. Juli) in der Kölner Uniklinik gestorben. Ein tragisches Schicksal im Ägyptenurlaub hatte am 5. Juni bereits seiner Ehefrau Karoline (63) das Leben gekostet: Vermutlich durch einen Kabelbrand an einer Außenwand drangen nachts giftige Dämpfe in die Ferienwohnung des Ehepaars in Hurghada.
Karoline Wolter starb im Schlaf in ihrem Bett – Hand in Hand mit ihrem Ehemann. Er wurde im künstlichen Koma in die Kölner Uniklinik ausgeflogen und kämpfte dort seit Wochen um sein Leben. Vergeblich.
Frechen: Udo Wolter kam aus dem künstlichen Koma zurück
Nach vielen Komplikationen und Not-Operationen habe sein Vater es zwar geschafft, aus dem künstlichen Koma zu kommen, aber der Hirnschaden sei dann doch zu groß gewesen, berichtet sein Sohn Christian Wolter mit bedrückter Stimme: „Er befand sich dann unseres Erachtens nach im Wachkoma, aber es kam zu wenig zurück. Er hat nur noch ins Leere gestarrt, ab und zu die Augen verdreht, aber ohne zu fokussieren. Es gab auch keinerlei andere Reaktion.“ Sein Vater hätte nie mehr ohne Beatmungsmaschine leben, zur Toilette gehen, sich alleine ernähren oder sprechen können.

Vermutlich durch einen Kabelbrand an einer Außenwand drangen nachts giftigen Dämpfe in die Wohnung.
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„Wir haben das lange genug beobachtet und darauf gehofft und gewartet, dass da mehr kommt, aber das war nicht so. Nach den Gesprächen mit den Oberärzten sind wir dann dem Wunsch meines Vaters nachgekommen, der für genau so einen Fall vor einem Jahr eine Patientenverfügung verfasst hat“, erzählt Christian Wolter. „Wir haben beschlossen: Wir lassen ihn gehen. Das haben wir dann auch getan. Er war ein Kämpfer und hat noch drei Tage lange gelebt, dann ist er verstorben.“
Ich war jeden Tag an seinem Bett im Krankenhaus und das Leid meines Vaters anzuschauen, hat mir immer mehr das Herz zerrissen
Das Ehepaar war in Frechen bekannt und beliebt – Udo Wolter ist Gründer des alteingesessenen „Königsdorfer Fitness Center“ an der Aachener Straße, seine Frau war viele Jahre lang Mitarbeiterin beim TC Rot-Weiß Königsdorf. Als „kleines, persönliches Hardcore-Studio, wo man sich noch mit Handschlag begrüßt und Spaß und Schweiß großgeschrieben wird“, charakterisierte Udo Wolter sein Studio, das seit 35 Jahren als familiäres Unternehmen existiert.
Frechen: Beisetzung im engsten Familienkreis
Mittlerweile führt sein Sohn Christian es fort, der Gründer war noch fast jeden Tag aktiv vor Ort und half den Mitgliedern mit Rat und Tat. „Ein ganz lieber Mensch, ein toller Typ, ein Königsdorfer Urgestein braucht Hilfe“ – so lauteten in Frechen einige der Reaktionen auf das tragische Unglück.

Karoline und Udo Wolter verbrachten gerne mehrere Monate im Jahr in ihrer Langzeit-Mietwohnung in Ägypten.
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Udo Wolter wird nun im engsten Familienkreis beigesetzt. „Das hätte sich mein Vater so gewünscht“, berichtet Christian Wolter. Die Trauerfeier seiner Mutter am 27. Juni auf dem Friedhof von St. Audomar sei sehr emotional gewesen. Mehr als 300 Menschen seien zu dem Abschied gekommen. „Meine Mutter hätte sich darüber gefreut, mein Vater war da anders.“
Es sei nun aber auch eine gewisse Erleichterung für ihn und die Familie: „Ich war jeden Tag an seinem Bett im Krankenhaus und das Leid meines Vaters anzuschauen, hat mir immer mehr das Herz zerrissen. Jetzt ist er endlich erlöst, ich denke, er möchte nun ganz schnell seinen Frieden finden – und er ist jetzt wieder bei unserer Mutter.“
Wer die Familie Wolter unterstützen möchte, kann mit Christian Wolter per E-Mail Kontakt aufnehmen.