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HandarbeitInitiative Blömcheswies zeigt Weihnachtsgeschichte in Frechen in mehreren Kapiteln

Lesezeit 3 Minuten
Gabriele Roeckerath, Jürgen und Elisabeth Vosen, hier im Dezember 2022, gestalteten die Figuren für die Weihnachtskrippe in der St. Sebastianuskirche in Frechen-Königsdorf.

Die Weihnachtskrippe in der St. Sebastianuskirche in Frechen-Königsdorf wurde immer weiter ausgebaut. 

Fleißige Handarbeit mit Liebe zum Detail: Die Initiative Blömcheswies lädt in die St. Sebastianuskirche in Frechen-Königsdorf ein. Dort gibt es in wechselnden Darstellungen eine liebevoll gestaltete Krippenlandschaft zu bestaunen.

Kleine Figuren mit großer Strahlkraft: Die liebevoll gestalteten Krippenszenen in der Kirche St. Sebastianus sind nicht mehr wegzudenken.

Als vor zwei Jahren die Initiative Blömcheswies, in der sich rund 20 Freiwillige ehrenamtlich um die Gestaltung der Wiese vor dem Gotteshaus und der Pflege der Sebastianuskirche kümmern, spontan dort wieder eine Weihnachtskrippe errichtete, gab es viel Zuspruch. Der Gärtnergruppe selbst wuchs diese schnell ans Herz, sodass die Mitglieder beschlossen, sie weiter auszubauen und in Handarbeit zu erweitern.

Krippe in der Kirche St. Sebastianus: Wechselnde Darstellungen mit Liebe zum Detail

Nun lädt die Blömcheswies alle Interessierten ein, den Vorraum in der alten Pfarrkirche zu besuchen. In wechselnden Darstellungen wird die Weihnachtsgeschichte bis Mariä Lichtmess (2. Februar) erzählt.

Denn mit Mariä Lichtmess oder „Maria Reinigung“, wie das Fest einst genannt wurde, endete früher traditionell die Weihnachtszeit. Und so lange werden nun Maria, Joseph, das Jesuskind, die Heiligen Drei Könige, die Sternendeuter mit selbstgenähten Kleidern und inzwischen auch Ochs und Esel in einem neuen Stall in Königsdorf zu sehen sein.

„Wir haben damals gern die Anregung der Familie Irnich, die sich in zweiter Generation um die tägliche Öffnung der Kirche kümmert, aufgenommen, hier wieder eine Krippe aufzustellen“, sagt Jürgen Vosen von der Blömcheswies-Gruppe. „Schön war dabei, dass wir auf biblische Erzählfiguren zurückgreifen konnten, die uns zur Verfügung gestellt wurden,“ berichtet er.

Diese Leihgaben waren einige Jahre zuvor in einem Kursus der Kolpingfamilie in Frechen entstanden. Das Besondere bei diesen Figuren nach Doris Egli ist, dass sie aufgrund eines Drahtgestells sehr beweglich sind und keine Gesichter haben. Vor der Krippe gibt es den Hinweis: „Figuren ohne Gesichter? Ja, denn sie können jedes Gesicht haben, zum Beispiel deines.“

„Die mitunter bis zu 30 Zentimeter hohen Gestalten haben durch ihre Beweglichkeit eine große Ausdruckskraft. Einzelne Szenen wirken sehr lebendig“, findet Elisabeth Vosen, die die Figuren mitgestaltet und solche als ehemalige Lehrerin auch im Religionsunterricht eingesetzt hat.

„Die Füße sind aus Blei und sorgen so für eine gute Standfestigkeit. Bunte, handgenähte Gewänder und die Haare aus Schafwolle orientieren sich an der Zeit von vor 2000 Jahren“, sagt sie. Und wer genau hinsieht, entdeckt viele schöne Details, so Taschen, Fässer, Krüge und neuerdings auch Musikinstrumente, die unter anderem aus Walnussschalen entstanden sind.

„Zu unserem Team gehört auch ein Orthopädieschuhmacher, und er zog den römischen Soldaten Lederwesten und Sandalen an“, sagt Elisabeth Vosen. „Diese wunderbare Teamarbeit“ will auch Gabriele Roeckerath nicht missen, die fleißig mit näht. „Wir ergänzen und helfen uns gegenseitig. Es herrscht eine schöne Atmosphäre.“

Krippenlandschaft in der Kirche St. Sebastianus: Monatelange Arbeit

Seit Herbst 2021 trifft sich regelmäßig ein Handarbeitskreis, zu dem elf Frauen und drei Männer gehören. „Hier wurde in den vergangenen Monaten gefeilt, gebunden, ausgeschnitten, gestopft, geklebt, genäht, gestickt und alles mit viel Ausdauer und Kreativität zur Vollendung gebracht“, erzählt Jürgen Vosen.

So wurde für die Krippenlandschaft die Geburt Jesu um die Szenen von der Verkündigung durch den Engel bis zu Hannas Begegnung mit Jesus erweitert. „Und in diesem Jahr gibt es auch einen Stall mit Tieren, der zu der Größe der rund 20 Figuren passt“, berichtet Vosen weiter. Ebenso sind ein Esels- und ein Handkarren, ein Lagerfeuer, ein Holzvorrat, ein Sägebock und Ackergerätschaften zu entdecken.

Die Pfarrkirche, Aachener Straße 562, ist täglich von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Auch im Internet können die Szenen angesehen werden.