Die Erhöhung der Kreisumlage belastet die zehn Kommunen an Rhein und Erft sehr. Nachbarkreisen gelingt es, die Städte zu entlasten.
Größter Anteil im KreisFrechen muss 14 Millionen Euro mehr für Kreisumlage bezahlen

Die Erhöhung der Kreisumlage belastet die Kommunen. Frechen muss 14 Millionen Euro mehr bezahlen, Bergheim 4,1 und Hürth 3,7 Millionen Euro.
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Politiker und die Verantwortlichen in den Rathäusern und im Kreishaus könnten heute interessiert nach Neuss schauen. Jedenfalls die, die über den Tellerrand hinausblicken. In Neuss wird im Kreishaus der Haushalt 2023 verabschiedet.
Darin ist für die Kommunen des Rhein-Kreises Neuss eine Senkung des Hebesatzes auf 31,5 Prozentpunkte vorgesehen. Damit würde er gegenüber dem Vorjahr um weitere 0,5 Prozentpunkte und auf den niedrigsten Stand seit 1987 sinken. Schon einen Schritt weiter ist der Kreis Mettmann. Er hat seinen Finanzplan bereits beschlossen.
Im Kreis Mettmann sinkt die Kreisumlage
Auch dort sinkt die Umlage, sodass zehn Städte um 17,7 Millionen Euro entlastet werden. Somit senkt der Kreis den Kreisumlagebedarf auf 390,4 Millionen Euro. Ein weiteres Beispiel: der Rheinisch-Bergische Kreis. Dort bleibt die Kreisumlage, über die die Städte die Aufgaben des Kreises finanzieren, mit 35,5 Prozentpunkten unverändert. Der tatsächlich abzuführende Betrag steigt aber auf 172,2 Millionen Euro.
Stellenzuwachs in der Kreisverwaltung kritisiert
Streit entbrannte in Bergisch Gladbach unter anderem wegen des Plans des dortigen Landrats, 82 zusätzliche Stellen zu schaffen. Genehmigt haben die Politiker schließlich 66 Stellen. Neben der Festlegung des Hebesatzes hatten die Bürgermeister des Rhein-Erft-Kreises auch den Stellenzuwachs in der Kreisverwaltung kritisiert.
Sie konnten sich ebenso wenig Gehör verschaffen wie die Opposition und Wirtschaftsverbände, die eine Senkung der Umlage – wie sie andere Kreise vollzogen hat – gefordert hatten. Das Ergebnis: Der Hebesatz für die Kreisumlage wurde von 31,5 auf 32,6 (2023) und 32,7 (2024) Punkte erhöht. Für die zehn Städte bedeutet dies in diesem Jahr eine Mehrbelastung von knapp 37 Millionen Euro.
Bedburg und Elsdorf müssen etwa 1,1 Millionen Euro mehr bezahlen
Auf Anfrage unserer Redaktion hat die Kreisverwaltung aufgeschlüsselt, wie viel die Kommunen mehr als bisher zahlen müssen. Den größten Anteil muss demnach Frechen mit knapp 14 Millionen Euro (Gesamt: 41 Millionen Euro) stemmen, gefolgt von Bergheim mit deutlichem Abstand (4,1 Millionen Euro) und Hürth (3,7 Millionen Euro).
Kerpen muss dem Kreis rund 3,6 Millionen Euro überweisen, Brühl 2,6, Pulheim 2,5 und Erftstadt 2,3 Millionen Euro. Wesseling zahlt knapp 2 Millionen Euro, gefolgt von Bedburg und Elsdorf mit rund 1,1 Millionen (Gesamtbetrag rund 11 Millionen Euro.