SchulpolitikFrechen untersucht mögliche Interimsstandorte für neue Gesamtschule

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Auf dem Bild ist das Gymnasium Frechen zu sehen.

Auch das städtische Frechener Gymnasium hat Raumprobleme und soll durch die neu zu gründende Gesamtschule entlastet werden.

Möglichst noch 2025 soll die Gesamtschule in Frechen gegründet werden. Zurzeit werden Interimsstandorte geprüft.

 Möglichst noch 2025 soll in Frechen eine Gesamtschule gegründet werden – so ist das ehrgeizige Ziel im Masterplan Schule der Stadtverwaltung formuliert. Die Gutachterin des neuen Schulentwicklungsplans (SEP), Dr. Anja Reinermann-Matatko, hat diesen Zeitpunkt empfohlen, da der Druck wegen gestiegener Schülerzahlen dann am größten sei.

Für die Gründung der Gesamtschule gibt es einen modellhaften Ablaufplan

Laut Gutachten müssten im Schuljahr 2025/26 ansonsten sowohl das Gymnasium als auch die Realschule einen zusätzlichen Klassenzug im fünften Jahrgang aufnehmen. Im Fall des Gymnasiums spricht die Gutachterin für das kommende Schuljahr 24/25 von sieben zu bildenden Eingangsklassen, für 25/26 sogar von einer Achtzügigkeit. Im aktuellen Schuljahr wurden dort sechs Eingangsklassen gebildet. Die neue Gesamtschule soll dazu führen, dass das Gymnasium und die Realschule jeweils auf fünf Eingangsklassen festgelegt werden.

Für die Gründung der Gesamtschule hat die Verwaltung einen modellhaften Ablaufplan erstellt. Er sieht einen Elterninformationsabend im März sowie eine Befragung der Eltern der zweiten und dritten Grundschulklassen im April vor. Das Ergebnis soll dann im Juni vorgestellt werden.

Es soll ein sechszügiger Neubau mit fünf Halleneinheiten gebaut werden

Nach positiven Beschlüssen der Eltern, des Schulausschusses und des Rates könnte Anfang November ein Antrag an die Bezirksregierung (BR) gestellt werden. Bei einer Genehmigung der BR bis Anfang Januar 2025 soll die Schule im August 2025 starten. Nur wo, ist aktuell noch unklar.

Im Masterplan Schulbau hat die Gesamtschule Priorität. Es soll ein sechszügiger Neubau mit fünf Halleneinheiten errichtet werden. Die Fertigstellung wird für 2031 angestrebt. Bis dahin müsste die neue Schule an einem Interimsstandort betrieben werden.

Die Gesamtschule soll auf dem Gelände Lindenstraße/An der Zirkuswiese errichtet werden

Die Entscheidung für den Standort der dann vierten weiterführenden Schule hat der Rat bereits 2022 getroffen – die Gesamtschule soll auf dem Gelände Lindenstraße/An der Zirkuswiese gebaut werden. Das Grundstück liegt gegenüber dem Gymnasium und befindet sich im Landschaftsschutzgebiet. Der Rhein-Erft-Kreis habe aber eine Befreiung in Aussicht gestellt, teilte die Verwaltung mit.

Das Gutachterbüro „Con.partners Partnerschaft mbB“ aus Wuppertal hat nun ein Nutzerbedarfsprogramm (NBP) für die Gesamtschule auf dem rund 32 000 Quadratmeter großen Grundstück vorgestellt. In einer Simulation wurde das Schulgebäude auf der Fläche platziert. Die wichtigste Erkenntnis: Die zu gründende Gesamtschule passe auf das Grundstück, so die Verwaltung.  Für die Befreiung aus dem Landschaftsschutz könne nun dem Rhein-Erft-Kreis genauer gezeigt werden, wie groß der Eingriff ins Grün werden soll. Zudem könne die Bebauung in der Simulation so verschoben werden, dass möglichst wenig Bäume gefällt werden müssen.

Wir sind auf ein Interim angewiesen
Andreas Pöttgen, Dezernent der Stadt Frechen

Aktuell wird im Stadtgebiet ein Interimsstandort für die Gesamtschule gesucht, damit die Schule möglichst 2025 gegründet werden kann. „Vier Standorte werden zurzeit untersucht“, teilt Dezernent Andreas Pöttgen mit. „Wir sind auf ein Interim angewiesen.“ Dies seien zwei Acker an der Krankenhausstraße, eine Erweiterungsfläche an der Hauptschule, im Rhenania-Quartier (Keramo) und der Standort des Internationalen Bundes – letzterer sei zurzeit der Favorit. Noch stehen die Untersuchungsergebnisse aber nicht fest.

Wenn die Gesamtschule in den Neubau ziehen kann, soll die dringend sanierungsbedürftige Realschule den Interimsstandort nutzen, damit sie generalsaniert und teilweise neu gebaut werden kann.

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