Interview mit FC-KultkickerKevin McKenna über „Schranknachbar“ Steffen Baumgart

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Kevin McKenna

Kevin McKenna hat 81 Bundesligaspiele für den Effzeh absolviert.

Kevin McKenna ist einer von vielen ehemaligen Effzeh-Akteuren, die mittlerweile in Hürth wohnen. Im Interview gibt er Eindrücke über die sportliche Situation.

Am 24. Spieltag der Fußball-Bundesliga empfängt der 1. FC Köln heute im Rhein-Energie-Stadion Tabellenschlusslicht VfL Bochum (20.30 Uhr). Trotz einer geringen Punkte- und Torausbeute in den letzten Partien ist sich FC-Co-Trainer Kevin McKenna sicher, dass sich die Erfolge bald wieder einstellen werden. Zudem gibt der ehemalige Fußball-Profi im Gespräch mit Matthias Breuer Einblicke in seine Zeit bei Energie Cottbus, bei denen er erstmals auf Chef-Trainer Steffen Baumgart traf.

Herr McKenna, Sie sind einer von vielen ehemaligen FC-Spielern, die Ihre Zelte in Hürth aufgeschlagen haben. Was war für Sie ausschlaggebend für die Wahl ihres Wohnsitzes?

Kevin McKenna: Mir war es wichtig, unbedingt in der Nähe des Traininggeländes und des Stadions zu wohnen, da ich nach einem späten Spiel oder nach einer harten Trainingseinheit mit müden Beinen nicht noch lange im Auto sitzen wollte. Das war damals mein einziger Gedanke, als ich zum FC gekommen bin.

Mit Ihrer Familie haben sie sich längst in der Stadt eingelebt. Ihre drei Söhne gehen hier zur Schule und zeigen ihr fußballerisches Können in den Jugendmannschaften des FC Hürth. Stehen Sie ihren Kindern ebenfalls als Fußballlehrer zur Seite?

Nach den Spielen und dem Training sage ich meinen Jungs schon, was mir gefallen hat und was nicht. Das macht aber, glaube ich, jedes Elternteil. Ansonsten lasse ich sie in Ruhe, damit sie ihren eigenen Weg gehen können.

Mit dem FC Hürth haben sie einen guten Verein gefunden, bei dem sie ihrem Hobby mit Spaß nachgehen können und in Bewegung bleiben. Chef-Trainer Steffen Baumgart kennen Sie bereits aus der gemeinsamen Zeit als Spieler von Energie Cottbus. Wie haben sie sich damals auf dem Platz verstanden?

Baumi war mein Schranknachbar, und wir hatten ein super Verhältnis. In der Bundesliga war ich zwar der Kapitän von Cottbus, aber in der Kabine hatte er damals schon das Sagen. Mit seiner Leidenschaft für den Fußball habe ich recht früh gemerkt, dass er ein Anführer ist und später mal eine Trainerkarriere verfolgen wird. Seit er Trainer vom SC Paderborn ist, verfolge ich seinen Weg, schon da hat er mich mit seiner Spielweise echt beeindruckt.

Als Baumgart beim 1. FC Köln als neuer Trainer vorgestellt worden ist, haben Sie ihm mit einer SMS gratuliert. Als Antwort erhielten sie postwendend ein Job-Angebot als Co-Trainer. War ihr Verhältnis so stabil, dass Sie das Angebot auch ohne die Willkommensgrüße bekommen hätten?

Wahrscheinlich wäre ich nicht wieder beim FC gelandet. Ohne meine SMS hätte er mich jetzt nicht direkt in seinem Kopf gehabt, auch wenn der Respekt immer da war und wir uns gut verstanden haben. Aber Baumi ist kein Typ, bei dem man sich laufend melden muss, um ein gutes Verhältnis zu haben. Zum Glück ist seine Antwort gekommen, und der Rest ist Geschichte.

In den letzten drei Partien hat der 1. FC Köln ein paar Punkte liegen lassen. Was hat zuletzt nicht mehr gepasst, was nach der WM-Pause noch gut lief?

Wir schauen nie auf die Punkte, sondern auf die Leistung. Die hat für uns zu 99 Prozent gestimmt. Es gibt kein Spiel, bei dem wir den Jungs etwas vorwerfen könnten. Sie hauen immer alles raus, wir haben in jedem Spiel Chancen kreiert, es aber verpasst, die Tore zu machen. Wir als Trainerteam analysieren alles sehr detailliert und versuchen unsere Jungs zum Spiel gegen Bochum bestens vorzubereiten, sodass sie die Dinger wieder reinmachen.

Kevin McKenna: „Wir wissen, dass die Jungs die Qualität haben, die Tore zu machen“

Gegen den VfL Bochum haben Sie Ihr erstes Bundesliga-Tor erzielt. Wird das vor dem Spiel den FC-Spielern in der Videoanalyse vorgezeigt, um ihnen zu veranschaulichen, wie es gemacht wird?

War das gegen Bochum? (überlegt) Ja, das muss ein Auswärtssieg gewesen sein. Natürlich erzähle ich den Jungs gerne von meinen Toren, weil ich ja nicht so viele gemacht habe (lacht). Aber im Ernst, wir versuchen die Atmosphäre immer entspannt zu halten und locker zu bleiben, weil wir und die Jungs wissen, dass sie die Qualität haben, die Tore zu machen.

Was für eine Partie erwarten Sie am Freitagabend?

Ich erwarte ein sehr aggressives Spiel mit langen Bällen. Bochum ist das Team, was die meisten zweiten Bälle gewinnt. Es wird ein enges Spiel, das wir hoffentlich mit 2:0 gewinnen.

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