Das Nova-Institut arbeitet an Lösungen für Klimaschutz und Nachhaltigkeit in der Industrie. Der AWH würdigte das mit dem Wirtschaftspreis.
WirtschaftspreisExperten aus Hürth zeigen weltweit Alternativen zu Kohle, Öl und Gas auf

Den Wirtschaftspreis verliehen Guido Mumm und Susanne Bautz vom AWH an das Nova-Institut, vertreten von Gründer Michael Carus, Linda Engel und Dr. Lars Börger (v.l.).
Copyright: Oliver Tripp
Erstmals zwei Auszeichnungen wurden beim Wirtschaftsempfang im Feierabendhaus verliehen. Neben dem renommierten Hürther Wirtschaftspreis des Arbeitskreises Wirtschaft Hürth (AWH) verlieh die Bürgerstiftung zusammen mit der Agenda Hürth auch den Ehrenamtspreis, eine Würdigung für jene, die sich mit Herzblut in der Stadt engagieren.
Den Wirtschaftspreis nahm der Gründer des Nova-Instituts für politische und ökologische Innovation, Michael Carus, gemeinsam mit der neuen Leitungsspitze Dr. Lars Börger und Linda Engel entgegen. Wie kaum ein anderes Unternehmen stehe das Nova-Institut mit Sitz in Efferen für nachhaltige Innovation, wissenschaftliche Exzellenz und wirtschaftlichen Weitblick in der Region, sagte der AWH-Vorsitzende Guido Mumm.
Hürther Institut berät weltweit zum Ersatz von Kohlenstoff aus fossilen Quellen
Es habe sich seit Gründung im Jahr 1994 zu einem international anerkannten Think-Tank für Kreislaufwirtschaft und nachhaltige Transformation entwickelt, so Mumm. Das Institut arbeite an Lösungen für Klimaschutz, Ressourcenschonung und Entwicklung nachhaltiger Wertschöpfungsketten.

Den Ehrenamtspreis der Bürgerstiftung verliehen Rolf Meier und Julia Priemer-Bleisteiner an Günter Undorf (M.)
Copyright: Oliver Tripp
Das Ziel des Institutes benannte Michael Carus mit dem Stichwort „Defossilisierung“. Ein Team von 50 Wissenschaftlern aus Physik, Biologie, Chemie und weiteren Fachgebiete entwickele Methoden für die Nutzung „erneuerbaren Kohlenstoffs“. Die Nutzung fossilen Kohlenstoffs aus Öl, Kohle und Gas werde durch Kohlenstoffressourcen aus Biomasse, Kohlendioxid oder durch Kunststoffrecycling für die chemische Industrie abgelöst, erläuterte Carus. Weltweit arbeiteten sie für Firmen in den USA, China oder Thailand, in Hürth für den Chemieparkbetreiber Yncoris. Unabhängige Expertisen erstellten sie für die EU-Kommission.
Hürth: Bürgerstiftung zeichnet ehrenamtliches Engagement aus
Für den bürgerschaftlichen Einsatz ehrten Rolf Meier (Vorsitzender Agenda Hürth) und die Leiterin der Bürgerstiftung, Julia Priemer-Bleisteiner, Günter Undorf sowie Dr. Sibylle Schreckling und Dr. Hubertus Deimel. „Ich bin sehr gerührt“, sagte Günter Undorf. Der Stotzheimer ist als langjähriger Vorsitzender des Seniorenbeirates bekannt, gründete 1988 die Werbegemeinschaft Handel, Dienstleistung und Gewerbe Gleuel (HDG), ist im AWH-Vorstand und Mitglied der Bürgerstiftung.
Sibylle Schreckling und Hubertus Deimel setzen sich seit vielen Jahren für psychisch kranke Menschen ein. Die Ärztin für Neurologie und Psychiatrie ist Vorsitzende der Alzheimer Gesellschaft Rhein-Erft-Kreis und Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft für psychisch Kranke im Rhein-Erft-Kreis. Beide gründeten das Alzheimer-Zentrum in Hürth. „Mit Medikamenten alleine kommt man nicht weit“, sagte Schreckling in einer Videobotschaft. Bereits 1980 schufen sie Hilfe durch sozialpsychiatrische Einrichtungen für eine ortsnahe und offene Psychiatrie.
Der Wirtschaftsempfang bot auch Gelegenheit zum Austausch. Die Bürgermeisterkandidaten Dirk Breuer (CDU), Michael Kleofasz (SPD) und Sascha Milana (FDP) stellten in einer Gesprächsrunde ihre Pläne zu Themen wie bezahlbarer Wohnraum, Digitalisierung an Schulen, Kindergartenplätzen und den Ausbau des Radwegenetzes vor.