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SpatenstichIn Hürth-Kalscheuren entstehen zwei Mehrfamilienhäuser mit bezahlbarem Wohnraum

Lesezeit 3 Minuten
Das Foto zeigt vier Männer mit Spaten vor einem Sandhaufen, im Hintergrund ein Bagger.

Zum Spaten griffen Peter Schade (Vorstand Kölner Wohnungsgenossenschaft), Bürgermeister Dirk Breuer, Christoph Moossen (Vorstand Kölner Wohnungsgenossenschaft) und Architekt Walter Maier.

Die Kölner Wohnungsgenossenschaft hat das Projekt von der GWG Rhein-Erft übernommen. 16 der 44 Wohnungen werden öffentlichen gefördert.

Die Kölner Wohnungsgenossenschaft baut zum ersten Mal auf Hürther Stadtgebiet. Mit dem ersten Spatenstich begannen an der Ursulastraße in Kalscheuren die Bauarbeiten für 44 Wohnungen und eine Pflegeeinrichtung für zehn Demenzkranke. 16 Wohnungen werden vom Land NRW gefördert und sollen bezahlbaren Wohnraum bieten.

Ursprünglich wollte die GWG Rhein-Erft mit Sitz in Hürth die beiden frei stehenden, viergeschossigen Mehrfamilienhäuser bauen, die auf einer gemeinsamen Tiefgarage mit 34 Stellplätzen stehen werden. Doch beim Richtfest für ein Wohnheim für seelisch kranke Menschen, das die GWG auf dem Nachbargrundstück für den Arbeiter-Samariter-Bund gebaut hat, verkündete Geschäftsführer Klaus Pelzer im Dezember 2022, dass das Projekt aus wirtschaftlichen Gründen auf Eis gelegt werde.

Kölner Genossenschaft übernahm das Bauprojekt von der GWG Rhein-Erft

Schließlich übernahm die Kölner Wohnungsgenossenschaft das Neubauprojekt und kaufte das knapp 4600 Quadratmeter große Baugrundstück von der Stadt. Der Vorstandsvorsitzende Christoph Moossen bezifferte die Baukosten auf 14,5 Millionen Euro. 6,1 Millionen davon werden mit Förderdarlehen der NRW-Bank finanziert.

„Wir hätten schon vor einem dreiviertel Jahr starten können, wenn wir die Fördermittel früher bewilligt bekommen hätten“, sagte Vorstandschef Moossen. Allerdings habe der Kreis damals sein Förderbudget für 2024 bereits ausgeschöpft. Der SPD-Stadtverordnete Michael Kleofasz kritisierte die Bewilligungspraxis des Kreises, durch die das Bauprojekt verzögert worden sei.

Das Foto zeigt eine Visualisierung des Bauprojekts an der Ursulastraße.

44 Wohneinheiten, davon 16 öffentlich geförderte, baut die Kölner Wohnungsgenossenschaft an der Ursulastraße in Kalscheuren. (Visualisierung)

Die Kreisverwaltung weist die SPD-Kritik zurück. „Das Förderprogramm ist mehrfach überzeichnet“, teilt Sprecher Thomas Schweinsburg auf Anfrage mit. Anfang 2024 hätten auch noch zahlreiche offene Förderanträge aus dem Vorjahr vorgelegen. Der Förderantrag aus Hürth sei erst Anfang Juni eingegangen.

Die Anträge würden nach einem transparenten Verfahren priorisiert. „Aktuell liegen Förderanträge in Höhe von 65 Millionen Euro vor, bei einem Förderbudget von lediglich 22,8 Millionen Euro“, so Schweinsburg. Im Jahr 2024 seien 100 Wohnungen im Kreisgebiet gefördert worden, davon 44 in Kerpen, jeweils 22 in Erftstadt und Hürth sowie zwölf in Brühl.

Vermarktung der Wohnung in Hürth soll im Frühjahr 2026 starten

Die beiden Neubauten in Kalscheuren sollen im Herbst 2026 fertiggestellt werden. Die Wohnungen werden ein bis fünf Zimmer und verschiedene Größen sowie Grundrisse haben, um, so Moossen, den Bedarf von Singles, Paaren und Familien abzudecken. Alle Wohnungen sind barrierefrei, haben Terrasse, Balkon oder Dachterrasse, außerdem gibt es einen Gemeinschaftsgarten.

Mit der Vermarktung will die Wohnungsgenossenschaft im Frühjahr 2026 starten. Wer eine Wohnung mieten will, muss Mitglied der Genossenschaft sein oder werden. Dafür müssen nach Angaben des Vorstandsvorsitzenden Moossen Anteile im Wert von 620 Euro gezeichnet werden, dazu kommt eine Aufnahmegebühr von 155 Euro. Die Quadratmetermieten sollen bei 6,78 Euro für den geförderten Wohnraum und 11,50 Euro für die frei finanzierten Wohnungen liegen.

„Mit der Kölner Wohnungsgenossenschaft haben wir eine verlässliche Bestandshalterin, die sich langfristig für bezahlbaren Wohnraum und soziale Wohnkonzepte einsetzt“, sagt Bürgermeister Dirk Breuer. „Dieses Projekt stärkt den Wohnstandort Hürth und schafft dringend benötigte Wohn- und Betreuungsangebote.“

Die 1920 gegründete Kölner Wohnungsgenossenschaft verwaltet aktuell 3038 Wohnungen und 50 Gewerbeeinheiten für ihre 4025 Mitglieder. Die meisten Wohnungen liegen auf Kölner Stadtgebiet, zuletzt hat die Genossenschaft aber auch in Pulheim und Dormagen gebaut.