Jessica König und Torben Förster servieren ihren Gästen, was auch zu Hause auf den Tisch kommt: Suppen, deftige Eintöpfe und Hausmannskost.
Neue GaststätteIn der „Suppenschüssel“ in Hürth-Efferen wird gekocht wie bei Oma Else

Jessica König serviert ihren Gästen hausgemachte Suppen, Eintöpfe und Hausmannskost.
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Der Geruch von deftigem Eintopf liegt in der Luft. Hinter der Theke, an der eine alten Registrierkasse als Blickfang dient, schöpft Jessica König (41) aus großen Kesseln dampfende Linsen-, Gulasch- und Soljanka-Suppe. Der Name „Suppenschüssel“ verrät das Konzept der neuen, rustikal eingerichteten Gaststätte in den Räumen der früheren Metzgerei Hamacher an der Kochstraße in Efferen. Statt Fast Food serviert die Inhaberin klassische, bodenständige Hausmannskost ohne Schnörkel – und trifft damit offenbar einen Nerv.
„Hier kommt auf den Tisch, was wir auch zu Hause gern essen“, sagt die gelernte Kinderpflegerin. Sie hat ihren Job in der Kita gekündigt, um sich selbstständig zu machen. Erfahrungen in der Gastronomie bringt sie bereits mit. „Ich habe eine Ausbildung im Hotel gemacht, zwischendurch gekellnert und in der Küche gearbeitet“, erzählt sie. In der eigenen Gaststätte wird Jessica König von ihrem Lebensgefährten, dem gelernten Koch Torben Förster (51), unterstützt.
Hürth: Viele Gäste verbinden Erinnerungen mit der Küche
Gekocht wird in der „Suppenküche“ wie daheim – mit frischen Zutaten nach den Rezepten von „Oma Else“, der Urgroßmutter von Torben Förster. „Die Kinder sind große Fans von Oma Else, obwohl sie sie nie kennengelernt haben“, sagt der gebürtige Thüringer und lacht. Auch viele Gäste erzählen, dass sie sich beim ersten Löffel an die Suppen ihrer Kindheit erinnert fühlen – an Sonntage bei der Oma oder an dampfende Töpfe in der Familienküche.

Mit rustikalen Möbeln und Lüstern ist der Partyraum eingerichtet, den Jessica König vermietet.
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Die genauen Rezepte bleiben Betriebsgeheimnis, doch einen Tipp verrät Torben Förster: „Bei uns wird mit viel Liebe gekocht – und wir lassen uns viel Zeit.“ Eine Gulaschsuppe müsse sechs bis acht Stunden auf ganz kleiner Flamme schmurgeln, um richtig gut zu werden. Den Sauerbraten legt er fünf Tage lang in Beize ein, bevor er geschmort wird. „Sonst wird er höchstens halb sauer“, meint der Koch mit einem Augenzwinkern.
Suppen und Eintöpfe auf der Karte wechseln täglich
Die Gulaschsuppe und auch Kartoffelsuppe stehen täglich auf der Karte, weil die Gäste danach verlangen. „Sehr beliebt ist aber auch die Soljanka“, erzählt Torben Förster. Die säuerlich-scharfe Suppe aus der osteuropäischen Küche ist vor allem in seiner thüringischen Heimat ein Klassiker. Ansonsten wechselt das Angebot täglich.
Mal gibt es Linsen-, Erbsen-, Kartoffel- oder weiße Bohnensuppe. Auf der Tageskarte stehen außerdem wechselnd Spaghetti Bolognese, Bratwurst mit Kartoffelstampf und Sauerkraut und Rouladen. „Frikadellen mit Nudelsalat oder Bratkartoffeln haben wir immer“, sagt der Koch, der viele Speisen in der Großküche eines Freundes in Troisdorf vorbereitet.
Inzwischen haben Jessica König und Torben Förster auch einen Verkaufswagen angeschafft, um ihre Suppen und Eintöpfe auf Märkten und Veranstaltungen in der Region anzubieten. Das Lokal in Efferen wollen sie zum Treffpunkt ausbauen. Dafür steht neben dem Gastraum ein gemütlicher Partyraum mit antiken Möbeln, Lüstern, Ledersesseln und einem alten Klavier für bis zu zehn Personen bereit.
Die „Suppenschüssel“ hat aktuell montags bis freitags von 11 bis 19 Uhr geöffnet. Die Gastwirtsfamilie bereitet gerade den Umzug mit drei Kindern von Sülz in eine Wohnung über dem Lokal vor, dann soll abends länger geöffnet bleiben. Eine Halbliterportion Suppe oder Eintopf kostet acht Euro.