Ein Ampelausleger sind am Mittwoch im Bereich der Unfallstelle montiert, an der Anfang Juni ein Auto in eine Schülergruppe fuhr.
Nach Unfall in HürthAmpelausleger soll an Todeskreuzung für mehr Sicherheit sorgen

Ein neuer Auslegermast soll die Ampel an der Unfallkreuzung Frechener Straße/Theresienhöhe übersichtlicher machen.
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Vor mehr als vier Monaten, am 4. Juni, ereignete sich ein folgenschwerer Unfall an der Kreuzung Frechener Straße/Theresienhöhe in Hürth, bei dem ein Autofahrer in eine Gruppe von Grundschülern fuhr. Ein zehnjähriges Mädchen und ein Schulbegleiter (25) starben einige Tage nach dem Unfall im Krankenhaus. Der schreckliche Unfall berührte zahlreiche Bürger und löste Forderungen nach mehr Sicherheit auf der Frechener Straße aus. In einer Online-Petition forderten über 10.000 Unterzeichner die Einführung von Tempo 30 im Abschnitt zwischen dem Überweg bei Stotzheim und Alt-Hürth. Die Initiatoren stellten darüber hinaus einen ähnlich lautenden Bürgerantrag.
Doch spürbar geändert, hat sich bislang nicht viel. Ein Tempo-70-Schild wurde versetzt, sodass es nun für Autofahrer besser sichtbar ist. Nun folgt ein weiterer kleiner Schritt, der für mehr Sicherheit sorgen soll. Heute (Mittwoch, 15. Oktober) wird ein neuer Ampelausleger montiert. Nachdem der Landesbetrieb Straßen NRW bereits im August dort einen neuen Ampelmast aufgestellt hatte, wird jetzt auch der dazugehörige Ausleger über der Fahrbahn der Frechener Straße installiert.

Am 4. Juni ereignete sich der schwere Unfall auf der Frechener Straße.
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„Die Ampelbauarbeiten werden aus Sicherheitsgründen in der schulfreien Zeit in den Herbstferien durchgeführt“, sagte Behördensprecher Torsten Gaber von Straßen NRW und erklärte weiter: In den Ferien seien die Verkehrszahlen niedriger und keine Schulkinder auf den umliegenden Gehwegen unterwegs. Die bauliche Erweiterung der Ampel ist laut Gaber eine der Maßnahmen, die von der Unfallkommission des Rhein-Erft-Kreises in Folge des schlimmen Verkehrsunfalls beschlossen wurde.
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Die damals zehnjährige Avin und der Schulbegleiter Luis (25) waren in der Gruppe zusammen mit weiteren Schülern und Begleitern auf dem Weg von der Schule zur Sportanlage. Die Gruppe wollte die Frechener Straße an der Kreuzung Theresienhöhe überqueren. Der Verkehr dort wird durch eine Ampel geregelt. Die Kinder und ihre Begleiter hatten den Ermittlungen zufolge grüne Licht, als sie auf die Frechener Straße traten. Ein 20 Jahre alter Autofahrer soll dann bei Rot über die Kreuzung und in die Menschengruppe gefahren sein.
Nach dem Tod von Avin und Luis gab es Protestkundgebungen und Mahnwachen an der Unfallstelle. In einer Petition forderten engagierte Eltern sowie der ADFC, die Höchstgeschwindigkeit auf 30 Kilometer pro Stunde zu reduzieren. Die SPD unterstützt einen entsprechenden Bürgerantrag, die Grünen sprachen sich dafür aus, das Tempo auf 50 km/h zu reduzieren. Der Verkehrsausschuss hat noch nicht über den Bürgerantrag entschieden und will erst die Ergebnisse eines umfassenden Verkehrssicherheitsaudits beim Landesbetrieb Straßen abwarten, das auch die Auswirkungen eines möglichen Tempolimits auf die umliegenden Straßen prüfen soll. Die Ergebnisse sollen Ende November, Anfang Dezember vorlegen. Bürgermeister Dirk Breuer beantragte beim Kreis einen Rotlichtblitzer an der Ampel.
Für die Fertigstellung der neuen Ampel und die Montage des Auslegers wird es am Mittwoch ab 8 Uhr bis voraussichtlich gegen 14 Uhr möglicherweise Teilsperrungen der Frechener Straße und der angrenzenden Geh- und Radwege geben. Die Durchfahrt auf der Frechener Straße von der Kreuzung Sudetenstraße in Richtung Theresienhöhe ist während der Bauarbeiten gesperrt. Die Durchfahrt in Gegenrichtung bleibt frei.
Während der Bauarbeiten wird auch der rechtsseitige Geh- und Radweg entlang der Frechener Straße zwischen dem Kreisverkehr Alstädter Straße und der Einmündung Theresienhöhe, sowie die Fußgängerquerungen im Kreuzungsbereich Frechener Straße/Theresienhöhe gesperrt.