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RadverkehrADFC Leverkusen formuliert Forderungen an den neuen Stadtrat

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Schüler-Radverkehr auf der von-Diergardt-Straße, die dennoch keine Fahrradstraße ist.  Foto: Ralf Krieger

Schüler-Radverkehr auf der von-Diergardt-Straße

Die Sorge davor, dass das Haushaltsloch alle Bemühungen um eine bessere Radinfrastruktur zunichtemacht, ist groß. 

ADFC-Chef Kurt Krefft hat Forderungen an den neu gewählten Stadtrat in Bezug auf die Fahrradfreundlichkeit der Stadt formuliert. Seine große Sorge steht direkt im ersten Satz des im aktuellen Radanzeiger veröffentlichten Textes. Nämlich, dass „alle Vorschläge zur Verbesserung einer sicheren Radweginfrastruktur in Leverkusen durch das 280-Millionen-Loch vernichtend gestrichen werden“ könnten. 

Das dürfe nicht geschehen, schreibt der Vorsitzende des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs in Leverkusen. Als Erstes empfiehlt er daher allen neu gewählten Ratsfrauen und -männern, das Mobilitätskonzept 2030+ bei der Stadtverwaltung anzufordern und sich mit seinem Inhalt vertraut zu machen. Alternativ komme der ADFC auch gerne in die Fraktionen, um „Handlungsempfehlungen für die erforderlichen Ratsanträge“ zu geben.

Drei Prozent der Verkehrsfläche für Radwege

Der ADFC sei nicht gegen das Auto, sondern für das Fahrrad, betont Krefft. Nur „winzige drei Prozent von seiner enormen großen Verkehrsfläche“ müsse der Autoverkehr abgeben, um ordentlich breite Radwege zu ermöglichen.

Um mehr Autofahrende auf das Fahrrad zu bringen, brauche es brauchbare und verständliche Alternativen. Hinter dem Lenkrad komme man erst ins Nachdenken, wenn im morgendlichen Stau regelmäßig Radfahrende an einem vorbeiziehen oder der Nachbar mit dem Rad später losfährt, aber früher bei der Arbeit ist. Heißt: „Erst muss die sichere Fahrradinfrastruktur erbaut werden. Dann bekommen wir mehr Menschen auf das Fahrrad.“ Und dann werden die Straßen leerer und sicherer für die, die auf das Auto angewiesen sind.

Sichere und kostenlose Abstellplätze

Dazu gehöre vor allem der Ausbau von sicheren Radpendlerstrecken und die Umwidmung von viel genutzten Routen in Fahrradstraßen. Dafür fordert Krefft auch, zu der einen vorhandenen Radverkehrsbeauftragten in der Stadtverwaltung mindestens eine zweite Stelle zu schaffen. Und diese mit mehr Kompetenzen auszustatten, „damit der Radverkehr in Leverkusen die Stellung und die Anerkennung bekommt, die er verdient.“

Auch sichere Fahrradabstellanlagen fehlen Krefft in Leverkusen. In Opladen gibt es ein Fahrradparkhaus: „Aber warum müssen die Radfahrenden zahlen, während die Autos, die an den Bahnhöfen parken dürfen, nichts zu bezahlen brauchen?“ fragt Krefft.

Auf eine Antwort will er gar nicht warten und macht klar: „Der ADFC Leverkusen fordert kostenloses und sicheres Parken für die Fahrräder. Nicht nur an den Bahnhöfen, sondern auch in den Stadtteilzentren.“