Rund eine halbe Million Euro soll der neue Kunstrasen kosten. Die Hälfte davon bezahlt der FC Hürth, der dort seine Heimspiele austrägt.
„Exzessiv genutzt“Kunstrasen im Hürther Salus-Park muss vorzeitig erneuert werden

Verschlissen ist der zwölf Jahre alte Kunstrasen im Salus-Park. Der zweite Platz mit Tartanbahn wurde im Herbst 2016 eröffnet.
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Der Kunstrasenplatz im Salus-Park muss früher als geplant erneuert werden. Aufgrund der hohen Belastung sei der ältere der beiden Kunstrasen an der Sudetenstraße bereits nach zwölf Jahren verschlissen, erklärt der Erste Beigeordnete der Stadtverwaltung Jens Menzel, der für Schulen und Sport zuständig ist. Die Verwaltung kalkuliert mit Kosten von bis zu einer halben Million Euro. Mindestens die Hälfte davon wird der FC Hürth übernehmen.
Üblicherweise rechnet die Stadtverwaltung bei Kunstrasen mit einer Nutzungsdauer von 15 Jahren. Doch der Platz an der Sudetenstraße werde „exzessiv genutzt“, sagt Menzel. Der FC Hürth trägt seine Heimspiele seit Herbst 2013 im Salus-Park aus, dort trainieren auch die Jugend- und Erwachsenen-Mannschaften. „Da sind teilweise bis zu vier Mannschaften gleichzeitig auf dem Platz“, weiß der Beigeordnete. Darüber hinaus wird der Kunstrasenplatz aber auch vom benachbarten Albert-Schweitzer-Gymnasium für den Schulsport genutzt. Auch in den Pausen treiben Schülerinnen und Schüler dort Sport.
Verletzungsgefahr durch Beulen, Dellen und Hubbel im Kunstrasen
Zum vorzeitigen Verschleiß hat nach Angaben der Stadtverwaltung aber neben der starken Belastung auch die Bauart beigetragen. So sei der Platz mit einem Langhalmbelag statt einer Elastikschicht ausgestattet, sagt Menzel: „Das war damals Stand der Technik.“ Das alles habe dazu geführt, dass der Kunstrasen inzwischen Beulen, Dellen und Hubbel aufweise. Das sei nicht nur im Ligabetrieb problematisch, sondern berge auch ein Verletzungsrisiko für die Sportler.
Die Verwaltung kommt deshalb zu dem Schluss, dass sich die Sanierung nicht aufschieben lasse, obwohl der Platz laut Sanierungsliste noch nicht an der Reihe ist. Der Fußballplatz soll nicht nur einen neuen Kunstrasenbelag erhalten, sondern auch um eine dauerhaft elastische Tragschicht ergänzt werden, mit der laut Menzel die Verletzungsgefahr reduziert und überdies die Lebensdauer des Platzes verlängert werde.
LED-Beleuchtung soll Flutlichter auf Hürther Sportanlagen ersetzen
Abgewickelt werden soll die Sanierung über den Verein Gaudeamus, hinter dem der Klinikunternehmer und Vorsitzende des FC Hürth, Alfons Domma, steht. Gaudeamus hatte den Tennenplatz vor zwölf Jahren auf eigene Rechnung mit Kunstrasen ausgestattet und zahlt jetzt die Hälfte der Sanierungskosten. Er sehe sich als Unternehmer in der Pflicht, sagt Domma: „So geht’s außerdem am schnellsten. Wir brauchen den Platz.“
Der Verein könne den Kunstrasen schneller und preiswerter erneuern als die Stadt, die das Projekt ausschreiben müsste. Schon im Sommer soll mit der Sanierung begonnen werden, Ende des Jahres soll der neue Kunstrasen bespielbar sein. Die Stadt wird ihren Anteil an den Kosten über acht Jahre aus Mitteln der Sportpauschale abstottern, die das Land jedes Jahr an die Stadt überweist. Vorausgesetzt, der Stadtrat stimmt am Dienstag kommender Woche zu (18 Uhr, Bürgerhaus). Der Sportausschuss hatte das Thema Ende April vertagt, weil SPD und Grüne noch Fragen hatten. Die CDU signalisierte bereits Zustimmung.
Der Stadtrat wird sich auch mit der geplanten Umrüstung der Flutlichtanlagen auf städtischen Sportplätzen in Alt-Hürth, Efferen, Fischenich und Kendenich befassen, die mit energiesparender LED-Technik ausgestattet werden sollen. 200.000 Euro will die Stadt dafür aus der Sportpauschale nehmen. Auf mehreren Anlagen seien bereits Fluter ausgefallen, berichtet der Beigeordnete Jens Menzel, Ersatzteile seien nicht mehr lieferbar. Die ausgebauten Fluter sollen als Ersatzteile für Vereinsanlagen verwendet werden. Der Salus-Park soll mit dem neuen Kunstrasen auch eine LED-Beleuchtung erhalten, die Kosten übernimmt laut Menzel der Verein.