Ihr zweites Konzert seit Gründung der Rockband AG im Februar am Albert-Schweitzer-Gymnasium gab der Hürther Rocknachwuchs, diesmal beim Festival Rock am Teich vor großem Publikum.
Rock am Teich in HürthVon Punkigel bis Zungentrommel

Im Weltraum-Outfit mit schwarzen Overalls und rot leuchtenden LED-Streifen traten die Musiker der Hürther Band „Fokus Thebe“ auf.
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Auf den Namen „Skunkzzs“ hätten sich die acht Musikerinnen und Musiker unter der Leitung des Musikschulgitarristen Georg Sommer geeinigt, verriet die erst 16-jährige Sängerin Uljana Rozova im Interview mit den Moderatoren Aljoscha Weigand und Kati Schrebb. Ein Name „ohne besondere Bedeutung, aber demokratisch beschlossen“. Titel wie „Teenage Dirtbag“, „Bring me to Live“ oder „Smells Like Teen Spirit“ hatten die acht als Opener des Festivals zum Besten gegeben.
40 Minuten habe sie gebraucht, um ihre roten Haare zum Punkigel zu formen. Singen, Blockflöte spielen und Klavier übe sie allerdings schon, seitdem sie eineinhalb Jahre alt sei, sagte Uljana Rozova im Gespräch. Der jüngste der Band ist der dreizehnjährige Gitarrist Deniz Huber. Als gelungenen Abschluss des ersten Halbjahres würdigte Georg Sommer den Auftritt seiner Schützlinge, jetzt heiße es neues Songs vorzubereiten.

Maskiert tauchten die Euskirchener Musiker von Lautstaerke auf.
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Bekannte Metal-Bands wie „Rigorious“, den Kölner ArtRock von „Electric Sheep“ oder Hardrock von „Lautstaerke“ sowie das Eigengewächs „Hürth Rockt Blues Brothers“ standen auf dem Programm. Mit dem Auftritt der jungen Band zeige die Musikinitiative Hürth Rockt aber mal wieder ihre „Essenz“, sagte Yannik Thomsen, der seit 18 Jahren selbst Mitglied der Musikinitiative ist.
„Wir wollten schon als Schüler Mucke machen, hier hatten wir die Chance für wenig Geld einen Probenraum zu finden
„Wir wollten schon als Schüler Mucke machen, hier hatten wir die Chance für wenig Geld einen Probenraum zu finden.“ Thomsen selbst zeigte sich nach zehn Jahren Ruhepause wieder als Bassist in der neu formierten Hürther Band „Fokus Thebe“. Sänger und Gitarrist Nils Sering, mit dem er früher schon Musik gemacht habe, sei mit „einigen neuen Ideen“ auf ihn zugekommen. Den Keyboarder Alex Klug hätten sie für das Projekt gewinnen können, mit Stefan Böffgen habe die Band den passenden Drummer gefunden.
„Fokus Thebe“: sanfte Klanggewebe der Postrockära in der eisigen Kälte und alles durchdringenden Strahlung im Schatten des neunten und kleinsten der Jupitermonde, so umriss Moderatorin Schrebb dem Publikum den Debüt-Auftritt. Im Weltraum-Outfit mit schwarzen Overalls und rot leuchtenden LED-Streifen traten die Musiker auf, Weltraumgedanken von Einsamkeit, Hoffnungslosigkeit und depressiver Stimmung im Gepäck – „Joy Division“ lässt grüßen.
Sering meditierte über rhythmisch auftauchende Textfragmente wie „nichts ist unendlich, alles hat seine Zeit“. Keyboarder Klug klöppelte auf einer pentatonischen Zungentrommel und imitierte zum Schluss die Klänge eines versiegenden Sinusrhythmus im Keyboard. Sering endete den Auftritt nach einem Aufschrei mit den Worten „Wir werden alle sterben!“