GesprächeHürther Kinder sollen Platz an Gymnasien bekommen – Stadt und Bezirksregierung suchen Lösung

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Das Bild zeigt eine Außenansicht vom Ernst-Mach-Gymnasium.

Stadt und Bezirksregierung suchen nach einer Lösung, damit alle Hürther Kinder einen Platz an einem der beiden Gymnasien bekommen.

Der Bürgermeister aus Hürth und Vertreter der Bezirksregierung wollen eine Lösung für die Problematik an den Hürther Gymnasien finden.

Alle Hürther Kinder, die zum neuen Schuljahr an einem der beiden Hürther Gymnasium angemeldet worden sind, sollen in ihrer Heimatstadt einen Schulplatz erhalten. Diese Zusage erneuerte die Stadtverwaltung nach einem Gespräch am Montag bei der Bezirksregierung in Köln. Wie das Versprechen eingelöst werden soll, ist aber nach wie vor offen.

Die Eltern von 45 Kindern haben eine Ablehnung vom Albert-Schweitzer-Gymnasium oder dem Ernst-Mach-Gymnasium erhalten. Darunter waren auch 31 Familien aus Hürth. Zwar wollte die Stadt angesichts der hohen Anmeldezahlen Hürther Familien per Dringlichkeitsbeschluss bevorzugen und vor allem auswärtige Anmeldungen zurückweisen. Die Bezirksregierung wies die Schulleiter aber an, das Anmeldeverfahren nach den alten Regeln – also ohne Vorzug für Hürther – abzuschließen.

Schulplätze mussten verlost werden, Eltern protestierten

Das führte dazu, dass Schulplätze verlost werden mussten, und löste Elternproteste aus. Am Montag erörterten Bürgermeister Dirk Breuer und Schuldezernent Jens Menzel die Schulsituation bei der Bezirksregierung in Köln mit dem Abteilungsleiter für Schulen, Boris Preuss. Das Anliegen, alle Hürther Kinder an weiterführenden Schulen in der Stadt zu beschulen, werde von der Bezirksregierung mitgetragen, teilte die Verwaltung auf Anfrage mit.

Auch Dirk Schneemann, Sprecher der Bezirksregierung, berichtete, dass es ein „sehr gutes, konstruktives Gespräch“ gewesen sei. Konkrete Entscheidungen – etwa über die Einrichtung zusätzlicher Klassen – sollen aber erst getroffen werden, wenn feststeht, wie hoch der Bedarf an Schulplätzen tatsächlich ist. Das hänge davon ab, wie viele Eltern Widerspruch gegen die Ablehnung einlegen werden. Dazu haben sie nach Zugang des Ablehnungsbescheids einen Monat Zeit – die Zahl wird also erst nach den Osterferien feststehen.

Frechen hat noch Plätze am Gymnasium frei

Festgestellt wurde aber auch, dass es für angemeldete Schülerinnen und Schüler, die nicht in Hürth wohnen, noch Kapazitäten an auswärtigen Schulen gibt. Das gilt vor allem für Frechen. Dort werden freie Plätze am Gymnasium gemeldet, viele Frechener Eltern haben ihre Kinder aber in Hürth angemeldet. Die Stadt will sich darüber mit den Schulträgern austauschen.

Bürgermeister Dirk Breuer zeigte sich nach dem Termin bei der Bezirksregierung optimistisch. Er sei zuversichtlich, dass eine einvernehmliche Lösung gefunden werden könne. Breuer: „Was ich an dieser Stelle versichern kann: Kein Hürther Kind wird zurückgelassen.“

Unterdessen wollen Eltern am Dienstag, 28. März, dafür demonstrieren, dass Hürther Kinder auch in Hürth einen Platz am Gymnasium bekommen. Die Teilnehmenden treffen sich um 17 Uhr am Ernst-Mach-Gymnasium und wollen von dort aus vor das Bürgerhaus ziehen. Dort beginnt um 18 Uhr die Ratssitzung, in der auch über die Schulmisere beraten wird.


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