Mit 65 Jahren gestorbenTrauer um Hürther Vollblut-Karnevalisten „Bärchen“ Sester

Lesezeit 2 Minuten
Das Foto zeigt Heinz-Gert Sester in seiner karnevalistischen Uniform. Der Hürther ist im Alter von 65 Jahren gestorben.

Heinz-Gert Sester ist im Alter von 65 Jahren gestorben. Das Brauchtum verliert in ihm einen Großen.

Heinz-Gert Sesters klagte zuletzt über Unwohlsein.

Die Nachricht löste Trauer und Betroffenheit aus: Im Alter von 65 Jahren ist der Vollblutkarnevalist Heinz-Gert Sester, bekannt als „Bärchen“, am Mittwoch plötzlich gestorben.

Sester war Kommandant und Sitzungspräsident der Funken Rot-Weiß Gleuel und hat sich als Moderator und stimmgewaltiger Sänger auf vielen Bühnen im kölschen Karneval einen Namen gemacht.

In den vergangenen Tagen habe Heinz-Gert Sester bereits über Unwohlsein geklagt

„Wir sind alle geschockt“, sagt Funken-Präsident Harald Müller. „Wir haben abends vorher noch zusammengesessen.“ Sester habe zuletzt über Unwohlsein geklagt. Seit Jahren kämpfte „Bärchen“, der auch von der Statur her ein Schwergewicht war und viele Jahre eine Reibekuchenbude am Hürth-Park betrieben hatte, mit seinen Kilos.

Für den Karneval wurde Sester beim Fußball entdeckt. Frank Tesch, heute Vorsitzender der Gleueler Funken, fiel das Redetalent des damaligen Stadionsprechers auf. Er habe Sester bei einer Karnevalssitzung gefragt, ob er Kommandant werden wolle – „Bärchen“ wollte. So wurde Sester vor 36 Jahren Mitgründer des Garde- und Offizierskorps.

Auch die leisen Töne lagen Bärchen Sester

Vor großem Publikum moderierte Sester die „Kölsche Nacht“ am Otto-Maigler-See. Bei der 25. Auflage sollte er im September wieder auf der Seebühne stehen. Auch die leiseren Töne lagen dem Karnevalisten. Er begeisterte mit der Weihnachtsshow „Christelovend met Fründe“ an der Seite von J.P. Weber.

In Erinnerung bleibt „Bärchen“ Sester auch durch sein soziales Engagement. „Sester hatte ein großes Herz“, sagt der Funken-Vorsitzende Frank Tesch. Der glühende Fan des 1. FC Köln organisierte Benefizfußballturniere und verteilte Weihnachtsgeschenke in Kinderheimen.

Das Foto zeigt Bärchen Sester bei einem Auftritt im Jahr 2022.

So behalten ihn viele in Erinnerung: Bärchen Sester in seinem Element.

„‚Bärchen‘ war der Mentor und die Stimme der Funken Rot-Weiß Gleuel“, sagt Tesch. „Er hatte Ecken und Kanten und war sicher kein einfacher Typ. Er ist direkt und geradeaus gewesen. Viele haben seine Art geliebt.“ Bei den Funken hinterlasse Sester eine Lücke. Tesch: „„Bärchen“ ist nicht zu ersetzen.“

„Sester war ein Gleueler Urgestein“, sagt Bürgermeister Dirk Breuer. „Er hat Menschen begeistert und sich für Tradition und Brauchtum eingesetzt.“ Sester hinterlässt seine Ehefrau.

KStA abonnieren