Riss im DeckenbalkenFesthalle in Hürth-Gleuel bleibt vorerst gesperrt

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Harald Müller, Präsident der Funken Rot-Weiß Gleuel, hofft, dass die Halle bis zum Herbst wieder nutzbar ist.

Harald Müller, Präsident der Funken Rot-Weiß Gleuel, hofft, dass die Halle bis zum Herbst wieder nutzbar ist.

Hürth-Gleuel – Zwei Jahre lang war die Festhalle an der Friedenstraße im Ortskern von Gleuel wegen der Pandemie geschlossen. Jetzt gibt es für die Funken Rot-Weiß Gleuel, die die Halle von der Stadt gepachtet haben und bewirtschaften, die nächste Hiobsbotschaft: Das städtische Gebäudeamt hat das Bauwerk vorerst gesperrt. Grund sind Risse in mehreren der zwölf Holzleimbindern in der Deckenkonstruktion.

Vor zwei Wochen hatten Mitglieder der Funken beim Saubermachen einen langen Riss in einem der zwölf verleimten Holzbalken entdeckt und den Schaden der Stadtverwaltung gemeldet.

Hürther Gebäudeamt hat Sachverständige beauftragt

„Die Festhalle wurde aus Sicherheitsgründen vorsorglich gesperrt“, sagt Verwaltungssprecher Willi Pütz. Sachverständige hätten die Statik und die Dachkonstruktion im Auftrag des Gebäudeamts untersucht. „Die Auswertung steht noch aus“, sagt Pütz. Aus dem Gebälk seien Leimproben genommen worden, die nun im Labor ausgewertet würden. Die Dachbalken wurden mit Stahlstützen provisorisch gesichert. Wie groß der Schaden ist und wie lange die Reparatur dauern wird, ist nach Angaben der Verwaltung noch unklar.

Harald Müller, Präsident der Funken Rot-Weiß Gleuel und Geschäftsführer der Betreibergesellschaft der Festhalle, äußert sich aber optimistisch. „Ich gehe fest davon aus, dass der Schaden zeitnah behoben werden kann“, sagt Müller, der sich darüber mit einem Holzexperten unterhalten hat. Er sei überzeugt, dass die Halle zum Start der Karnevalssession wieder zur Verfügung stehe.

Hürth: Oktoberfest ist der nächste große Termin in der Festhalle

In der Festhalle finden etwa zwei Dutzend Veranstaltungen im Jahr statt, die meisten davon in der Karnevalszeit. Aber auch für Konzerte, Vereinsfeste, Veranstaltungen der Ortsgemeinschaft wie den Seniorennachmittag und auch für private Feiern wird der Saal mit Platz für 600 Besucherinnen und Besucher vermietet.

In den kommenden Monaten stehen keine größeren Veranstaltungen an. „Der nächste Termin ist das Oktoberfest am 8. Oktober, danach kommt dann ab November der Karneval“, sagt Müller. Allerdings seien wohl zwei Familienfeiern betroffen, darunter sein eigener 60. Geburtstag, den er im August in der Festhalle habe feiern wollen.

Tanzgruppen und Musikcorps weichen in Turnhallen und zur Hürther  Feuerwehr aus

Ausfallen muss jedoch vorerst der Probe- und Trainingsbetrieb der Tanzgruppen und Musikcorps, für den die Festhalle sonst unter der Woche von montags bis donnerstags genutzt wird. Die Stadtverwaltung habe sich aber sehr kooperativ gezeigt und Ausweichquartiere in Turnhallen und auch auf der neuen Rettungswache in Gleuel bereitgestellt. „Wir müssen die Gruppen teilweise teilen, aber das geht schon“, sagt der Präsident.

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2011 hatten die Funken den Pachtvertrag über die Festhalle, Baujahr 1979, von der Ortsgemeinschaft übernommen. Der Betrieb sei nur durch den ehrenamtlichen Einsatz vieler Funken zu stemmen, sagt Präsident Harald Müller. Zuletzt sei viel investiert worden, zum Beispiel in eine neue Theke. Nach einem Wasserschaden infolge der Flutkatastrophe im Juli 2021 Jahres musste zudem der aufgequollene Tanzboden ersetzt werden.

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